Konsolenkicker zeigen Können

  • Beitrag veröffentlicht:29. April 2020
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Plauen.Dank virtuellen Fußballspielen wie „Fifa“ müssen Sportbegeisterte in der Corona-Krise nicht gänzlich auf die schönste Nebensache der Welt verzichten. In den Wohnzimmern der Welt feiern Computerspiele gerade Hochkonjunktur. Weit vorn dabei ist das Playstationspiel „Fifa 20“. Das wohl bekannteste virtuelle Fußballspiel hat auf der ganzen Welt Anhänger und besonders gute Spieler verdienen mittlerweile ähnlich viel wie Fußballprofis. So haben auch die großen Vereine angefangen, E-Sportler anzuheuern, die im Namen des Vereins an Turnieren teilnehmen. In Sachsen ist der Boom noch nicht ganz angekommen, aber auch beim Sächsischen Fußball-Verband (SFV) sieht man das Potenzial der virtuellen Kicker und hat den Finish-It-Cup ins Leben gerufen. Einen Pokalwettbewerb, bei dem Sachsens Kicker ihre Vereine an der Konsole an die Spitze schießen können.

Unter den ursprünglich 326 Teilnehmern waren auch 24 aus dem Vogtland. In einer ersten Ausscheidungsrunde schieden schon acht Vogtländer aus, elf kamen weiter und fünf hatten ein Freilos. Seit Montag steht nun die Gruppenphase auf dem Programm. In Dreiergruppen spielen die Teilnehmer eine Hin- und Rückrunde, der Tabellenerste qualifiziert sich für die Runde der letzten 64. Mit Abstand die meisten vogtländischen Vertreter stellte der Landesklasse-Verein SV Merkur Oelsnitz. Insgesamt acht Teilnehmer schickten die Oelsnitzer ins Feld. Von ihnen schafften es sechs in die Gruppenphase. Ein Freilos in der Ausscheidungsrunde hatte Tai Nguyen Tan und bangt nun um den Einzug in die nächste Runde. „Durch das Turnier hat man Kontakt zu anderen Spielern in Sachsen. Normal spielt man in der Anonymität gegen irgendwelche Gegner aus der Welt“, erklärt der Oelsnitzer. Am Dienstagabend, nach Redaktionsschluss dieser Seite, entschied sich dann, ob es Tan in die nächste Runde geschafft hat. „Wie genau der Modus ist, wissen wir Spieler auch nicht. Kurz nach der Ausscheidungsrunde haben wir erst erfahren, dass es Dreiergruppen geben wird, aus denen sich nur der Erste qualifiziert“, so der Oelsnitzer.

„Die Qualität der Spieler ist sehr unterschiedlich. Offensiv bekommt in diesem Spiel fast jeder etwas hin. Die Guten unterscheiden sich durch eine bessere Defensive“, erklärt Tai Nguyen Tan, der sich zumeist am Wochenende mit dem virtuellen Fußballspielen beschäftigt. Selbst wenn es nach zwei Unentschieden und zwei Niederlagen in der Gruppenphase eng wird, möchte Tan den Wettbewerb weiterverfolgen. „Da sind viele spannende Duelle dabei. Ein E-Sportler von RB Leipzig musste jetzt schon die Segel streichen. Von Merkur haben Dominik Lippert und Chris Eichler gute Chancen, weit zu kommen“, weiß der Konsolenkicker. Beide Oelsnitzer stehen in der Runde der letzten 64.

Sicher in der nächsten Runde ist vom SV Theuma Richard Lindenlaub. Er wird die Kreisklasse-Elf weiter im virtuellen Sachsenpokal vertreten. Besonders eindrucksvoll agierte bisher der Leubnitzer Torjäger Paul Birkner. In der Ausscheidungsrunde setzte sich der Kreisliga-Torschützenkönig der vergangenen Saison gegen den Oberligaspieler des VFC Plauen, Botond Bach, durch. Normalerweise trennen die beiden Spieler fünf Ligen. „Gegen einen VFC-Spieler zu gewinnen, war schon eine feine Sache. Jetzt muss man schauen, wie es sich weiterentwickelt, da unter den Gegnern vom E-Sportler bis zum Anfänger alles dabei ist. Für uns Leubnitzer war das Ziel, die Gruppenphase zu überstehen, alles andere ist Bonus“, so Birkner. Chris Wild ist Birkner in die nächste Runde gefolgt, Marc-André Claus musste sich in der Gruppenphase geschlagen geben.

Am Dienstag standen bereits sicher in der Runde der letzten 64: Richard Lindenlaub (SV Theuma), Ramon Seidel, Tim Limmer (beide VFC Plauen), Chris Eichler, Dominik Lippert (beide Merkur Oelsnitz), Paul Birkner, Chris Wild (Leubnitzer SV).

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