Von Marcus Schädlich
„Die gesamte Mannschaft freut sich für Zimbo“, sagte Uwe Kramer, sportlicher Leiter des VfB. Allerdings war dies – und die Tatsache, dass Auerbach nun schon seit sechs Spielen ungeschlagen ist – der einzige Anlass zur Freude. „Drei Tore auswärts zu schießen, ist gut. Drei Stück zu kassieren, eher nicht“, sagt Kramer, der dem Team einen ordentlichen Auftritt attestierte, aber etwas den Finger in die Wunde legte. Denn dreimal lag der VfB zurück. Das hätte auch leicht schiefgehen können – und dann auch noch bei einem direkten Kontrahenten im Kampf um den Klassenerhalt.
Ein Bruch kam ins Auerbacher Spiel, als Marvin Todt noch vor der Pause raus musste. Der Mittelfeldspieler hatte bis dahin einen starken Auftritt hingelegt und hielt die Auerbacher Defensive zusammen. Doch auch zulasten einer Gelben Karte, die vor dem Seitenwechsel drohte, sich in Rot zu wandeln. VfB-Coach Sven Köhler musste handeln und brachte Veit Kramer, der diesmal nicht den Vorzug vor Fabien Bochmann bekommen hatte.
Der zweite Abschnitt war von der Spannung geprägt. Auerbach spielte solide mit und glich den Dachwiger Führungstreffer durch Kirchner (60.) aus. „Die Einstellung war da und auch hat die Mannschaft ein hohes Engagement an den Tag gelegt“, sagt Kramer. „Aber für den Abstiegskampf hat mir noch ein Tick mehr Feuer gefehlt. Wir wollten alles spielerisch lösen, haben dabei manchmal ein paar Prozent Kampf und Leidenschaft vergessen.“
Denn das dürfte auch nächste Woche im Heimspiel gegen den FC Grimma wieder nötig sein. Mit den Grimmaern kommt ein weiterer Abstiegskandidat auf die Vogtländer zu. „Das ist für mich das wichtigste Heimspiel des Jahres“, sagt Kramer und fordert deshalb drei Punkte: „Grimma hat Qualität und ist sportlich besser, als es dasteht.“ Seine Warnung sollte fruchten, damit Auerbach sich demnächst der letzten Abstiegssorgen entledigt.
Wenigstens hat die Entscheidung, dass Westerhausen nun doch die Saison zu Ende spielen darf, die Lage etwas entschärft. In der Tabelle ohne Westerhausen würde Auerbach weiter abrutschen. Kramer ist dennoch sauer über die gesamte Angelegenheit: „Jeder macht Fehler – auch der Verband. Er sollte dazu stehen und sich entschuldigen.“
StatistikAuerbach: Schmidt – Schardt, L. Seidel, Scheunert (63. Cermus), Brejcha, Graf, Bochmann, Dittrich (73. Leidel), Sieber, Zimmermann, Todt (30. Kramer); Tore: 1:0 Baumgarten (7.), 1:1 Graf (9.), 2:1 Machts (11.), 2:2 Brejcha (25.), 3:2 Kirchner (60.), 3:3 Zimmermann (83.); Schiedsrichter: Unger (Zörbig), Zuschauer: 88