Vogtlandderby endet mit klaren Ansagen

Zum vorerst letzten Mal sind die Fußballerinnen aus Rodewisch und Pfaffengrün/Zobes in der Landesklasse aufeinandergetroffen. Wiedersehen wird man sich definitiv, dann jedoch auf Kleinfeld.

Pfaffengrün/Rodewisch.Eigentlich wäre die Saison in der Fußball-Landesklasse Süd/West der Frauen schon vorbei, gäbe es keine Nachholer mehr. Im vorerst letzten Aufeinandertreffen am Sonntag empfing die SpG Pfaffengrün/Zobes den 1. FC Rodewisch und unterlag mit 1:4. Damit beenden die Gastgeberinnen ihr erstes Jahr in der Liga auf dem letzten Platz. Rodewisch (derzeit Rang 6) könnte noch Vierter werden.

Doch eigentlich spielt das auch überhaupt keine Rolle mehr, denn fest steht: beide Teams ziehen sich in die Vogtlandklasse zurück. „Das wollte keiner von uns. Entweder wir gehen aufs Kleinfeld oder wir sperren zu“, erklärt Peter Schmalfuß, der Rodewisch seit 2005 leitet. „Ich bin von der ersten Stunde an dabei, soll ich jetzt nach 17 Jahren einfach alles wegschmeißen?“

Grund für den Rückzug ist die Personalnot. Die Coronazeit habe bei beiden Mannschaften extrem an der Motivation gezerrt. Rodewisch bleiben aktuell elf Spielerinnen erhalten, bei Pfaffengrün/Zobes sind es 18. „Wir sind das erste Jahr in der Landesklasse und hätten die Erfolge gebraucht, um in die Liga zu finden. Dazu hatten wir keine Chance“, schätzt auch Silvio Heidel, Trainer der SpG, ein. „Und es wird nicht leichter. Auf Kleinfeld kannst du nicht so viele Mädels mitnehmen, lässt wieder welche daheim. Die haben dann auch irgendwann keine Lust mehr und hören auf.“ Einige Spielerinnen haben die Vereine bereits verlassen, weil sie auf dem Großfeld bleiben möchten, andere haben Familie oder sind beruflich zu eingespannt. „So ist das, wenn man zu viele schlaue Mädels hat“, schmunzelt Heidel. „Mit Männerteams ist das manchmal leichter.“

In der Vogtlandklasse gebe es nach aktuellem Stand um die zehn Teams. Mit dem Rückzug aus der Landesklasse stellt sich auch die Frage, wie es in dieser Liga weitergeht. Müsste man vielleicht sogar die Staffeln zusammenlegen und würde das für die SG Jößnitz auf Platz 2 weitere Wege bedeuten? Fakt ist, lassen sich die Frauen nicht mehr zum Fußball motivieren, verschwindet die Sparte womöglich bald. Beide Teams sind darum dankbar für jedes Mädchen, das zum Probetraining kommt.

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