Reichenbach feiert überragende Saison

Von Olaf Meinhardt
Reichenbach.Ein Offensivspektakel hat der Reichenbacher FC in seinem letzten Saisonspiel hingelegt. Mit 10:0 gewann der RFC sein Spiel beim SV Eiche Reichenbrand. Mit dem Zweisteller, dem allerersten in der Landesklasse überhaupt, krönte er eine tolle Saison, die mit der Vizemeisterschaft in der Staffel West abgeschlossen wurde. „Das 10:0 ist der höchste Punktspielsieg einer Reichenbacher Bezirksligamannschaft seit dem 21. März 1965. Damals siegte Einheit zu Hause mit 12:0 gegen Motor Ellefeld“, fand RFC-Chronist Karl-Heinz Meyer noch am Sonntagabend in seinem Archiv.

Erstmals überhaupt kassierte ein Zweiter während eines Spieljahres keine Niederlage. Saisonübergreifend haben die Jungs von Carlo Kästner schon 29-mal in Folge kein Punktspiel mehr verloren. Zu toppen sind solche Zahlen nur schwer. Doch gab es mit dem BSC Rapid Chemnitz eine Mannschaft, welche eben in diesem Spieljahr einmal weniger als der RFC remisierte und ebenfalls keine Partie verlor. Mit zwei Zählern und 14 Toren Vorsprung ging Rapid in sein Abschlussmatch in Auerhammer. Und dennoch wurde es zwischendurch auf beiden Plätzen noch einmal unruhig. Denn Mitte der zweiten Halbzeit schien das Torepolster der Chemnitzer wegzuschmelzen. Der RFC hatte sage und schreibe neun Tore aufgeholt, doch machte Rapid in der 72. Minute mit seiner erneuten Führung alles klar und legte wenig später noch einen drauf.

Wenn es noch eines Beweises gebraucht hätte, dass Fußball auch Kopfsache ist – dieses Schützenfest in Reichenbrand lieferte das beste Beispiel. Eiche war offensichtlich geistig schon in der Sommerpause und nur in der Defensive gebunden, während der RFC bis ins die Haarspitzen motiviert von Anpfiff weg das Zepter schwang und praktisch 90 Minuten in der gegnerischen Hälfte verbrachte. Ein Eckenstand von 15:0 spricht Bände. Und hätte die Kästner-Elf speziell in der ersten und letzten Viertelstunde mehr Zielwasser getrunken, wäre der Sieg noch viel höher ausgefallen. Allein viermal stand der Pfosten im Wege. „Dieses Spiel war ein Spiegelbild unserer Saison. Die Truppe gab sich nie auf und kämpfte bis zur letzten Minute. Selbst als das 3:1 von Rapid die Runde machte, gab sie weiter Vollgas und versuchte noch das eine andere Tor zu erzielen“, zollte Kästner seinen Jungs Respekt, die bei brütenden Temperaturen von An- bis zum Abpfiff den Turbo zündeten und sich Chance auf Chance erspielten. „Zur Halbzeit habe ich der Mannschaft in der Kabine gesagt, dass sie trotz einer 5:0-Führung nichts zu verschenken hat. Dies hat sie dann auch umgesetzt. Noch mehr Tore waren auf alle Fälle drin, aber das Rechnen hatte sich dann ja erledigt.“

Bester Schütze war ausgerechnet Niklas Hinte bei seinem Abschied. Einen Elfer in die linke, den anderen in die rechte Ecke und dazu ein Tor in Mittelstürmermanier – sein letztes Mal im RFC-Dress hätte nicht besser laufen können. Berufsbedingt zieht es den 24-Jährigen nach Leipzig.

Einen kurzen Abschied legt der RFC auf dem Rasen hin. „Die Sommerpause ist nur kurz. Am 19. Juli steigt der Trainingsauftakt. Am ersten August-Wochenende ruft bereits die erste Runde im Sachsenpokal“, blickt Kästner voraus.

StatistikReichenbach: Hettwer, Lange, Knappe (58. Süß), Dietzsch, Kühn, Particke, Kummer (52. Rosenmüller), Kästner, Schmelzer (74. Osnac), Hinte, Horn; Tore: 0:1 Lange (12.), 0:2 Schmelzer (33.), 0:3 Dietzsch (41.), 0:4 Hinte (44. Foulelfmeter), 0:5 Schmelzer (45.), 0:6 Hinte (50.), 0:7 Kühn (60.), 0:8 Süß (62.), 0:9 Kühn (65.), 0:10 Hinte (83., Foulelfmeter); SR: Köhler (Freital); Zuschauer: 167

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