Das sind Auerbachs neue Gesichter

Von Marcus Schädlich
Auerbach.Als sich zur Mitte der vergangenen Saison in der Fußball-Regionalliga abzeichnete, dass der VfB Auerbach die Klasse wohl nicht halten würde, bekamen die Vogtländer von einigen Gegnern ein Schulterklopfen mit auf den Weg: Vielleicht sei ein Schritt zurück auch ganz reinigend, sagten einige Funktionäre von Clubs, die ein ähnliches Schicksal erlitten hatten. Hört man sich in diesen Tagen auf dem Trainingsplatz der Vogtländer um, dann scheint diese Analyse zu stimmen – zumindest atmosphärisch. In Auerbach herrscht nach der schlechten Stimmung im Vorjahr wieder ein ganz anderes Klima. Das bestätigten am Dienstag bei der offiziellen Teampräsentation auch die Spieler und das Trainerteam. „Das macht Geschmack auf mehr“, sagt Kapitän Stefan Schmidt, der auch die vergangene Saison miterlebt hat. Oder besser: miterleiden musste.

Doch die deutliche Verjüngung und der komplette Umbau des Kaders hat die Gruppendynamik verändert. „Wir haben jedes Jahr versucht, eine gute Mannschaft zusammenzustellen“, sagt VfB-Coach Sven Köhler – und meint damit auch die vergangene Saison. Doch passte es intern hinten und vorn nicht, trotz großer Erfahrung fehlte vielen Spielern die Leistungsorientierung und die Identifizierung mit dem VfB. Jüngstes Beispiel für den Charakter einiger Spieler der Abstiegsmannschaft: Sawar Osse bestreikt trotz laufendem Vertrag das Training. Der junge Syrer fühlt sich zu Höherem als Oberliga berufen und kommt einfach nicht zu den Trainingseinheiten. Sollte er einen Verein finden, könnte sich am Ende die Zahl der Abgänge auf 15 summieren.

Allerdings haben die Auerbacher die gezielte Suche bereits offiziell für beendet erklärt. „Wir halten aber die Augen offen. Es muss das Gesamtpaket passen“, sagt Uwe Kramer, der Teil der sportlichen Leitung ist. „Erfahrene Spieler zu finden, ist gar nicht so einfach“, sagt Köhler. Denn: Profi-Bedingungen kann Auerbach nicht anbieten. „In der Oberliga sind wir so aufgestellt wie alle anderen auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Oberliga-Team unter Profi-Bedingungen spielen kann“, sagt der VfB-Trainer. Viele Auerbacher, wie schon zu Regionalliga-Zeiten, arbeiten oder studieren.

Was ist in dieser Saison drin? „Wir wollen so lange wie möglich oben mitspielen“, sagt Köhler, der aber auch betont, dass es keinen Favoriten in dieser Liga gebe. „Es werden alles sehr unangenehme Spiele. Jede Mannschaft hat Spieler mit höherklassiger Erfahrung im Team.“ Beim VfB wird wohl viel darauf ankommen, wie schnell die Rädchen der komplett neu zusammengestellten Mannschaft ineinandergreifen. „Die Jungs sind hungrig“, merkt Köhler. „In den nächsten Wochen wird es schon noch Fortschritte im Zusammenspiel geben.“ Ein Härtetest wird das Spiel beim Sachsenligisten VfB Empor Glauchau am Samstag, 13 Uhr.

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