Auerbach.Er ist einer, der dem VfB Auerbach auch in der schwärzesten Stunde der letzten Jahrzehnte die Treue gehalten hat: Stefan Schmidt. Er stand genau vor einem Jahr, am 29. April, mit auf dem Rasen, als der VfB Auerbach gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 1:4 verlor und damit der Abstieg aus der Regionalliga endgültig feststand. Schmidt versprach danach schnell, beim VfB zu bleiben und beim Neuanfang mitzuhelfen. Der Torhüter hielt Wort – und deshalb auch der Verein, wie Uwe Kramer nun bestätigt: „Stefan hatte zwar noch ein Jahr Vertrag, aber er hat gebeten, schon in diesem Sommer den Verein verlassen zu dürfen.“ Dem Wunsch gab der VfB nun nach – und lässt damit nicht nur einen der erfahrensten Spieler gehen, sondern auch noch einen Führungsspieler. Der Kapitän geht von Bord – allerdings nicht ohne noch ein Ziel erreichen zu wollen: den Klassenerhalt in der Oberliga.

Und das Spiel am Samstag gegen den FC Grimma soll den 29. April wieder zu einem besseren Datum in der VfB-Vereinsgeschichte machen. Denn ein Erfolg im Spiel gegen den direkten Kontrahenten im Kampf um den Klassenverbleib wäre ein sehr großer Schritt in die richtige Richtung. Mit 40 Punkten würde Auerbach nur noch zwei Zähler hinter dem Ziel liegen, das VfB-Coach Sven Köhler als Marke für den vermutlich sicheren Klassenverbleib ausgegebene hatte. Ein Erfolg wäre auch deshalb wichtig, weil danach mit Eilenburg und Krieschow zwei Spitzenteams als Gegner warten. Insofern braucht Auerbach die Punkte, um nicht in der letzten Saisonphase in die Bredouille zu geraten.

Und die beinhaltet natürlich auch die Torhüterfrage: Dort kommt es zu keiner Überraschung. Auf Stefan Schmidt folgt mit Maximilian Schlosser die bisherige Nummer 2. „Beide nehmen sich leistungsmäßig nichts. Wir vertrauen Maximilian voll und ganz. Er hat nur noch nicht so viel Erfahrung wie Stefan (194 Spiele für den VfB), aber das kommt jetzt auch noch“, sagt Auerbachs sportlicher Leiter.

In der neuen Saison rückt zudem Lukas Tilgner mit ins Oberliga-Team auf. Kramer kündigt aber an: „Wir werden noch einen weiteren Torhüter holen. Aber wir setzten Max keinen anderen vor die Nase, sondern holen einen, der die Nummer 2 hinter ihm wird, aber die Konkurrenz belebt.“ Doch all das hängt wohl auch davon ab, wie der 29. April 2023 in die Geschichtsbücher des VfB Auerbach eingeht.