Vorstellung von aktiven Schiedsrichtern des VFV

In den letzten 3 Jahren verringerte sich die Anzahl der einsatzfähigen Schiedsrichter im Kreis um ca. 20 %. Dies hat natürlich massive Auswirkungen auf die Besetzung der Fußballspiele im Vogtland. Für Außenstehende wird dies zur Zeit bei der Ansetzung der Kreisligaspiele offensichtlich, dass wir zu wenig Schiedsrichter haben. Hier kommt es immer häufiger dazu, dass nur noch der Schiedsrichter mit einem Assistenten angesetzt werden kann. Den notwendigen zweiten Assistenten muss dann der Heimverein stellen. Leider konnten wir den geplanten Anwärterlehrgang im September nicht durchführen, da von Seiten der Vereine zu wenig Anwärter gemeldet wurden.
Um für das Schiedsrichterwesen zu werben, möchte der VFV in unregelmäßigen Abständen einen Schiedsrichter in Wort und Bild vorstellen.
Heute wollen wir mit Enrico Jahn (VfB Schöneck), der einer der erfahrenen Schiedsrichter des Vogtlandes ist. Er gibt seine Erfahrungen als Schiedsrichterbeobachter auch an junge talentierte Schiedsrichter weiter.

  • Name, Vorname:                           Jahn, Enrico (41 Jahre)
  • Verein:                                            VfB Schöneck
  • Beruf:                                             Chemiefacharbeiter, aktuell „Head of Inspection“ Fa. Pongs in Mühltroff
  • SR seit:                                           1997
  • Verein:                                           1997 bis 2000 VFC Plauen
    2000 bis 2010 VfB Plauen Nord
    seit 2010 beim VfB Schöneck
  • Aktuelle Liga:                               Beobachter Landesklasse Feldfussball, Beoachter Regionalliga Futsal
  • Anzahl an Spiele:                         bis 2014 – 1461 Einsätze als Schiedsrichter bzw. SRA
  • Warum Ich SR geworden bin?

Ich war Spieler im Nachwuchs beim VFC Plauen ab dem 6. Lebensjahr. Im ersten Jahr B-Junioren-Jahr traten immer wieder Knieschmerzen auf, sodass ich am Saisonende am Knie operiert werden musste. Im zweiten Jahr traten weiterhin immer wieder Schwellungen auf. Durch mein junges Alter und noch einigen Zielen im Leben entschloss ich mich, dem Sport treu zu bleiben und den Weg des Schiedsrichters einzuschlagen. Sicherlich war ich durch meinen Vater und meinen Onkel schon eher mit dem Metier in Berührung gekommen.

  • Warum würdest du jemandem empfehlen einen Kurs zum Schiedsrichter zu machen?

Wer wie in meinem Fall, z.B. durch Verletzungen seinem Hobby treu bleiben will, der kann viel Freude  daran haben, Spiele zu leiten und mit Spielern und Verantwortlichen zu kommunizieren.

  • Schönste Erlebnisse als SR:

– 4. Offizieller beim Sachsenpokalendspiel beim Plauner Schiedsrichter Lutz Rosenkranz im Zentralstadion zw. RB Leipzig und dem Chemnitzer FC

– Schiedsrichter im Sachsenpokal bei Lok Leipzig

– Spiele mit meinem Vater

  • Vorbild und warum?:

Sicherlich mein Vater, ich war durch ihn bereits in jungen Jahren mit der Schiedsrichterei in Verbindung gekommen. Viele regionale Schiedsrichter, bei denen man von Anfang an als Assitent dabei war und sich einiges abschauen konnte.

  • Ziele als SR, bzw. hast Du deine Ziele erreicht?

Als Schiedsrichter war ich sehr zufrieden, immerhin hatte ich 2006 den Sprung in die Landesliga geschafft und war bis 2013 dort aktiv. Seit 2014 bin ich Beobachter in der Landesklasse und würde gerne in den nächsten Jahren den Weg in die Landesliga einschlagen. Im Bereich Futsal bin ich in der Regionalliga in meiner „Bundesliga“ angekommen. Sowohl beim Feldfussball wie im Futsal kann man seine Erfahrungen an junge Schiedsrichter weitergeben und auch als neutrale Person von außen die Schiedsrichter anschauen . Dabei findet man Verbesserungspotential bei den Schiedsrichtern und unterstützt sie bei der Entwicklung.

  • Worüber ärgerst Du Dich am meisten?

Über Spieler/Trainer/Vereinsverantwortliche, die unverhältnismäßig und/oder lautstark die Schiedsrichterentscheidung kommentieren bzw. bewerten.

  • Hat sich der Fußball in den letzten Jahren verändert? Was fällt besonders auf?

Das Spiel ist schneller und taktischer geworden, das Technische kommt etwas zu kurz.

  • Welche Regeländerung würde dem Fußball gut tun?

Eine einheitliche und nachvollziehbare Linie im Bereich der Handspielbewertung.

  • Ein Tipp von dir an deine SR-Kollegen oder die es werden wollen:

Jedes Spiel ernst nehmen, auch wenn es eine Partie unterhalb der eigenen eingestuften Spielklasse ist und das die Spieler auch eine gewissen Grundfitness von ihren Schiedsrichtern erwarten dürfen. Neuen Schiedsrichtern und diesen, die es werden möchten, würde ich sagen, einfach mit Spaß dabei sein und durchbeißen. Auch nach „schlechten“ Spielen mit unglücklichen Entscheidungen diese Leistung reflektieren und nach Verbesserungen suchen.

  • Was Ich sonst noch sagen möchte:

Wir benötigen mehr und zuverlässige Schiedsrichter, dass auch zukünfig viele Spiele mit neutralen Schiedsrichtern abgesichert werden können. Und Spieler, die ihre Schuhe an den Nagel hängen, können mit der Schiedsrichterei dem Hobby treu bleiben und ihre ehemaligen Spielerkollegen so weiter unterstützen.