Aus einem Fluch wird ein Segen

Lengenfeld.Es ist ein wahres Schmuckkästchen, das nicht nur optisch schick ist, sondern auch vollgepackt mit modernster Technik – die Rede ist vom Lengenfelder Stadion am Waldkirchener Weg, das am Samstag nach der vierjährigen Sanierung offiziell eingeweiht worden ist. Notwendig war die Maßnahme, nachdem das Hochwasser 2013 enorme Schäden angerichtet hatte. In Summe wurden drei Millionen Euro investiert: 2,7 Millionen Euro aus dem Hochwasserschaden-Beseitigungsprogramm der Länder und 300.000 Euro durch „Brücken in die Zukunft“. Tassilo Lenk, der Präsident des Leichtathletikverbandes Sachsen, sagt: „Aus dem Schaden ist jetzt ein stückweit sportliche Zukunft entstanden, weil es Menschen gibt, die Tolles leisten.“

Hauptnutzer des Stadions ist der VfB Lengenfeld vor allem mit den Leichtathleten, die über 100 Sportler vereinen, und der Fußball-Abteilung mit 160 Aktiven. Insgesamt zählt der Verein 488 Mitglieder. „Wir sind überglücklich. Wer die Schäden gesehen hat, weiß, dass im Grunde nichts mehr nutzbar war“, erklärt Jürgen Frank, Vorsitzender des VfB Lengenfeld.

Mit der Fertigstellung der Leichtathletik-Anlage ist das Stadion-Ensemble mit Kunstrasenplatz, der 2017 eingeweiht wurde, und dem Rasen, der seit Sommer vorigen Jahres genutzt wird, komplett. Alles ist auf dem neuesten Stand. In der Laufbahn ist ein sogenanntes Smart-Track-System eingebaut, ein innovatives System für professionelle, digitale Trainingsdiagnose. Bedeutet: in der Laufbahn sind Sensoren installiert. Die Sportler werden auf der gesamten Runde gemessen. So kann das Leistungsspektrum widergespiegelt werden. In dieser Form ist es sachsenweit erstmalig, dass solche Technik in einem Stadion zum Einsatz kommt.

Zur Einweihung gab es auch einige Auszeichnungen. So erhielt Lengenfelds Bürgermeister Volker Bachmann das Ehrenzeichen des Landessportbundes und Bernd Heckel, ein Urgestein des VfB Lengenfeld, die Ehrennadel des Landessportbundes in Gold. Ausgezeichnet wurden beide für ihr Engagement um den Sport und speziell bei der Stadionsanierung. Als Stadtoberhaupt sagt Bachmann: „Das Hochwasser war ein Fluch, aber wenn man heute sieht, was daraus geworden ist, ist es ein Segen.“

Das gesamte Wochenende liefen verschiedene sportliche Aktivitäten. Am Freitag gab es einen Stundenlauf. Zu den 116 Teilnehmern kamen 24 junge Sportler, die über achtmal 200 m der Kindergärten starteten. Beim Stundenlauf setzte sich Thomas Ungethüm vom gastgebenden VfB mit 15.675 Metern durch, bei den Frauen lief Uta Klug vom Treuener LV mit 12.845 m die längste Strecke innerhalb einer Stunde. „Das sanierte Stadion ist klasse und hat eine sehr schöne Bahn“, sagte Ungethüm. Etwas gewöhnungsbedürftig sei, dass der Start-Ziel-Bereich jetzt auf der Gegenseite liegt. Beim Halbstundenlauf legte Kristina Hendel (LAV Reichenbach) beachtliche 8550 Meter zurück.

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