Platzherren zeigen bei der Schlammschlacht mehr Biss

  • Beitrag veröffentlicht:9. März 2020
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Auerbach.Die Fußball-Regionalliga bleibt für den VfB Auerbach eine Berg- und Talfahrt. Noch vor zwei Wochen verzauberten die Auerbacher ihre Fans mit begeisternden Fußball im Heimspiel gegen Energie Cottbus und siegten 3:2. Beim Auswärtsspiel bei Optik Rathenow am Samstag gab es dann das Kontrastprogramm: Eine eher biedere Leistung wurde mit der zweiten Niederlage im Jahr 2020 bestraft. Optik verdiente sich beim 1:0 die drei Punkte etwas mehr als der VfB.

Als Entschuldigung gilt definitiv nicht, dass die Auerbacher nicht gewusst hätten, was auf sie zukommen würde. „Auf uns wartet ein schwieriges Spiel“, hatte VfB-Coach Sven Köhler vor dem Spiel schon gewarnt. Und auch vor den Bedingungen hatte Köhler gewarnt: „Wir werden sicherlich nicht auf einem Wembley-Rasen wie in Cottbus spielen.“ So kam es auch. „Es war eher eine Schlammschlacht als ein Fußballspiel“, sagte Marcin Sieber über den tiefen Boden in Brandenburg. „Mit Fußball hatte das alles nicht viel zu tun.“ Selbst die auf tiefen Böden erprobten Auerbacher taten sich schwer, in irgendeiner Form ein Spiel aufzuziehen.

Und so entwickelte sich zunächst eine zähe Begegnung. Auerbach konnte nicht besser, Rathenow zielte nur auf die eine Szene ab, die auf diesem Untergrund wohl spielentscheidend sein würde. „Wir haben ordentlich begonnen“, stellte Köhler zwar fest. „Die Rathenower haben uns Raum gegeben und versucht, über Standardsituationen für Gefahr zu sorgen. Wir haben uns in der Phase des Gegentors ein bisschen einlullen lassen.“ Denn irgendwie hatte der VfB das Gefühl bekommen, irgendwann würde schon der Führungstreffer fallen, weil Optik sich vornehm zurückhielt.

Doch der Eindruck täuschte. Gerade als Auerbach zu mehr Sicherheit kam, leisteten sich die Vogtländer eben jenen Fehler, vor dem Köhler noch gewarnt hatte. „Im Hinspiel hatte sich Rathenow mehr Fehler geleistet, ansonsten aber schon gut gespielt“, hatte er gesagt. Nun standen die Auerbacher ihrem Gegner in nichts nach. Nach einer Unstimmigkeit in der VfB-Abwehr konnte Keeper Stefan Schmidt den ersten Versuch noch festhalten, beim Nachschuss von Gorbunow (22.) war er aber chancenlos.

Der weitere Spielverlauf ist schnell erzählt: Auerbach realisierte allmählich, dass es auch in Rathenow eine Niederlage hageln könnte. Eine Leistungssteigerung war immerhin zu erkennen. „In der zweiten Hälfte haben wir es dann besser gemacht in unserem Spielaufbau. Rathenow hat alles reingehauen und am Ende das Quäntchen Glück gehabt“, sagt Köhler. Denn Rathenow kämpfte – und bei diesem Spiel kam den Platzherren der tiefe Untergrund entgegen. „Sie haben mit Mann und Maus verteidigt“, sagte Sieber. Klare Torchancen sprangen für den VfB nicht mehr heraus. Als dann auch noch Alexander Morosow (81.) mit Gelb-Rot vom Feld musste, schwammen den Auerbachern endgültig alle Felle davon. Eine unnötige Niederlage stand kurz darauf fest. „Von so einem Ergebnis bin ich schon genervt“, gab Sieber offen zu. „Solche Spiele musst du aber eben auch erst mal gewinnen. Heute hat es jedenfalls bei uns nicht dazu gereicht.“

Und so liegen die Auerbacher Hoffnungen auf dem nächsten Spiel gegen einen direkten Konkurrenten im Rennen um den Klassenerhalt, wenn am Samstag, 13.30 Uhr der ZFC Meuselwitz in der Auerbacher Arena an der Vogtlandweide gastiert. Dann womöglich bei etwas besseren Bedingungen.

StatistikAuerbach: Schmidt – Wurr (46. Stock), Jeck, Kadric, Genausch, Morosow (81. gelb-rote Karte), Schlicht (46. Horschig), Löser, Sieber, Schlosser, Zimmermann; Tor: 1:0 Gorbunow (22.); SR: Allwardt (Kritzmow); Zuschauer: 201

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