Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag – Verband verleiht Walter Hager die Ehrennadel in Gold!

  • Beitrag veröffentlicht:5. Januar 2018
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles

 

 

Präsident Andreas Wehner überreicht die goldene Ehrenadel des SFV

Der Vogtländische Fußball-Verband e.V. gratuliert Walter Hager recht herzlich zum 70. Geburtstag und wünscht ihm auch auf diesem Weg alles Gute, vor allem viel Gesundheit und weiterhin viel Freude an seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Schiedsrichter, Turnierleiter und als Mitglied des Jugendsportgerichtes. Der VFV hat Walter am heutigen Vormittag besucht und ihm für seine langjährige Tätigkeit im Verband recht herzlich gedankt. Als Zeichen dafür zeichnete Andreas Wehner, Präsident des VFV, Walter Hager mit der goldenen Ehrennadel des Sächsischen Fußball-Verbandes e.V. aus. Lass Dich heut ordentlich feiern Walter!!!

Jubilar kann sich noch auf allen Plätzen blicken lassen

Mit Walter Hager feiert heute einer der bekanntesten Fußball-Schiedsrichter des Vogtlandes seinen 70. Geburtstag. Sportliche Heimat des Plaueners ist seit vielen Jahren Oelsnitz.

Von Thomas Gräf
erschienen am 05.01.2018

Plauen/Oelsnitz. Zu den zahlreichen Gratulanten, die heute Walter Hager in Plauen zu seinem 70. Geburtstag gratulieren, werden auch Weggefährten und Fußballfunktionäre gehören, die ihm für seine Verdienste in 50 Jahren als Schiedsrichter mit der Goldenen Ehrennadel des Sächsischen Fußball-Verbandes auszeichnen werden. Hager gilt so ein klein wenig als Unikum in der Zunft der Männer in Schwarz. Als aktiver Spieler als „Emma von Theuma“ genauso bekannt wie als Tanzmusiker bei der Friesencombo, beendete er im Alter von 30 Jahren relativ zeitig seine Laufbahn als Spieler und bestand 1967 die Prüfung zum Schiedsrichter.

Über seine Premiere an der Pfeife mag Hager gar nicht so gerne reden, tut es aber dann doch: „Es war eine Partie zwischen Reuth und Kloschwitz in Stelzen. Da hab ich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Alle waren furchtbar wütend auf mich. Aber ans Aufhören dachte ich trotzdem nicht“, sagt der Jubilar. Es folgten bis heute über 2000 Spiele. Genau weiß es Hager nicht. „1996, nach dem 1000. Spiel, habe ich mit dem Zählen aufgehört“, so der später als Busfahrer, Fahrlehrer und Lebensmittelhändler tätige Plauener lachend.

Die dramatischste Partie erlebte Hager in Thalheim, die kurioseste in Hundshübel: „In Thalheim war ich Assistent, nach zwei roten Karten für die Heimmannschaft und einem Elfmeter für den Gegner wurden wir unter Polizeischutz vom Platz gebracht. In Hundshübel musste ich eine Partie des Nachwuchses von Wismut Aue unterbrechen, weil eine Schar Hühner auf den Platz geflattert kam“, erinnert er sich. Höher als Bezirksliga hat der in Mechelgrün geborene Hager nie gepfiffen. „Um noch weiter nach oben zu kommen, war ich schon zu alt“, sagt er. „Zu DDR-Zeiten war das ja immerhin noch die dritthöchste Spielklasse des Landes.“ Zu Hagers Einsätzen als Spielleiter auf dem Rasen kamen in den vergangenen Jahrzehnten noch zahllose Stunden in den Kampfgerichten von Hallenturnieren und als Nachwuchs-Staffelleiter. Als stellvertretender Jugendleiter vertrat er seinen Kreisverband auf vier DFB-Kongressen.

In der Nachwendezeit ging Walter Hager in die Geschichte ein. „Ich war der erste Schiedsrichter aus der damaligen DDR, der nach der Grenzöffnung ein Fußballspiel im Westen gepfiffen hat“, erzählt der Vogtländer stolz. Anderthalb Jahre leitete Hager Anfang der neunziger Jahre Spiele in Oberfranken für die SGGattendorf, wechselte danach zum damaligen TSV Oelsnitz, dem heutigen SV Merkur. „Ich wollte für einen Verein pfeifen, zu dem ich keine so enge Beziehung habe“, erklärt Hager seine damaligen Beweggründe. „Und Oelsnitz ist nicht so weit weg, und das Umfeld dort passt auch.“

Und so blieb er. Allerdings müssen sich die Oelsnitzer in naher Zukunft Ersatz für ihren Dauerbrenner suchen. „Ich wollte die 50 Jahre als Schiedsrichter vollmachen, so langsam denke ich wirklich ans Aufhören“, sagt Hager, der aktuell noch als Referee bei Nachwuchsspielen und als Assistent in der Kreisliga aktiv ist. Zahllose Mitstreiter kreuzten im vergangenen halben Jahrhundert an Pfeife oder Fahne seinen Weg. Lothar Scherf und Manfred Jahn möchte der Jubilar beispielgebend für gute Zusammenarbeit nennen.

Bald hat der Rentner vielleicht mehr Zeit für seine sportliche Familie. Sohn Sven, 15 Jahre lang zuverlässiger Rückhalt im Handballtor des SV 04 Oberlosa, und Enkel Toni, der als Fußballer beim VFC Plauen groß wurde und zuletzt über die Stationen Union Fürstenwalde und Tennis Borussia Berlin mittlerweile beim Ludwigsfelder FC gelandet ist, dürften Vater beziehungsweise Opa dann etwas öfter sehen.

Das trifft natürlich auch auf Ehefrau Kristina zu, die ihm all die Jahre den Rücken freihielt und ihren Walter wieder aufbaute, wenn ihm der eine oder andere Spieler oder Fan ein wenig zu sehr zugesetzt hatte. Doch das passierte nicht allzu oft. „Ich kann mich nach all der Zeit überall noch blicken lassen“, heißt Hagers wichtigstes Fazit.

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