Auerbach lässt beim Schlusslicht Federn

  • Beitrag veröffentlicht:11. November 2019
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Auerbach.Von zehn Spielen, die so verlaufen wie das des VfB Auerbach am Samstag beim Bischofswerdaer FV, enden wohl neun mit einem Sieg für die Vogtländer. Das erwachsenere und spielerisch stärkere Team mit einem beinahe gigantischen Chancenplus wäre dann auch als verdienter Sieg vom Platz gegangen. Das Problem: Am Samstag trat genau der eine Ausnahmefall ein und die überglücklichen Gastgeber beendeten die Partie als Sieger. So war es kein Wunder, dass VfB-Trainer Sven Köhler und Manager Volkhardt Kramer am Ende höchst verärgert auf dem Platz standen, während die Spieler fassungslos ihre Sachen schnappten und wortlos in die Kabinen stapften. Ganz klar: Das 1:2 (0:1) war eine der bittersten Niederlagen seit langem.

Die Niederlage war überflüssig, weil Auerbach Chancen für zwei Spiele hatte. Überflüssig aber auch, weil die Mannschaft es nicht verhindern konnte, beim Stand von 1:1 in letzter Sekunde in einen Konter der meist harmlosen Gastgeber zu laufen. Unnötig auch deshalb, weil bei eben jenem Konter in der 94. Minute auch noch VfB-Keeper Stefan Schmidt unerklärlicherweise aus seinem Kasten herauseilte und sich dann im Zweikampf mit Bischofswerdas Frank Zille wiedersah, den er von den Beinen holte. Zum Drama des Nachmittags passte dann auch noch, dass er beim fälligen Elfmeter zwar mit dem Bein am Ball war, diesen aber ins Netz abfälschte.

Im Moment der Enttäuschung über die Niederlage fand VfB-Coach Sven Köhler nicht nur Worte der Fassungslosigkeit („Es fühlt sich schlecht an, ein solches Spiel zu verlieren.“), sondern übte auch ungewohnt heftige Kritik. In letzter Sekunde auswärts noch in diesen Konter zu laufen, sei auch „eine Frage der Qualität“. Also eher der fehlenden Qualität. Auerbach schien in diesem Moment schon mit einem blauen Augen davonzukommen. Schließlich hatte Marcel Schlosser in der 86. Minute den VfB zum 1:1-Ausgleich geschossen. Ein direkt verwandelter Freistoß landete im Netz – anders wäre Auerbach wohl am Samstag auch nicht zu einem Tor gekommen. Denn aus dem Spiel heraus wollte das Runde nicht ins Eckige. Allein Marc-Philipp Zimmermann hatte sechs klare Chancen auf dem Fuß oder Kopf. So traf er kurz vorm Ausgleich nicht ins leere Tor, sondern nur den Pfosten.

„Er lässt sonst nur selten solche Chancen weg“, weiß aber auch Sven Köhler. Zimmermanns Schicksal fügte sich ins Spiel des VfB: Nach gutem Start – und Chancen von Zimmermann (12./20./26.) und Müller (Latte/21.) verlor Auerbach völlig den Faden. Der Grund: Der erste BFV-Konter führte zu einem Tor. Nach einem Auerbacher Eckball ging es schnell, Graf lief allein in der VfB-Defensive davon und traf zum 1:0 (27.). Ein Tor wie aus dem Nichts. Darin verschwand danach allerdings auch der VfB – bis zum Pausenpfiff, als Marcel Schlosser einen Freistoß an die Latte nagelte und Zimmermann den Nachschuss verpasste. Ein Doppelwechsel zur Pause brachte zwar mehr Stabilität in die Defensive, aber keinen Ideenzuwachs im Offensivspiel. So wurde es ein schwer erträgliches Fußballspiel mit einem ebensolchen Ausgang.

Statistik Auerbach: St. Schmidt/V – Löser (82. Baude), Jeck (46. M. Sieber), Müller/V, Morosow – Tarczal/V (46. Seb. Schmidt), Wurr – Kadric, Schlosser/V, Stock – Zimmermann/V. Tore: 1:0 Graf (25.) 1:1 Schlosser (86.) 2:1 Zille (90. +4). Schiedsrichter: Wartmann (Großvargula). Zuschauer: 123.

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