Chemnitz holt Cordial Cup – VfB freut sich über perfekten Turniertag

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Der VfB Fortuna Chemnitz hat am Samstag in Auerbach das Vorrundenturnier um den Cordial-Cup gewonnen. Aber auch die Vogtländer spielten eine gute Rolle.

Auerbach.
Von Peter Janka

Als Torwart Nick Perthel den letzten Neunmeter der Auerbacher gehalten hatte, gab es bei den E-Junioren des Reichenbacher FC kein Halten mehr. Jubelnd sprangen sie am Samstagnachmittag wie kleine Weltmeister über den Auerbacher Diesterwegplatz. Mit dem Viertelfinalsieg über den VfB Auerbach hatten die Reichenbacher als einzige vogtländische Mannschaft das Halbfinale des Cordial-Cup-Turnieres erreicht und damit renommierte Mannschaften wie den Chemnitzer FC, den FC Erzgebirge Aue oder Chemie Leipzig hinter sich gelassen.

„Was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Wir hatten insgeheim auf das Halbfinale gehofft. Das ist bei der Stärke des Feldes hier schon eine Menge“, freute sich Trainer Denny Perthel mit seinen kleinen Fußballtalenten, natürlich vor allem mit seinem Sohn im Tor. Tatsächlich musste sich der RFC-Nachwuchs im Halbfinale (0:3 gegen Dynamo Dresden) und im Spiel um Platz 3 (0:4 gegen den BFC Dynamo) dann spielstärkeren Mannschaften beugen, wobei er zumindest gegen Dresden lange ordentlich gegenhalten konnte.

Dass die Reichenbacher und Auerbacher am Samstag beim Turnier für U-11-Mannschaften mit 20 Teilnehmern aus ganz Sachsen sowie Thüringen und Berlin auf Platz 4 und 5 die besten von den insgesamt sieben vogtländischen Mannschaften im Turnier waren, kommt nicht von ungefähr. Auch in der Meisterrunde der E-Junioren auf Kreisebene geben diese beiden Teams den Ton an. Derzeit führt dort Auerbach mit drei Punkten Vorsprung vor dem RFC, der aber eine Partie weniger ausgetragen hat.

Ein kleines Sahnehäubchen gab es bei der abschließenden Siegerehrung obendrauf: Luis Löffler aus dem RFC-Team war von den Vertretern der beteiligten Mannschaften zum besten Spieler des Turniers gewählt worden. Stolz nahm der kleine Bayern-Fan Preis und Urkunde dafür entgegen. Seit sechs Jahren betreibt er schon aktiv Fußball. „Ich spiele bei uns im Mittelfeld. Meine großen Vorbilder sind Mbappé und Neymar, auch wenn die keine Mittelfeldspieler sind“, erzählt das Reichenbacher Ausnahmetalent.

Auch wenn sie es als 15. des Turniers nicht so weit brachten wie der RFC – zumindest einmal meisterlich jubeln konnten auch die Kicker des 1. FC Wacker Plauen. Einmal vor dem großen Ortsrivalen VFC einzukommen, gibt jeder Mannschaft des Vereines aus der Plauener Ostvorstand seit jeher einen Extra-Motivationsschub. Und die Turnier-Mathematik wollte es so, dass sich beide Mannschaften im Spiel um Platz 15 direkt gegenüberstanden. Mit dem Glück des Tüchtigen vor dem eigenen Tor und zwei Treffern gerade zum richtigen Zeitpunkt siegte Wacker am Ende 2:0 und feierte das am Ende kaum weniger als der VfB Fortuna Chemnitz den Gesamtsieg.

Die Chemnitzer erwiesen sich als würdiger Turniersieger, wussten ebenso wie der BFC Dynamo aus Berlin spielerisch am besten zu gefallen. Das Halbfinale zwischen diesen beiden Teams war so etwas wie das vorweggenommene Endspiel und wurde auch erst durch die Neunmeterlotterie entschieden. Im Endspiel setzten sich die Chemnitzer 1:0 gegen Dynamo Dresden durch. Zu Pfingsten darf Fortuna nun an der Endrunde in Kitzbühel in Österreich teilnehmen.

Der Cordial-Cup – nach eigener Darstellung eines der größten europäischen Nachwuchsfußballturniere – kehrte nach drei Jahren Pause ins Vogtland zurück. Dafür verantwortlich ist André Rabe, der Geschäftsführer des Vogtländischen Fußball-Verbandes. Der hatte zuvor beim VFC Plauen dafür den Hut auf, wo es nach der Insolvenz 2015/16 nicht mehr weiterging. Als er 2018 zusammen mit den österreichischen Ausrichtern nach einem neuen Partner suchte, ließ sich der VfB Auerbach nicht zweimal bitten.

Dessen Organisationsteam um Michael Stöhr hatte am Samstag ein regelrechtes Fußballfest auf die Beine gestellt. Und das durchaus nicht nur auf den vier Kleinfeldplätzen, sondern auch mit etlichen Mitmachangeboten ringsum. Zahlreiche Eltern und Anhänger der Vereine sorgten den ganzen Tag über für eine durchweg friedliche Familienfestatmosphäre.

Auch die Regionalliga-Fußballer des VfB Auerbach waren in die Betreuung eingebunden. So nahm Kapitän Marcel Schlosser gemeinsam mit Oberbürgermeister Manfred Deckert am Ende die Siegerehrung vor. Da keiner der kleinen Fußballer leer ausgehen sollte, wurde das bei der frühsommerlichen Hitze eine richtig anstrengende Aufgabe.

Dass es 2020 eine Neuauflage geben wird, ist wahrscheinlich, steht aber noch nicht fest. „Erstmal sind wir sehr zufrieden, dass alles so prima geklappt hat. Im Nachgang werden wir uns zusammensetzen und entscheiden. Ich habe aber ein gutes Gefühl“, sagte Michael Stöhr.

Statistik Endstand: 1. VfB Fortuna Chemnitz, 2. SG Dynamo Dresden, 3. BFC Dynamo, 4. Reichenbacher FC, 5. VfB Auerbach I, 14.VfB Auerbach II, 15. 1. FC Wacker Plauen, 16. VFC Plauen, 17. SpG Großfriesen/Zobes, 20.SV Kottengrün.

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