VfB Auerbach: Zimbo beißt die Zähne zusammen

Zimbo beißt die Zähne zusammen -
Foto: Joachim Thoß

Trotz gebrochener Nase steht Marc-Philipp Zimmerman am Samstag in der Fußball-Oberliga auf dem Feld. Kann der „Maskenmann“ mit seiner Zähheit Furcht in die Abwehrreihen von Budissa Bautzen bringen?

Auerbach.Als Marc-Philipp Zimmermann noch für den FSV Zwickau in der 3. Liga geschossen hat oder Torschützenkönig der Regionalliga beim VfB Auerbach wurde, hatten die Abwehrreihen regelrecht Angst vor dem Torjäger. Zuletzt – auch wegen seiner unregelmäßigen Trainingsbeteiligung aufgrund der Schichtdienste bei der Polizei – war diese Furcht etwas weniger geworden. Und so hatte VfB-Coach Sven Köhler auch zur Winterpause offen gesagt, dass er sich ein paar Tore mehr von „Zimbo“ erwartet hätte. Wie wichtig er allerdings für die junge Auerbacher Mannschaft ist, zeigte sich am vergangenen Sonntag im Derby beim VFC Plauen. „Er hat uns natürlich sehr gefehlt, allein schon als erfahrener Spieler“, sagte Köhler über Zimmermann, der nach dem Jahreswechsel wieder besser in Fahrt kam, allerdings aufgrund eines Bruchs der Nase im Freital-Spiel im Derby aussetzen und daher die 2:4-Niederlage von außen verfolgen musste.

Die gute Nachricht für den VfB ist: Am Samstag, 13.30 Uhr, gegen Budissa Bautzen ist Zimmermann wieder mit dabei. Dort muss er mit einer Maske spielen und könnte damit auch ein Zeichen setzen, um wieder die alte Furcht auf die Abwehrreihen auszuüben. Zimmermann als Maskenmann und vor allem als Torjäger, das ist jetzt beim VfB gefragt. Denn der Klub steht vor keiner einfachen Situation: Nach zwei Niederlage in Serie, und vor allem der schweren Derby-Niederlage beim VFC Plauen, steht das Team mächtig unter Zugzwang, muss gegen Bautzen punkten, um nicht in den Keller abzurutschen. Köhler will allerdings das Bautzen-Spiel nicht zu einem Schlüsselspiel umdeuten: „Es ist ein Spiel wie jedes andere auch.“

Weniger die Derby-Niederlage an sich als das Zustandekommen hat Nachwirkungen: „Natürlich kann sich jeder vorstellen, wie es um die Mannschaft herum aussah. Für den ersten Moment waren alle sehr enttäuscht, weil wir mit der 2:0-Führung auch nah dran waren, etwas zu holen.“ Doch Köhler musste das Spiel und die vier Gegentreffer innerhalb kürzester Zeit detailliert auswerten. „Leichtsinnig waren wir nicht, sondern haben nicht mit den richtigen Mitteln verteidigt. Wir haben es nicht geschafft, aktiv zu sein, um dem Druck entgegenzuwirken.“ Auch fehlten ihm die Alternativen auf der Bank. „Und man hat gemerkt, dass einige Spieler, die zuletzt kaum trainiert haben, die Schwierigkeit der Spiele nicht mehr überspielen konnten.“ So erlitt unter anderen auch Marvin Todt, der arbeitsbedingt den gesamten Januar und Teile des Februars nicht trainieren konnte, einen Rückschlag.

Die Bautzener haben sich nach einer Horror-Hinrunde aus dem Keller herausgearbeitet. Drei Siege nach dem Jahreswechsel führen dazu, dass die Ost-Sachsen wieder vom Klassenverbleib träumen. „Sie kommen garantiert mit breiter Brust zu uns“, so Köhler. „Ihr Fußball ist sehr spielorientiert und mit Tom Hagemann haben sie einen zentralen Spieler ganz vorn.“ Diese Rolle soll beim VfB erneut Zimmermann einnehmen, der aufgrund seiner Präsenz auch den Mitspielern mehr Räume bietet. Deshalb ist Köhler auch gar nicht mehr niedergeschlagen, sondern sagt: „Wir haben zwar zweimal verloren, aber gegen zwei Spitzenteams und beide Spiele hätten auch anders ausgehen können. Jetzt wollen wir uns unser Erfolgserlebnis holen, auch wenn es wieder ein sehr enges Spiel werden wird.“ Und in solchen Spielen ist es gut, einen erfahrenen Stürmer wie Zimmermann in den Reihen zu haben. Vielleicht mit Maske umso mehr.

%d Bloggern gefällt das: