Neustadt nimmt den Cup mit nach Hause

  • Beitrag veröffentlicht:22. Januar 2018
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles / Herren

Es bleibt dabei: Der „Freie Presse“-Pokal, die begehrteste Trophäe im vogtländischen Hallenfußball, wechselt jedes Jahr den Besitzer. Auch die Cupspezialisten des SC Syrau konnten ihn am Samstag bei der Endrunde in Plauen nicht verteidigen.

Von Mirko Modes und Thomas Gräf
erschienen am 22.01.2018

Plauen. Mit einem 2:1 im Endspiel gegen den SV Merkur Oelsnitz hat die SG Neustadt am Samstagnachmittag in der Sporthalle an der Plauener Wieprechtstraße zum zweiten Mal nach 2016 den Pokal der „Freien Presse“ gewonnen. Degenkolb brachte die Neustädter schon in der ersten Minute in Führung. Krause legte 120 Sekunden später mit etwas Glück zum 2:0 nach. Oelsnitz wollte es noch einmal wissen und erarbeitete sich eine Vielzahl an Chancen. Doch das 1:2 wollte nicht fallen. Erst 75 Sekunden vor Ende der Partie ließ Hofmann den lautstarken Oelsnitzer Fanblock hoffen. In dem Finale ohne große Höhepunkte reichte es aber nicht mehr zum Ausgleich.

Nur bis ins Spiel um Platz 3 schaffte es Pokalverteidiger SC Syrau, der damit seiner erklärtes Ziel verfehlte, wie auf Großfeld auch in der Halle als erste Mannschaft des Vogtländischen Fußball-Verbandes den Cup zu verteidigen. Gegen den 1. FC Rodewisch brachte Nestripke die Syrauer in Führung. Doch Wolf glich für Rodewisch aus. Nestripke mit der Pieke, Rotthoff in den leeren Kasten und Schneider mit seinem fünften Endrundentor sicherten Syrau den 4:1-Sieg und damit Platz 3.

Die vier Halbfinalisten waren zunächst in zwei Endrundengruppen ermittelt worden. In Gruppe A setzten sich wie erwartet Syrau und Oelsnitz durch. Doch auch Stahlbau Plauen, der einzige Vertreter der Vogtlandklasse im Finalfeld, hielt gut mit, startete mit einem 1:3 gegen die Oelsnitzer Landesklassemannschaft. Die Syrauer entschieden die Begegnungen gegen die SG Rotschau 5:2 und gegen Stahlbau 3:0 für sich. Rotschau fand mit einem 5:4 über Oelsnitz zurück ins Turnier. Sehenswert dabei das 5:3 von Meyer: Mit dem Rücken zum Gehäuse hob er den Ball über Torwart Baumann. Das 2:4 gegen Oelsnitz reichte Syrau, um die Chance auf die Pokalverteidigung zu wahren. Rotschau hätte Stahlbau mit fünf Toren Abstand schlagen müssen, um Oelsnitz noch vom zweiten Platz zu verdrängen. Doch die Plauener sicherten sich mit einem 4:2-Erfolg den dritten Platz in der Gruppe.

Dass sich in der Staffel B der 1. FC Rodewisch für das Halbfinale qualifizieren würde, war nach zwei Siegen in den ersten beiden Partien zeitig klar. Ein 1:1 gegen Auerbach II in der dritten Partie reichte zum Weiterkommen. Lange sah es danach aus, als hieße der zweite Qualifikant Kottengrün. Und das, obwohl sich die Kottengrüner in ihren ersten beiden Partien gleich fünf Zeitstrafen einfingen. In der dritten Partie hätte gegen Neustadt ein Remis gereicht. Anderthalb Minuten vor dem Abpfiff stand es 1:1. Doch dann zerstörte Neustadts Hommel mit seinem 2:1-Siegtreffer die Kottengrüner Träume. Sieglos blieb der VfB Auerbach II, beim 2:2 gegen Neustadt war er aber nah dran. Sekundenbruchteile nach der Schlusssirene schlug ein Auerbacher Schuss im Netz ein, zählte aber nicht. Wäre die Entscheidung anders ausgefallen, hätte es einen Sieger Neustadt nie gegeben.

Beide Halbfinals wurden erst im Neunmeterschießen entschieden. Syrau und Neustadt lieferten sich beim 4:4 einen großen Kampf. Und auch vom Punkt hieß es zunächst 3:3. Neustadts Kaiser nutzte danach seine zweite Chance, während Schüler Mannigs Schuss hielt. Rodewisch und Oelsnitz gingen nach einem 1:1 ins Neunmeterschießen, das Oelsnitz 3:2 gewann.

Bester Torschütze des Turniers wurde Kottengrüns David Günthel mit 15 Treffern. Als bester Torhüter wurde Robby Seidel (Rodewisch) ins Allstar-Team des Turniers gewählt, ebenso wie Robert Hofmann (Oelsnitz), Phillip Bettsack (Auerbach) und Kevin Schwarz (Rotschau).

Ergebnisse

„Schön war die Stimmung, die solche Fanblöcke wie die aus Oelsnitz und Syrau gemacht haben“

André Rabe, der Geschäftsführer des Vogtländischen Fußball-Verbandes, organisierte und begleitete das Turnier. Thomas Gräf sprach mit ihm.

„Freie Presse“: Die aktuelle Meisterschaft ist gerade zu Ende, überrascht Sie der Sieger?

André Rabe: Der Sieg der SG Neustadt war sicher im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten. Das ging ja nicht nur mir so, da ja im Tippspiel nur 13 von 236 Mitspielern auf einen Neustädter Sieg setzten. Aber Neustadt hat das schon clever gemacht.

Wie schätzen Sie das sportliche Niveau der Meisterschaft ein?

Es gab manchmal ein wenig zu viel Kampf, die eine oder andere Szene mehr zum Zungeschnalzen wäre nicht schlecht gewesen. Aber wir haben auch viele gute Aktionen gesehen. Schön war die Stimmung, die solche Fanblöcke wie heute die aus Oelsnitz oder Syrau gemacht haben.

Wie sind Sie mit der Resonanz des Publikums zufrieden?

Sehr. Welcher Kreisverband richtet schon eine Hallenmeisterschaft aus, zu deren Finale 750 Zuschauer kommen. Da können wir uns echt sehen lassen. Und die eingenommenen Gelder werden ja letztlich an die teilnehmenden Vereine ausgeschüttet.

Wie sehen Sie die Zukunft dieses Turniers?

Es ist eine schöne Tradition und soll neben dem Futsal weiterbestehen. Es wäre toll, wenn uns die Sponsoren um die „Freie Presse“ sowie die zahllosen Mitstreiter, die Referees und sonstige Helfer dabei auch weiterhin unterstützen.

Stimmen

Silvia Fischer, Geschäftsstellenleiterin der „Freien Presse“: „Ein großes Lob an all die fleißigen Helfer, die dieses tolle, stimmungsvolle Pokalturnier möglich gemacht haben. Wir haben das gerne unterstützt und bedanken uns bei jedem, der mitgewirkt hat, und auch bei jedem Zuschauer, der dabei war und mit seinem Eintrittsgeld den vogtländischen Fußball unterstützt hat.“

Michael Kunz, sportlicher Leiter der SG Neustadt: „Wir sind ja nur mit einer Rumpfmannschaft von neun Spielern hier zur Endrunde in Plauen angetreten, Matthias Grunert hat sich zudem noch verletzt. Keine guten Voraussetzungen, aber die Sache hat dann eine Eigendynamik entwickelt. Die Jungs haben gemerkt, dass hier etwas geht, und ihre Chance dann genutzt.“

Marcel Schuch, verletzter Oelsnitzer Torjäger: „Schade, dass es für Oelsnitz am Ende nicht gereicht hat. Trotzdem können wir stolz sein, so weit gekommen zu sein, zumal ja auch noch Ricardo Persigehl verletzt raus musste und Marco Schwab aus der Not heraus zwischen die Pfosten. Dass mich noch jemand in der Torschützenliste überholen würde, war mir klar.“