Als es in den Füßen wieder juckte

  • Beitrag veröffentlicht:24. Februar 2021
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Thurm/Auerbach.Thoralf Schreiter schwärmt. „Felix ist für uns menschlich und fußballerisch der Hauptgewinn. Seine Mitspieler nehmen ihm ab, was er sagt“, erklärt der Trainer von Fußball-Westsachsenligist SG Motor Thurm. Die Rede ist von seinem Co-Trainer Felix Lietz, den er im vergangenen Sommer in den Verein holte. Besonders schwer fiel ihm das nicht, denn die beiden sind eng befreundet.

Kennengelernt hatten sie sich beim Regionalligisten VfB Auerbach. „Ich habe dort von 2015 bis 2018 zum Trainerstab gehört, mich gemeinsam mit Daniel Fröhlich um die Torhüter gekümmert“, berichtet Schreiter. Felix Lietz spielte in der Auerbacher Innenverteidigung. Inzwischen sind die beiden vier Klassen tiefer wieder vereint. Ursprünglich war geplant, dass Lietz als Assistenzcoach an der Seitenlinie steht. „Doch als er unseren schönen Platz sah, juckte es bei ihm wieder in den Füßen“, so Schreiter schmunzelnd.

Als Zehnjähriger war er von seinem ersten Verein SV Beierfeld zum FC Erzgebirge Aue gewechselt, mit 14 kam er zum FSV Zwickau. „Mein Ziel war es, im Profifußball Fuß zu fassen“, berichtet Lietz. Und es ging gut voran. „Mit 17 bin ich in die erste Mannschaft des FSV gekommen, die von Peter Keller und Dirk Barsikow trainiert wurde. Kurz nach meinem 18. Geburtstag habe ich mein erstes Punktspiel für Zwickau bestritten, damals in der Oberliga“, blickt er zurück. Doch im weiteren Verlauf geriet der FSV in finanzielle Turbulenzen, wurde später insolvent. Lietz wechselte zum VFC Plauen. „Ich hatte das Pech, dass es auch dort zur Insolvenz kam“, sagt der 30-Jährige. In der Folge versuchte er es das erste und einzige Mal bei einem Klub außerhalb der Region: 2015 spielte der Innenverteidiger ein halbes Jahr für den TuS Koblenz, mit dem er aus der Regionalliga abstieg.

Der anschließende Wechsel zum VfB Auerbach erwies sich für den jungen Familienvater als Glücksgriff. „Dort konnte ich Beruf und Fußball gut verbinden. Ich habe nebenbei ein duales Studium zum Bauingenieur absolviert, das ich 2018 erfolgreich beenden konnte“, so Lietz. Dass er mit dem VfB viermal souverän den Klassenerhalt schaffte und einmal den Chemnitzer FC aus dem Sachsenpokal werfen konnte, zählt er zu den Karrierehöhepunkten. Im Sommer 2019 war Schluss. Lietz legte erst mal eine Fußballpause ein. Lange hielt er das aber nicht aus. „Mir fehlte der Sport“, sagt der 30-Jährige. Das ist auch jetzt während der Corona-Zwangspause so. „Es wäre schön, wenn es bald wieder losgehen könnte“, betont Lietz, der in Langenweißbach zu Hause ist.

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