VfB stolpert wieder über die eigene Defensive

Von Marcus Schädlich

Auerbach.Ein Abschied tut weh – und dieser tat es so richtig. Denn während Tennis Borussia Berlin am Sonntagnachmittag eine Party mit seinen Fans feierte und dabei auch hippe Musik spielte, war beim VfB Auerbach auf dem Feld symbolisch eher ein längst ausgedienter Schlager zu hören: Immer wieder stolperten die Auerbacher in dieser Regionalligasaison über ihre Defensivschwächen, natürlich auch beim 0:3 in Berlin. So musste der VfB wieder drei Gegentore hinnehmen, die ein erneuter Beweis dafür waren, dass es wohl in dieser Saison an Qualität im Defensivverhalten gefehlt hat. 95 Gegentore nach 38 Spielen sprechen dieselbe Sprache. „Wir müssen jetzt die gesamte Saison analysieren“, sagte VfB-Coach Sven Köhler nach dem schwachen Auftritt seiner Elf.

Zur Analyse gehören auch die haarsträubenden Defensivschwächen. Zwar bleibt Auerbach mit Marcin Sieber ein Akteur der Hintermannschaft erhalten und auch Ondrej Brejcha, der oftmals auf der Sechser-Position gespielt hat, wird Auerbach nicht verlassen, doch hinter den anderen Spielern steht ein dickes Fragezeichen. „Viele Spieler haben uns mitgeteilt, dass sie weiterhin Regionalliga spielen möchten“, erklärt Uwe Kramer, der beim VfB mit einem Team die Mannschaft für die neue Saison zusammenstellt.

In Auerbach richtet sich der Blick ohnehin auf die neue Saison – und ein komplett neues Team. „Wir gehen davon aus, dass nur ein kleiner Teil der Mannschaft bleiben wird“, sagt Kramer. Nachdem mit Stefan Schmidt, Marc-Philipp Zimmermann und Marcin Sieber bereits drei wichtige Stützen ihren Vertrag auch für die fünfte Liga verlängert haben und damit eine feste Achse bilden, gibt es weitere positive Nachrichten: Lucas Seidel hatte bereits vor einer Woche seinen Kontrakt beim VfB verlängert, nun folgen mit Moritz Seidel und Fabien Bochmann weitere junge Spieler. Der 19-jährige Bochmann kam vor der Saison aus der U 19 des VfB ins Regionalliga-Team. Mit seiner unbekümmerten Art hatte er das VfB-Spiel bereichert, wie VfB-Coach Sven Köhler betont: „Er tut uns mit seiner Art, Fußball zu spielen, gut.“ Bochmann stammt aus Schneeberg hatte zuvor auch im Nachwuchs des FC Erzgebirge Aue gespielt. Ebenfalls sehr erfreut ist der VfB über die Vertragsverlängerung von Moritz Seidel (ebenfalls 19 Jahre), der diese Saison auf 15 Einsätze kam. Als Eigengewächs repräsentiert er den Weg, den Auerbach künftig gehen will. Junge, hungrige Spieler mit regionalem Bezug sollen die Mannschaft um ein Gerüst gestandener Akteure bilden. „Wenn ich im Training immer Gas gebe und versuche, das zu liefern, was der Trainer sehen will, dann ich habe ich gute Chancen, oft zu spielen und der Mannschaft weiterzuhelfen“, sagt Seidel über seine Erwartungshaltung. Der 19-Jährige spielt seit der E-Jugend beim VfB – allerdings mit Zwischenstationen im Nachwuchs des Chemnitzer FC und bei Erzgebirge Aue.

Automatisch hat sich unterdessen der Vertrag von Sarwar Osse verlängert. Der 20-jährige Syrer kam in dieser Saison auf 29 Regionalliga-Spiele und erzielte dabei ein Tor. „Wir werden künftig stärker auf Spieler aus der näheren Umgebung, aus unserer Region setzen“, sagt Trainer Köhler, der nun erst einmal sein Team in die Sommerpause verabschiedet hat. Bis Mitte Juni haben die Kicker, die bleiben, frei. „Wir hoffen, dass wir bis zum Start schon einen Kader von 16 Spielern und zwei Torhütern zusammen haben“, so Kramer.

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