VfB Auerbach: Der Neue kommt noch zum Zug

In den Vorbereitungsspielen wie hier gegen die U 19 des Halleschen FC ließ Florian Hansch (rechts) noch reihenweise gute Chancen liegen. Das soll gegen seinen Ex-Verein aus Chemnitz im Sachsenpokal besser werden.
In den Vorbereitungsspielen wie hier gegen die U 19 des Halleschen FC ließ Florian Hansch (rechts) noch reihenweise gute Chancen liegen. Das soll gegen seinen Ex-Verein aus Chemnitz im Sachsenpokal besser werden. Foto: Joachim Thoß

Im Fußball-Sachsenpokal läuft der VfB Auerbach am Samstag in Chemnitz auf. Für Florian Hansch wird das Viertelfinale gleich aus mehreren Gründen ein ganz besonderes Spiel.

Auerbach.Er wäre wohl der ungewöhnlichste Leistungsträger in der Vereinsgeschichte des VfB Auerbach gewesen: Florian Hansch drohte schon der persönliche Super-Gau, als entschieden wurde, die Regionalliga-Saison abzubrechen. Denn womöglich hätte Hansch, falls er den VfB im Sommer wieder verlassen sollte, kein einziges Pflichtspiel für die Vogtländer bestritten. Doch vor eineinhalb Wochen durfte er sich gleich doppelt freuen: Im Pokal darf er endlich im VfB-Trikot auflaufen – und dann auch noch ausgerechnet gegen seinen Jugendclub Chemnitzer FC. „Es war ein sensationelles Gefühl, als das Viertelfinale ausgelost wurde“, berichtet er. „Die Nachricht hat mir einen extremen Motivationsschub verpasst. Und jetzt rückt das Spiel immer näher.“

Die Vorfreude auf das Duell am Samstag, 16 Uhr ist dem 25-jährigen Offensivspieler deutlich anzumerken. Eben schon allein aufgrund seiner Chemnitzer Vergangenheit, mit der er allerdings im VfB-Kader nicht allein ist. „Das Los spielt natürlich bei der Vorfreude eine Rolle“, sagt der Auerbacher Winter-Zugang, der von 2004 bis 2018 bei den Himmelblauen spielte. „Aber ich hätte mich auch auf das Spiel gefreut, wenn wir auf Bischofswerda getroffen wären.“ Denn er darf nicht nur sein Debüt im VfB-Trikot feiern, sondern ein Comeback mit langem Anlauf.

Sein letztes Spiel bestritt er am letzten Spieltag der zurückliegenden Drittliga-Saison. Erst eine Verletzung, dann die Pandemie ließen ihn auf dem Trockenen sitzen. „Als ich in Auerbach meinen Vertrag unterschrieben habe, hätte ich nicht gedacht, dass es so lange dauern würde.“ Über den Abbruch sei er traurig gewesen. Wohl auch, weil er wieder in guter Form ist, was er in den Testspielen angedeutet hat. Nur mit dem Toreschießen klappt es noch nicht so, wie er es sich erhofft hat. Gegen die U 19 des Halleschen FC und auch im Test beim CFC ließ er reihenweise guter Chancen liegen. „In der Situation lässt mich das kalt, weil ich mich gleich auf die nächste konzentriere“, sagt er. „Aber im Nachhinein wurmt es mich schon.“ Und mit diesem Gefühl möchte er am Sonntagmorgen ganz sicher nicht aufwachen.

„Wir haben gute Chancen“, sagt er, „auch wenn wir nicht als Favorit ins Spiel gehen. Aber wir spielen in derselben Liga und im Testspiel haben wir eine Halbzeit gut gegen Chemnitz gespielt.“ Damit das Spiel beim Chemnitzer FC keine Eintagsfliege für Hansch bleibt, ist auch ein Sieg nötig. Denn noch ist ungewiss, ob er über den Sommer hinaus im Vogtland bleibt. Aber: „Es ist kein Geheimnis, dass ich in der 3. Liga oder im Ausland spielen möchte. Das ist auch für den Sommer mein Wunsch.“ Empfehlen kann er sich am besten mit drei starken Spielen im VfB-Trikot – auch in diesem Fall, der ja den Einzug ins Finale bedeuten würde, käme er wohl in die Geschichtsbücher der Auerbacher.

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