Von Marcus Schädlich
Was Köhler aber damit auch sagen will: Hätte sein Team das ein oder andere Spiel erfolgreich mit drei Punkten statt nur mit einem beendet, wäre diese Saison ruhiger zu Ende gegangen. Denn nun muss der VfB weiter zittern. Beim Blick auf die Unentschieden in dieser Saison bestätigt sich Köhlers Eindruck: Von den 14 Spielen endeten – objektiv betrachtet – vor allem die ersten Unentschieden (Freital, Bischofswerda, Rudolstadt) zurecht mit einer Punkteteilung. Gegen Sandersdorf, Neugersdorf, Fahner Höhe, Ludwigsfelde, Zorbau, Bautzen und Nordhausen hätten die Begegnungen mit einem VfB-Sieg enden müssen. Macht 14 Punkte mehr in der virtuellen Tabelle – und man wäre damit fern jeglicher Abstiegssorgen.
Und damit geht Auerbach die Partien mit einer Portion Selbstbewusstsein an. Denn sieben Spiele am Stück haben die Vogtländer nicht verloren. Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zeigte das Team auch gegen Grimma, als es die erste Halbzeit klar dominierte – spielerisch und körperlich waren die Auerbacher den Gästen überlegen und führten verdient durch Vojtech Cermus frühen Führungstreffer. „Wir haben es aber in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, im Ballbesitz die klare Linie zu fahren“, sagt Köhler. „Wir haben uns ein wenig hinten reindrängen lassen.“ Die Defensive ließ zwar nicht viel zu, aber die eine Szene hatte Grimma dann doch und glich aus. „Dass wir nicht alles wegverteidigen können, war klar. So ein Standard kann immer mal passieren“, nimmt Köhler seine Jungs in Schutz. „Aber wir hätten aus unseren Chancen mehr machen müssen.“ Drei, vier aussichtsreiche Aktionen hatten die Gastgeber. Die wohl beste Möglichkeit kratzte der Grimmaer Ersatzkeeper, der für den schwer verletzten Stammkeeper ins Spiel gekommen war, in der Schlussphase von der Linie.
„Am Ende nutzt uns der Punkt mehr als Grimma“, sagt Köhler beim Blick auf die Tabelle. Denn dadurch wird ein Kontrahent im Kampf um den Klassenerhalt auf Distanz gehalten. „Wir schütteln uns jetzt und gehen die beiden nächsten Aufgaben an.“ Und danach warten dann auch Ludwigsfelde, Zorbau und Westerhausen – und damit drei Gegner, gegen die Auerbach die Unentschieden-Serie stoppen muss. „Wenn wir zwei dieser drei Spiele gewinnen, dann dürften wir den Klassenerhalt geschafft haben.“