In Arjen-Robben-Manier Riegel geknackt

  • Beitrag veröffentlicht:4. November 2019
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Auerbach.Thomas Stock ist kein Lautsprecher. Der 27-jährige Offensivspieler hätte nach dem 2:0-Erfolg seines VfB Auerbach am Samstag in der Fußball-Regionalliga gegen den SV Babelsberg eigentlich allen Grund dazu gehabt, auch neben dem Platz in die Offensive zu gehen: Sein Torknoten war gegen Babelsberg geplatzt, mit zwei Schüssen aus der zweiten Reihen entschied er die Partie im Alleingang. Doch viele Worte wollte er darüber nicht verlieren. „Klar freue ich mich über die Tore“, sagte er. Ein längeres Interview mit den wartenden TV-Reportern ist nicht sein Ding.

Stocks Rolle ist eine andere: Er ist der stille Arbeiter im Hintergrund auf und neben dem Feld. Die Spiele laufen normalerweise so: Stock arbeitet für seinen Offensivpartner Marc-Philipp Zimmermann, der davon profitiert und die Tore macht. Doch was passiert, wenn Zimmermann Ladehemmung hat? Dann müssen andere in die Lücke springen. Marcel Schlosser, Amer Kadric oder eben auch Thomas Stock. Schon beim Heimerfolg gegen Nordhausen und beim Sieg in Cottbus hatte er getroffen. Und nun wieder. Wenn Stock trifft, gewinnt der VfB. Schon in der vergangenen Saison sprang bei vier seiner sechs Tore ein Sieg heraus. „Ich freue mich sehr für ihn“, sagt VfB-Trainer Sven Köhler.

Zwar erwischte Babelsberg den besseren Start, konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Auch weil ein anderer ruhiger Arbeiter zurück in der VfB-Startformation war: Philipp Müller. Der Innenverteidiger hatte seine Verletzung auskuriert und rettete mit einer beherzten Abwehraktion in den Anfangsminuten den VfB vor dem Rückstand, als Rangelov sich durch den Strafraum getankt hatte. Ansonsten scheuten beide Teams das letzte Risiko. Zuviel stand auf dem Spiel.

So musste eine Einzelaktion dem VfB als Türöffner dienen. Stock tankte sich in Arjen-Robben-Manier von der rechten Außenbahn in die Mitte, drückte aus zentraler Position ab. Der Ball landete im Netz. Genau mit diesem Resultat hätte sich Köhler zufriedengegeben. Ein knapper Arbeitssieg zu null, das hatte der VfB in dieser Saison noch nicht erreicht. Damit war die Marschroute für die zweite Halbzeit klar: In der Defensive weiter konzentriert stehen und vielleicht das zweite Tor nachlegen.

Die Vorgaben setzte das VfB-Team tadellos um. Zwar musste Keeper Stefan Schmidt noch zweimal eingreifen, doch in den meisten anderen Situationen behielt die neu formierte Defensive den Überblick. Nachdem Hendrik Wurr, der erstmals zusammen mit dem wiedergenesenen Daniel Tarczal auf der Doppel-Sechs spielte, nur an die Latte geköpft hatte, besorgte Stock die Vorentscheidung. Er ging nach einem Babelsberger Ballverlust noch ein paar Meter in Richtung Strafraum und zog mit links ab. Der Aufsetzer landete im langen Eck.

„Das war ein gebrauchter Tag für uns“, sagte SV-Coach Marco Vorbeck. „Wir haben wie gehemmt gespielt. So gewinnst du keine Spiele.“ Zumal noch die Auerbacher Heimstärke hinzukommt, die angesichts von vier Liga-Heimsiegen in Serie die Vogtländer zurück ans Mittelfeld rücken lässt.

Statistik Auerbach: St. Schmidt – Löser, Müller, Jeck, Morosow – Tarczal (72. Herold), Wurr – Kadric, Mar. Schlosser (89. Seb. Schmidt), Stock (90. Baude) – Zimmermann; Tore: 1:0, 2:0 Stock (27., 71.); SR: Kluge (Zeitz); Zuschauer: 520

%d Bloggern gefällt das: