Vereine erwarten volle Hütte beim Derby – Ein Blick zum Handballderby am Samstagabend!

Der ungeschlagene Tabellendritte SV Oberlosa (8:2 Punkte), der die bisherigen vier Derbys deutlich gewinnen konnte, ist morgen Abend in der Einheit Arena gegen den punktlosen Gastgeber hoher Favorit. Alles andere als ein klarer Sieg von Oberlosa wäre eine Überraschung, ein Punktgewinn von Einheit fast sensationell. Das ist auch der unterschiedlichen Entwicklung beider Vereine geschuldet.

Jahrzehnte war Einheit in der Regionalliga, Oberliga und Sachsenliga das Aushängeschild im Plauener Handball. Doch seit dem ersten Aufstieg 2013 in die Mitteldeutsche Oberliga spielte Einheit jährlich gegen den Abstieg. 2015 mussten die Rot-Weißen für ein Jahr zurück in die Sachsenliga. Stetig aufwärts verlief dagegen die Entwicklung beim SV Oberlosa, dessen Spieler sich in der Saison 2012/13 noch in der Verbandsliga Westsachsen die Bälle zuwarfen. Nach dem Aufstieg in die Sachsenliga gelang zwei Jahre später der Sprung in die Oberliga und die kontinuierliche Entwicklung zu einem Titelfavoriten: Einem zehnten Platz im Spieljahr 2015/16 folgte die stetige Verbesserung auf die Plätze 6 und 4. Aktuell stehen die Schwarz-Gelben auf dem dritten Rang.

Die positive Entwicklung des SV 04 seit dem ersten Stadtderby 2015 dokumentiert auch der Personalvergleich. Nur einen Trainerwechsel, Hazl ersetzte Grüner, gab es bei Oberlosa. Vier Trainer hatte seitdem der HCE (Fuchs, Liesegang, Bones und Wiesend). Noch deutlicher ist der Spielervergleich. Vom heutigen HCE-Aufgebot spielten damals nur Krüger und Höpner. Bei Oberlosa dagegen Klaus, Petzoldt, Wetzel, Weikert, Peschke, Hertel, Englert, Mertig, Richter und Kolomaznik.

SV-04-Trainer Petr Hazl sagt vor der Partie: „Wir wissen, was wir können, doch wir werden Einheit nicht unterschätzen. Wir kennen deren Stärken und Schwächen und werden die passende Antwort finden.“ Hazl wird das derzeitige Leistungsvermögen beider Teams realistisch einschätzen und einen weiteren Sieg zum Erreichen des Saisonziels Platz 1 bis 3 fest einplanen. „Wenn alle gesund bleiben, können wir dieses Ziel erreichen“, so Hazl. Bei Oberlosa sind außer dem langzeitverletzten Duschek alle an Bord.

Der HC Einheit muss bald den Schlüssel zum Erfolg finden, soll es im nächsten Jahr wieder ein Stadtderby geben. Null Punkte aus fünf Spielen bedeutet den schlechtesten Start seit Oberligazugehörigkeit. Trainer Michel Wiesend: „Individuelle Probleme, wie beispielsweise Klein-Klein-Spiel, zu viele Eins-gegen-Eins-Versuche oder zu frühe Würfe haben auch in Pirnaeine erfolgreiche Spielgestaltung verhindert. Wir brauchen drei Angriffe, um ein Tor zu werfen. Trotzdem ist gegen Oberlosa alles möglich. Wir werden uns nicht überrollen lassen. Ich erwarte ein enges Spiel, wenn wir unsere Struktur halten. Mein Bauchgefühl spricht für einen Punktgewinn“. Fraglich ist noch der Einsatz von Kies (Grippe) sowie Krüger und Beketov (verletzt). Pecek kann definitiv nicht spielen.

Für zwei Spieler wird das Derby ein besonderes. Der ehemalige HCE- Kapitän Marc Multhauf und der ehemalige Trainer von Oberlosa Michel Wiesend haben erst in diesem Jahr die Seiten gewechselt. Multhauf sagt: „Ich freue mich sehr aufs Derby. Gegen die alten Kollegen zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Ich werde das Beste geben und mir keine weiteren Gedanken machen“. Der ehemalige Gummersbacher ist beim SV 04 innerhalb kurzer Zeit zu einem Führungsspieler gereift und zudem mit 7,2 Treffern pro Spiel drittbester Torschütze in der Oberliga. Wiesend: „Ein Derby ist immer reizvoll. Ich freue mich einige Spieler meines ehemaligen Vereins zu sehen und hoffe auf ein faires und spannendes Spiel.“

Bleibt noch die Frage nach der vollen „Hütte“. Wie bisher werden auch diesmal die Anhänger des SV 04 zahlreich in die Einheit Arena kommen, um einen Derbysieg zu bejubeln. Das erwartet auch Petr Hazl. „Ich hoffe, dass mehr Fans von uns als von Einheit kommen. Auch im vergangenen Jahr hatten wir mit zwei Drittel Übermacht auf den Rängen. Ich bin sehr optimistisch“.

„Hoffentlich kommen auch unsere Anhänger alle zum Spiel. Die Ungeduld wegen unserer Erfolglosigkeit ist bei vielen groß. Etwas mehr Verständnis für unsere schwierige Lage wäre gut“, sagt HCE- Vorstandsmitglied Sabrina Lukas. „Wir können eh nichts machen, wenn Oberlosa die Hoheit auf den Rängen hat. Wichtig ist ein volles Haus“, meint HCE-Coach Wiesend.

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