„Habe mich immer gern in den Dreck geworfen“

  • Beitrag veröffentlicht:5. Mai 2021
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
MichaelKompalla - Ex-Fußballer
MichaelKompalla – Ex-Fußballer Foto: Knut Berger

Fußball: Aus Plauen stammender Torhüter Michael Kompalla wird 60

Chemnitz/Plauen.Eigentlich wollte Michael Kompalla am 3. Mai mit seinen ehemaligen Mannschaftskollegen vom FC Karl-Marx-Stadt und anderen ehemaligen Weggefährten groß feiern. Doch die Party zum des 60. Geburtstag des ehemaligen Torhüters konnte wegen der CoronaLage nicht stattfinden. Gesprächsstoff hätte es während der Party reichlich gegeben, denn Kompalla wischte in so mancher Umkleidekabine Staub.

Seine sportliche Laufbahn startete „Kompo“ 1972 im Nachwuchs bei Motor Wema Plauen. Dort merkte der Junge schnell, dass er zwischen die Pfosten gehört. „Ich habe mich immer gern in den Dreck geworfen“, sagt Michael Kompalla lachend. 1975 wechselte der gebürtige Pole, der 1968 mit seiner Familie nach Plauen gezogen war, zur BSG Sachsenring Zwickau, wo er mit der Jugend unter anderem den „Junge-Welt-Pokal“ gewann (1:0 gegen Chemie Leipzig). Anschließend spielte der junge Keeper in der Nachwuchs-Oberliga und wurde bei den Männern die Nummer 2 hinter dem legendären Jürgen Croy.

In seiner Armeezeit kehrte Kompalla nach Plauen zurück und half mit, dass Vorwärts Plauen in die DDR-Liga aufstieg, ehe er am 1. Dezember 1983 schließlich beim FC Karl-Marx-Stadt landete. Sein erstes Spiel absolvierte der 1,78 Meter große Schlussmann im Februar 1984 gegen Union Berlin – und hielt sein Tor beim 0:0 sauber. Im Mai 1988 – nach 56 Spielen für die Himmelblauen – hieß der Gegner wieder Union, als Kompalla beim Club verabschiedet wurde.

„Die Zeit beim FCK war die sportlich schönste für mich“, blickt er zurück. In der Saison 1985/86 schaffte es der zuverlässige Schlussman sogar in die Bestenliste des DDR- Fachblattes „Fuwo“. Gut in Erinnerung geblieben sind ihm die Spiele der Intertoto-Runde, die ihn unter anderem in die Schweiz führten.

Anschließend begannen aber gesundheitliche Probleme. 1989 erlitt Kompalla einen Herzinfarkt, zehn Jahre später wurde eine Herzoperation fällig. Dennoch gaben die Ärzte wieder grünes Licht für den Sport. So trug der Keeper in der Saison 1994/95 das Trikot des TSV Flöha in der Kreisliga. „Der damalige Trainer Uli Schreiter sprach mich an. Wir hatten einige sehr gute Fußballer im Team, konnten mit der Truppe den Meistertitel holen und stiegen in die Bezirksklasse auf“, blickt der 60-Jährige zurück. Nach 30 Spielen stand der TSV Flöha mit 81:25 Toren und 50:10 Punkten im Endklassement auf Platz 1, Vizemeister wurde der SV Grün-Weiß Niederwiesa (45:15).

Nach nur einer Saison war das Kapitel Flöha aber wieder beendet, und Kompalla schloss sich in der Folgezeit verschiedenen Chemnitzer Teams an. So spielte er für Textima Erfenschlag, Turbine und Germania Chemnitz sowie Viktoria Einsiedel. 2010 war für den verheirateten Außendienstmitarbeiter des Einsiedler Brauhauses schließlich endgültig Feierabend mit dem aktiven Fußball. Heute freut sich der ehemalige Leistungssportler, der in Chemnitz lebt, darüber, dass er die Liebe zum runden Leder an seinen Sohn Mirko sowie die Enkel Moritz und Anton weitergeben konnte.

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