Tollhaus schimpft über Ungerechtigkeit

  • Beitrag veröffentlicht:16. Dezember 2019
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Auerbach.Mit einer gewissen Spannung haben die Regionalliga-Fußballer des VfB Auerbach am ersten Tag nach Beginn ihrer Winterpause auf die TV-Bilder vom Freitagabendspiel gegen die VSG Altglienicke gewartet. Denn was bei der 0:5-Heimniederlage gegen die Berliner im Blickpunkt stand, war die Szene, die zum 0:2 und damit vorentscheidend zur Niederlage geführt hat. Ein Berliner Konter, ein Alleingang des Altglienickers Stephan, ein Foul, ein Feldverweis für Auerbachs Marcin Sieber und ein verwandelter Foulelfmeter.

Bei mindestens zwei Ereignissen hegten die Auerbacher großer Zweifel an der Richtigkeit der Entscheidung des Schiedsrichter-Gespanns. So starke Zweifel, dass nach dieser Szene nach einer halben Stunde das VfB-Stadion bis zum Schlusspfiff ein Tollhaus blieb. Die VfB-Fans schimpften eine Stunde lang über die vermeintliche Ungerechtigkeit.

Daher war ein neutraler Blick auf die bewegten Bilder vom Spiel am Samstag so wertvoll. Allerdings: Komplett auflösen konnten die Aufzeichnungen das Rätsel auch nicht. Zumindest die Abseitsstellung. Es roch nach Abseits, aber die Kameraeinstellung des MDR konnte hier keine endgültige Aufklärung leisten. So blieb bei Auerbach auf Rang 11 ein Gefühl der Verärgerung. Von seiner Bewertung „abseitsverdächtig“ vom Freitag rückte VfB-Trainer Sven Köhler nicht ab.

Nun mag der Fokus auf eine Fehlentscheidung etwas einseitig sein. Allerdings kann das 0:2 und die Unterzahl als Dominostein angesehen werden, der anschließend alle anderen im VfB-Spiel zu kippen brachte. Auch weil der Feldverweis für Sieber hart war – und verbunden mit dem Foulelfmeter eine Doppelbestrafung. Die ist zwar abgeschafft, aber nur bei Attacken gegen den Ball – und Schiedsrichter Kluge wertete den Zweikampf von Sieber gegen Stephan als gegen den Mann. „Natürlich war es ein Elfmeter“, sagte Köhler. „Aber ob nicht Gelb ausgereicht hätte, darf man schon mal fragen.“

Dass sich die VfB-Fans bis zum Schlusspfiff über die Spielleitung aufregten und wirklich eine Stunde lang nicht mehr einbekamen, hatte Premieren-Charakter. Sie schimpften bis zum Schlusspfiff und darüber hinaus über den Auftritt der Referees.

Ein Grund: Das Ergebnis war bereits zur Pause so eindeutig (0:4), dass die Partie jegliche Spannung verloren hatte. Dass der vierte Gegentreffer ebenfalls aus einer Abseitsposition gefallen sein soll, war da schon fast zweitrangig. Das Urteil über die Schärfe des Blicks des Assistenten hatten die meisten Auerbacher bereits gefällt.

Unabhängig von all dieser Aufregung sei gesagt: Die Ursachen für die deutliche Niederlage lagen allen voran im VfB-Spiel begründet. Auerbach hatte es verpasst, frühzeitig in Führung zu gehen. Marc-Philipp Zimmermann hatte den Führungstreffer beinahe leichtfertig liegen gelassen. Hinzu kam die individuelle Stärke der Gäste, die sich beim 1:0 zeigte. Zudem machte der VfB – wie beim 0:3 – zu einfache Fehler. Alles mischte sich zu einem Cocktail, der zum 0:5 führte. Immerhin nur 0:5, denn nach Schlossers gelb-roter Karte spielte der VfB in doppelter Unterzahl. Berlin legte einen Gang zurück, Auerbach kämpfte wacker. „Dafür muss ich der Mannschaft ein Kompliment aussprechen“, sagte Köhler.

Statistik Auerbach: St. Schmidt – Morosow, Müller, M. Sieber, Seb. Schmidt – Wurr, Tarczal (75. Horschig) – Kadric, Mar. Schlosser, Stock (73. Jeck) – Zimmermann.

Tore: 0:1 Uzan (18.) 0:2 Skoda (32./Foulelfmeter) 0:3 Uzan (38.) 0:4 Stephan (45.) 0:5 Skoda (78.); SR: Kluge (Zeitz); Gelb-rote Karte: Schlosser (Auerbach/55.); Rote Karte: M. Sieber (Auerbach/31./Notbremse); Zuschauer: 410

%d Bloggern gefällt das: