Auerbacher hoffen auf die Überraschung

Auerbach.Der DFB-Pokal hielt diese Woche so einige Überraschungen parat. Genau auf denselben Effekt hofft der VfB Auerbach – nur mit dem Unterschied, dass die Vogtländer in der Fußball-Regionalliga nicht gegen einen höherklassigen Klub antreten, sondern auf einen Gegner treffen, der mit ihnen in derselben Liga spielt. Mit dem Heimspiel gegen die VSG Altglienicke am Samstag, 13 Uhr, eröffnen die Auerbacher ihre Rückrunde. Eine Halbserie, in denen es für das Team von Trainer Sven Köhler um den Klassenerhalt geht. Und als Tabellenletzter geht Auerbach natürlich als Außenseiter ins Rennen – und auch ins Spiel gegen das Spitzenteam aus Berlin. „In dieser Liga gibt es schon große Unterschiede“, weiß Köhler – und spricht damit die Voraussetzungen an: Amateure gegen Profis – das gibt es nicht nur im Pokal, sondern eben auch in der Regionalliga.

Immerhin macht aber der Pokal ein Fünkchen Hoffnung. Denn dort hat nicht immer der Favorit die Nase vorn. Deshalb sagt Köhler auch: „Wir gehen ins Spiel und wollen es natürlich gewinnen.“ Alles andere wäre auch nicht sehr leistungsorientiert. Nur stellt sich eben die Frage: Wie wahrscheinlich ist eine Überraschung? Die kurze Wintervorbereitung kann darüber nur bedingt eine Aussage treffen. Der Auerbacher Testspielsieg (5:1) gegen Carl Zeiss Jena II war gut für das Selbstvertrauen, allerdings waren die Thüringer eben kein Regionalliga-Spitzenteam. Altglienicke ist da schon eine andere Hausnummer. „Sie waren zweimal Zweiter in den letzten beiden Spieljahren – das sagt doch schon alles“, ordnet Köhler ein. Unter Trainer Karsten Heyne wandelte sich die VSG in eine spielstarke Mannschaft. „Sie verfügen über eine sehr hohe Qualität“, sagt der VfB-Coach, der die Gäste nicht beobachten konnte. Zu kurz war die Vorbereitung. So kurz, dass Auerbach auch nicht an den Überraschungen arbeiten konnte. Anders als vielleicht manches Team, das im Pokal den Favoriten überraschen kann. „Taktische Kniffe – das klingt immer schön. Aber oft steckt nichts dahinter.“ Auerbachs Plan ist ein anderer: Ein besseres Abwehrverhalten als in der Hinserie, gegenseitige Unterstützung – auch in schweren Phasen des Spiels – und auch die Hoffnung auf Spielglück. „Wir wollen ein unangenehmer Gegner sein und das sein, was Auerbach so lange Zeit ausgezeichnet hat“, sagt Köhler. „Vielleicht ist das dann, wenn es uns gelingt, auch das Besondere.“ Und ein Rezept für den Erfolg. Das hat das VfB-Team auch bitter nötig, auch angesichts der kommenden Aufgaben: Mit Lok Leipzig, Berliner AK und Cottbus ist das Programm der nächsten Wochen hammerhart. „Wir müssen es so nehmen, wie es ist, und uns gegenseitig unterstützen, auch wenn es mal nicht so läuft.“

Bei der Rückkehr zur alten Auerbacher Mentalität spielt auch der Untergrund womöglich eine Rolle. Ein Spiel auf Schnee – das kam Auerbach lange Jahre entgegen. „Wir sind aber keine Schnee-Mannschaft mehr“, sagt Köhler, der unter der Woche ohnehin auf dem freigeräumten Platz spielte. Sollte am Samstag tatsächlich noch Schnee liegen, dann baut er auf Spieler, die eine „geradlinige Spielweise“ pflegen. Einer, wie Marc-Philipp Zimmermann – oder Sempastiano Giaplari. Nur hat der Grieche so gut wie noch nie auf Schnee gespielt. „Von der Spielweise würde es passen. Aber er kennt den Schnee nicht“, sagt Köhler, der nun genau überlegen muss, wie er sein Sorgenkind, die Defensive, zusammenstellt. Erschwerend kommt hinzu, dass mit Johann Weiß ein Abwehrspieler diese Woche nur dosiert trainieren konnte. Nach dem Ausfall von Philipp Müller (bis Ende März) stellt sich die Defensive beinahe von selbst auf. Fehlen werden Auerbach auch noch Thomas Stock und Di Mateo Lovric, der sich erneut verletzt abgemeldet hat. „Er wäre ohnehin keine Option für die Startelf gewesen“, sagt Köhler über sein Sorgenkind.


Service

Der VfB Auerbach hat sich in den letzten Tagen darum bemüht, alle Regeln für den Zugang zum Stadion zu erfassen und zu erfüllen. So gilt im Stadion die 2G+-Regelung. Das heißt: Doppelt Geimpfte und Genesene kommen nur mit einem Test in die Arena zur Vogtlandweide. Für Zuschauer, die keinen tagaktuellen Schnelltest oder den 48 Stunden alten PCR Test besitzen, besteht die Möglichkeit des Schnelltests vor dem Stadioneingang – zum Selbstkostenpreis von drei Euro. Im Stadionbereich gilt für Besucher die Maskenpflicht bis zum Erreichen des Platzes. Der VfB bittet darum, die Maske auch am Platz zu tragen. (masc)

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