Johann Weiß hat soeben die 2:1-Führung im Heimspiel gegen Spitzenreiter BFC Dynamo erzielt. Am Ende gab es ein 2:2. Mit dem FC Carl Zeiss Jena gastiert am Freitag das nächste Spitzenteam in Auerbach. Foto: Joachim Thoß
Zu allem Überfluss kommt zu der sportlichen Schwäche auch noch eine Verletztenmisere hinzu. So fallen gegen das Spitzenteam aus Thüringen mit Sarwar Osse und Nico Donner zwei weitere Spieler neben den Langzeitverletzten aus. „Jetzt müssen sich eben andere zeigen, die nicht so viele Spiele absolviert haben“, sagt Köhler, der aber auch noch anderes im Hinterkopf hat. Denn Köhler gehört zu dem vielköpfigen Team des VfB, das die Auerbacher Mannschaft für die neue Saison zusammenstellt. „Natürlich laufen die Planungen bereits“, sagt Köhler. So waren er oder Co-Trainer Bernd Richter schon zu Spielbeobachtungen unterwegs, um Spieler für die neue Saison zu sichten. Denn Köhler prognostiziert: „Bei uns wird es einen relativ großen Umbruch geben.“ Im Falle eines Abstiegs, aber wohl auch im Falle des Klassenerhalts. Nachdem in der Offensive mit Marc-Philipp Zimmermann bereits ein Torjäger bleibt, konzentriert sich der VfB-Fokus auch auf die Defensive. Gerade die hohe Anzahl an Gegentoren war das Ärgernis und vermutlich auch die Hauptursache für das schlechte Abschneiden. Obwohl Auerbach über durchaus namhafte Spieler in der Defensive mit Regionalliga-Erfahrung verfügt, war die Fehlerquote extrem hoch. Nicht zuletzt auch in Rathenow, wo der VfB „zwei Eigentore“ (Köhler) hinnehmen musste – nach Fehlern von erfahrenen Spielern. „Wenn du übers Jahr so viele Fehler machst und daraus nicht lernst, musst du dich auch irgendwann fragen, ob du doch nicht so gut bist, wie immer gedacht“, sagt Köhler.
Immerhin bekommen die Auerbacher gegen Jena nun einen weiteren Test ihrer Defensivqualitäten. Ähnlich wie beim überraschenden 2:2-Unentschieden gegen den BFC Dynamo hat Auerbach rein gar nichts gegen das Spitzenteam zu verlieren. „Jena verfügt über eine sehr gute Mannschaft“, sagt Köhler, der unter der Woche die 2:4-Niederlage gegen Rathenow verdauen musste. „Die Enttäuschung war schon riesengroß“, gesteht er, will sich aber eben nicht mit dem Abstieg abfinden. „Das wäre falsch, auch wenn es immer wahrscheinlicher wird. Aber so endgültig würde ich es nicht formulieren“, sagt er und hofft eben darauf, dass sein Team noch ein Lebenszeichen von sich gibt, um wenigstens zu zeigen, dass tatsächlich mehr in dieser Mannschaft steckt, als die Tabelle es eigentlich aussagt.