Pleiten, Pech und Pannen

  • Beitrag veröffentlicht:31. Juli 2019
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Berlin.Besser nicht hingucken. Als Stefan Schmidt am Dienstagabend den Verband von seinem Ellenbogen nahm, war dieser doppelt so groß wie normal. Kein Wunder, plagt den Keeper des FußballRegionalligisten VfB Auerbach doch seit Wochen eine Schleimbeutelentzündung. „Eigentlich habe ich für Donnerstag einen OP-Termin“, sagt der Keeper. Maximilian Rosenkranz sollte ihn im VfB-Tor vertreten. Doch dieser Plan ist seit Dienstag, 17.45 Uhr zerstört. Rosenkranz verletzte sich beim Aufwärmen vor der Regionalligapartie bei der VSG Altglienicke. Er knickte um. Eine Bänderverletzung – auch er dürfte länger ausfallen. In Berlin konnte Schmidt noch einspringen. Wie es danach ohne Torhüter weitergeht, ist noch unklar, da der dritte Torhüter Jan Max Denschel als 17-Jähriger keine Spielgenehmigung hat.

Die 1:4-Niederlage in Berlin machte den Fehlstart perfekt. Nach dem 0:1 am Samstag gegen Lichtenberg folgte eine weitere Ernüchterung. „Die Gegentore sind immer zu einem unglücklichen Zeitpunkt gefallen“, sagt Stefan Schmidt. Und sein unerwartetes Comeback spielte dabei eine Rolle. Schmidt verschätzte sich bei einem langen Ball, unterlief ihn und macht damit den Weg zur VSG-Führung frei. Förster hatte gelauert und traf. „Das geht auf meine Kappe“, sagt der Keeper.

Das Gegentor wäre noch nicht einmal spielentscheidend gewesen, auch wenn der frühe Zeitpunkt ein spürbarer Schock für den VfB war. Entscheidend war, dass es nicht der einzige krasse individuelle Fehler der Auerbacher blieb. Das Defensivverhalten war in den beiden weiteren Szenen, die zum 0:3 führten, nicht regionalligareif. „Wir haben heute drei Eigentore geschossen“, sagte Trainer Sven Köhler.

Die Gastgeber wussten gar nicht so recht, wie sie zu ihren Toren kamen. Denn so gut, wie das 3:0 unmittelbar nach der Pause wirkte, war Altglienicke keinesfalls. Selbst VSG-Coach Karsten Heine fand kritische Worte: „Bei uns war für meinen Geschmack zuviel Hektik im Spiel, viel zu wenige Ballpassagen und sauberes Passspiel.“ Die Berliner mussten nur auf Fehler der Auerbacher lauern, und die taten ihnen den Gefallen und machten sie.

Aber die VfB-Elf steckte nicht auf. Das scheint auch Köhler Mut zu machen. „Selbst mit diesen Nackenschlägen hat die Mannschaft bis zum Ende geackert“, sagte er. „Und wenn man die Gegentore wegnimmt, waren wir nicht so schlecht.“ Bis auf die drei „Eigentore“ kam auch von Altglienicke nicht viel. Dass ein umstrittener Elfmeter das endgültige Aus besiegelte, machte den bitteren Abend für den VfB perfekt. Immerhin erzielte Marcel Schlosser mit dem einzigen wirklich herausgespielten Tor des Tages den ersten Saisontreffer für den VfB.

Ein Mutmacher für das Spiel am Samstag, 13.30 Uhr gegen Hertha BSC II? „Wenn es uns gelingt, diese Fehler abzustellen, habe ich viele gute Ansätze gesehen“, so Köhler. Bleibt nur noch eine Frage: Wie geht es im Tor weiter?

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