-
Dieses Bild kann für die ganze Partie stehen: Mühltroff (Peter Thieme) obenauf, Reichenbach (Mirko Particke) am Boden. Foto: Olaf Meinhardt
Vielleicht dachten einige im RFC-Dress, dass der bisher unbekannte Kontrahent im Vorbeigehen zu schlagen wäre. Anders lässt sich diese Heimniederlage gegen gut aufgelegte Gäste kaum erklären. Coach Steve Gorschinek war bedient: „Die Einstellung war vom Anpfiff weg nicht da. Mir fehlen heute ehrlich gesagt die Worte.“
Anders der VfB, der alle Tugenden in die Waagschale legte, um erfolgreich zu sein. „Wenn ich alle Leute zur Verfügung habe, dann können wir gegen jeden Gegner der Liga mithalten. Das hat man heute gesehen, als wir mit Kompaktheit, Leidenschaft, Kampfgeist und Laufbereitschaft die Reichenbacher in die Knie zwangen. Nach den letzten beiden Niederlagen hat die Truppe eine Reaktion gezeigt und einen wirklich guten Auftritt hingelegt. Es war ein Erfolg der gesamten Mannschaft“, freute ich VfB-Trainer Thomas Pieles über den Dreier. Den Grundstein dafür legten seine Männer im ersten Abschnitt, in dem den Hausherren nichts gelang. Schnörkellos trieb der VfB den Ball nach vorn, sah sich in den Zweikämpfen meist als Sieger. Der RFC verstrickte sich im Klein-Klein, brachte kein Tempo in seine Aktionen, sodass die Mühltroffer sich in der Defensive stets ordnen konnten und nicht zuließen. Zudem offenbarte Reichenbach Schwächen in der Ballannahme.
Dabei begann die Partie in der ersten Viertelstunde noch auf Augenhöhe. Bis zum ersten Eckball der Gäste. Der zischte halbhoch in Richtung langer Pfosten, wo Graewe im Gewühl gegen zögerlich zu Werke gehende Reichenbach eindrückte. Mit der Führung im Rücken bekam Mühltroff Oberwasser. Glück für die Hausherren, dass Grünler per Kopf nur den Balken traf. Das schnelle Umkehrspiel des VfB bekam den Hausherren gar nicht. So auch kurz vor dem Pausenpfiff. Aus dem eigenen Sechzehner schlug Mühltroff den Ball nach vorn, wo Baer kurz nach der Mittellinie steil geschickt wurde und gegen Lemke erfolgreich war – 0:2.
Mit Wiederbeginn gelobte der RFC Besserung, vergab aber die Möglichkeit, wieder ins Spiel zu finden. Partickes Versuch landete an der Latte. Im Nachsetzen wurde Peltsch von den Beinen geholt. Pasold parierte den anschließenden Elfmeter gegen Süß. In der Folge bewegte sich das Geschehen zwar überwiegend in der Gästehälfte, doch die größeren Chancen gab es auf der anderen Seite. Grünler hätte in der 66. Minute alles klar machen können, scheiterte aber frei an Lemke. Die Vorentscheidung war aber dann doch sein Werk. Von Ottiger aufgelegt, jagte er den Ball ins linke Eck. Zumindest Ergebniskosmetik sollte den Reichenbachern noch gelingen. Schmelzer verwandelte als zuvor Gefoulter einen Elfmeter. Es war der bereits vierte in dieser Saison. Siebenmal hat der RFC überhaupt getroffen…
Statistik Reichenbach: Lemke – Hinte, Lange (46. Lange), Krell (46. Tenner), Particke, Kästner, Schmelzer, Süß, Papkalla, Peltsch (67. Krötzsch), M. Albert. Tore: 0:1 Graewe (15.), 0:2 Baer (45.+1), 0:3 Grünler (72.), 1:3 Schmelzer (87./Elfmeter), SR: Thomas (Deutzen); Zuschauer: 175