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Foto: Oliver Orgs
Merkur Oelsnitz scheitert an sich selbst
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Merkurs Dominic Oehm (rechts) kann hier die Flanke von Glauchaus Marvin Thiele nicht mehr verhindern. Foto: Harald Sulski
Für den abwesenden Stammkeeper Thoß sollte Torwart Paetz aus der zweiten Mannschaft in den Kasten. Doch Paetz verletzte sich beim Aufwärmen und musste ins Krankenhaus. So rückte der junge Michel zwischen die Pfosten.
Ausgerechnet er ebnete mit einem Patzer den Gästen den Weg zum 1:0. Ganze 22 Minuten lang hatte Oelsnitz dem Glaucher Druck standgehalten. Doch dann fing sich Merkur aus einer eigenen Ecke einen Konter. Das Schüsschen von Marquardt ließ Michel durch die Hände ins Netz gleiten. Sekunden vor der Pause ein ähnliches Bild: Diesmal ließ Michel einen Schuss vor die Füße von Ammon prallen, der sich das Geschenk zum 0:2 nicht entgehen ließ. Oelsnitz, ohne die verletzten Persigehl und Schuch, blieb bis dahin ohne Torchance.
Unvermittelt kam nach der Pause noch einmal Spannung auf. Nach einem Glauchauer Ballverlust stürmte Röhling allein auf den VfB-Kasten zu und verkürzte auf 1:2. Doch die Oelsnitzer Hoffnung war wenig später dahin. Ammon degradierte die Oelsnitzer Abwehrspieler zu Slalomstangen und versenkte die Kugel zum 1:3 unter die Latte. Immerhin spielten die Oelsnitzer mit frischen Offensivkräften weiter nach vorn. Trotz Chancen durch Hofmanns Volley, der knapp vorbei ging, und Ketzels Schuss, den der VfB-Torwart aus dem Angel hechtete, gelang kein weiterer Treffer.
Statistik Oelsnitz: Michel, Ketzel, Zenner, Heydeck, Schreiner, Oehm (73. Sharki), Baumann (46. Günthel), Bobach, Röhling (73. Löscher), Winkler, Hofmann. Tore: 0:1 Marquardt (23.), 0:2 Ammon (45.), 1:2 Röhling (52.), 1:3 Ammon (65.). SR: Steingräber (Annaberg). Zus.: 130.
Lichtensteiner retten sich mit der letzten Aktion
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Paolo Süß (links, in einem früheren Spiel) hatte den Reichenbacher FC per verwandeltem Foulelfmeter in Führung gebracht. Foto: olaf meinhardt
Einer ersten Halbzeit, in er sich beide Teams neutralisierten, folgte eine denkwürdige zweite, denn in der Pause öffnete Petrus alle Schleusen. Es regnete aus Eimern. Ein Wolkenbruch verwandelte den Rasen in eine Pfützenlandschaft. Die Bedingungen wurden irregulär. Das Wasser stoppte den Spielfluss, wenngleich der RFC mit dem Untergrund besser zurechtkam und mutig den Weg nach vorn suchte.
Als nach einem Eckball Particke zu Fall kam, entschied der Schiedsrichter sofort auf Elfmeter. Mit den bloßen Händen schaufelten die Reichenbacher das Wasser vom Punkt. Dann trat Süß an und verwandelte zur Führung. Als Süß später im Mittelfeld das Leder erwischte, auf und davon zog und im Zweikampf von einem Lichtensteiner unsanft gestoppt wurde, entschied der Schiedsrichter erneut auf Foulstrafstoß. Wieder legten die Reichenbacher den Tatort der Vollstreckung frei, ehe diesmal Lange verwandelte.
Die Entscheidung? Nein, weil die bis dahin kaum ernsthaft gefährlichen Lichtensteiner alles nach vorn warfen und nach dem Anschlusstor – Weiß stand blank vor Rahm – wieder ins Spiel fanden. Quasi mit der letzten Szene retteten sie doch noch einen Zähler. Einen aus dem rechten Halbfeld geschlagenen Ball köpfte am Pfosten ausgerechnet der früher in Reichenbacher Diensten stehende Zurek ein. Der RFC verpasste eine Überraschung, die aufgrund der besseren Möglichkeiten als auch eines sehr couragierten Auftritts verdient gewesen wäre.
„Klar sind wir jetzt alle tieftraurig. Vor dem Spiel hätten wir ein Unentschieden sofort unterschrieben, nach dem Abpfiff aber nicht. Meine Jungs haben dennoch eine tolle Reaktion auf die beiden Auftaktniederlagen gezeigt, auch wenn sie sich dafür nicht in dem entsprechenden Maße belohnten“, fand Steve Gorschinek.
Statistik Reichenbach: Rahm – Hinte, Lange (78. Kummer), Strobel, Particke, Kästner, Schmelzer, Tenner, Süß (87. Dathe), Papkalla, M. Albert. Tore: 0:1 Süß (64./Elfmeter), 0:2 Lange (75./Elfmeter), 1:2 Weiß (87.), 2:2 Zurek (90.+2); SR: Schultheiß (Chemnitz); Zus.: 100