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Marcel Baude (rechts im Testspiel gegen den FC Erzgebirge Aue) kam im Sommer vom FC Energie Cottbus zum VfB Auerbach. Die vogtländischen Fans fremdeln noch etwas mit dem 30-Jährigen, der zuvor schon beim Chemnitzer FC und dem Halleschen FC kickte. Ihre hohen Erwartungen vermochte Baude bislang nicht zu erfüllen. Foto: Gabor Krieg;via www.imago-images
Allerdings gehört zur Wahrheit auch dazu, dass der 30-Jährige, der im Sommer von Energie Cottbus ins Vogtland wechselte, noch nicht angekommen ist. Seine Leistungen waren fraglos noch nicht die, die von einem ehemaligen Drittliga-Spieler zu erwarten waren. „Natürlich bleibt der Gesamteindruck bestehen, dass er noch Potenzial nach oben hat“, sagt Köhler, der bei der 0:2-Niederlage bei der BSG Chemie Leipzig auf einen Einsatz von Baude verzichtete. „Er hat die Erwartungen noch nicht erfüllt.“ Aber Köhler fügt hinzu: „Er verhält sich – genau wie Sebastian Schmidt, der ebenfalls noch nicht ganz das erfüllt, was wir uns alle erwarten – charakterlich einwandfrei.“
Im Training geben beide Gas. „Sie sind sehr bemüht.“ Und sie werden auch im Laufe der Saison ihre Chancen erhalten, um ihrem Trainer und den Zuschauern das Gegenteil zu beweisen. Vielleicht schon am Samstag, 13.30 Uhr, gegen den SV Babelsberg. Dann trifft der VfB auf den Tabellenvorletzten. Eine trügerische Ausgangslage, denn die Potsdamer sind in der Regionalliga etwas Außergewöhnliches: einerseits durch ihre Spielweise (Köhler: „Sie spielen einen ordentlichen Fußball.“), andererseits, weil ihnen das Kunststück gelungen ist, in einer Liga der Hopp-oder-top-Entscheidungen Grautöne zu zeichnen. Acht Unentschieden gelang dem SV Babelsberg, so viele wie keinem anderen Team. Die meisten anderen Mannschaften gingen öfter aufs Ganze – oder standen mit leeren Händen da. Der VfB spielte bislang nur zweimal unentschieden. Aber deshalb Babelsberg zu unterschätzen, wäre der falsche Weg. „Es wird wieder ein sehr enges Spiel“, prognostiziert Köhler.
Sein Problem: Mit Philipp Müller, der nach seiner Verletzung erst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, droht ein Innenverteidiger auszufallen. Mit Marcin Sieber ist der zweite Innenverteidiger gesperrt. Damit kommen auch wieder Baude und Sebastian Schmidt ins Spiel. „Ich werde mir aber in den nächsten Tagen noch einen Eindruck verschaffen“, sagt Köhler, der voraussichtlich auch den verletzten Paul Horschig ersetzen muss. Daniel Tarczal steht für ihn womöglich bereit. Einen Wunsch hat Köhler – neben mehr Geduld von den Zuschauerrängen mit seinen Spielern – aber noch: „Mal ein 1:0, das wäre doch mal was.“ Drei Punkte, kein Gegentor und Zufriedenheit an allen Ecken und Enden.