VfB Auerbach: Trainer fehlen die Lautsprecher

Das Überraschungsteam VSG Altglienicke stellt sich im letzten Spiel des Jahres beim Fußball-Regionalligisten VfB Auerbach vor. Doch bevor der Ball rollt, wird gesungen.

Trainer Sven Köhler hofft für das letzte Spiel vor der Winterpause noch einmal auf ein Erfolgserlebnis. Dazu muss die Defensive stehen.
Trainer Sven Köhler hofft für das letzte Spiel vor der Winterpause noch einmal auf ein Erfolgserlebnis. Dazu muss die Defensive stehen. Foto: via www.imago-images.de
Auerbach.Krachen am Freitagabend in Auerbach die Sektkorken? Grund dazu gäbe es, denn ein erfolgreiches Jahr liegt hinter den Regionalliga-Fußballern des VfB. Das würden sie gerne mit einem Erfolg im 18.30 Uhr beginnenden letzten Regionalliga-Spiel des Jahres gegen die VSG Altglienicke abschließen. Bevor am Freitag der Ball rollt, gibt es noch eine besondere Premiere: 18 Uhr wird der VfB mit der Gruppe Simultan die gemeinsam eingespielte neue Vereinshymne erstmals öffentlich vorstellen.

Der Klassenerhalt und eine Hinrunde mit 23 Punkten – das war ganz nach dem Geschmack von Trainer Sven Köhler. „Erfolge sind immer gut. Einer zum Jahresabschluss würde uns noch einmal gut tun.“ Allerdings ist dafür eine konzentrierte Defensivleistung nötig. Genau daran krankte es im Jahr 2019 bei den Vogtländern. Hätte der VfB zu mehr defensiver Stabilität gefunden, wäre die Jahresbilanz sogar noch besser ausgefallen. „Das Halbjahr hat gezeigt: Wenn wir defensiv gut stehen, haben wir immer vorn die Qualität zu treffen und deshalb auch Erfolg“, sagt Köhler. Nur: Oft leistete sich seine Spieler zu leichte Fehler. So auch beim Lichtenberger SV am Sonntag, als der VfB mit 1:0 in Überzahl führte, dann aber noch 1:2 verlor. „Es war schon ein bisschen Dummheit dabei, das Spiel nach aus der Hand zu geben.“ Auerbach ließ sich beeindrucken von der Berliner Härte und machte Fehler.

Ist der VfB nicht mehr das Kämpferteam? „Von den Spielertypen her haben wir in der Defensive keine Lautsprecher und ringsherum unerfahrene Spieler“, sagt der VfB-Coach. „Doch wir müssen das im Verbund auffangen.“ Von der Kritik, dass sein Team im Defensivverhalten noch Nachholbedarf hat, schließt sich Köhler nicht aus: „Ich bin schließlich der Trainer.“

Gegen Altglienicke kommt es auf genau jene defensive Qualitäten an, sind die Berliner doch das Überraschungsteam der Saison. Aus dem Abstiegskandidaten formte Trainer Karsten Heyne ein Spitzenteam. „Die Berliner sind wirklich gut besetzt“, weiß Köhler. „Und Karsten Heyne hat eine ordentliche Arbeit geleistet.“ Zudem will sich Auerbach für die 1:4-Hinspielniederlage revanchieren. Das geht allerdings nur so: „Es ist nicht unser Spiel, uns hintenreinzustellen“, sagt Köhler. „Wir müssen die richtige Mischung finden. Und ein bisschen mehr Stabilität in der Endphase des Spiels wäre schon notwendig.“ Dann stünde einer vorzeitigen Jahresabschlussparty in Auerbach nichts im Wege.

Coach Sven Köhler schickt seine Jungs nach dem Spiel in den Weihnachtsurlaub. „Wir haben am Samstag noch unsere Weihnachtsfeier, dann haben die Spieler bis zum 3. Januar frei“, sagt er. „Allerdings bedeutet frei bei uns nicht gleich frei“, ergänzt er. Schließlich müssen viele Spieler arbeiten. So auch Spielmacher Marcel Schlosser am Heiligen Abend. „Das unterscheidet uns von anderen Clubs“, sagt Köhler. Auch wenn er sich während der freien Tage zurücklehnen kann, denkt er bereits ans neue Jahr. „Wir halten immer Augen und Ohren offen – gemeinsam mit Manager Volkhardt Kramer und Aufsichtsratschef Steffen Dünger.“ Das betrifft besonders den Kader. Während in der Defensive ein Überangebot herrscht, hat Köhler in der Offensive die Hinrunde fast komplett mit derselben Formation gespielt – ein Ansatz für mögliche Wintertransfers.

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