DFB-Bundestag: Zweigleisige 3. Liga abgelehnt

  • Beitrag veröffentlicht:25. Mai 2020
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles

Mit klarer Mehrheit beschlossen: Saison der 3. Liga wird fortgesetzt

3. Liga
Erstmals virtuell abgehalten: DFB-Vizepräsident Rainer Koch beim Außerordentlichen Bundestag des DFB. Foto: Thomas Böcker/DFB

Das Votum des DFB-Bundestags fiel eindeutig aus: 94,87 Prozent der Delegierten votierten am Montagnachmittag dafür, dass die Saison 2019/20 in der 3. Liga fortgesetzt werden soll. Die Einführung einer zweigleisigen 3. Liga wurde abgelehnt.

222 Delegierte stimmten auf dem virtuellen Bundestag des DFB mit Ja (94,87%), zwölf dagegen (5,13%), 16 enthielten sich. Der Antrag auf Abbruch der Verbände aus Sachsen und Sachsen-Anhalt kam dadurch nicht mehr zur Abstimmung. Damit gab der Bundestag grünes Licht für den geplanten Neustart der 3. Liga am kommenden Wochenende. Die verbleibenden elf Spieltage sollen in englischen Wochen bis zum 4. Juli durchgezogen werden. Die anschließende Relegation zur 2. Liga soll bis zum 11. Juli abgeschlossen sein.

Dass die Auseinandersetzung mit den Saisonabbruch-Befürwortern damit noch nicht beendet ist, hatte DFB-Vize Rainer Koch in seinem Eingangsbericht allerdings befürchtet. Seit der DFB den Re-Start vergangene Woche für den 30. Mai angesetzt hat, stehen Klagen im Raum. DFB-Präsident Fritz Keller brachte die Hoffnung zum Ausdruck, „dass alle Beteiligten ein demokratisches Votum akzeptieren“.

„Dem DFB bleibt gar keine andere Wahl, als die 3. Liga fortzusetzen. Es sollte jedem einleuchten, dass eine nationale Liga spielen können muss, selbst wenn das in zwei Bundesländern noch nicht möglich ist“, hatte Koch vor der Abstimmung betont. Andernfalls käme man vereinbarten Pflichten nicht nach, was mit hohen finanziellen Risiken verbunden wäre. „Wir müssen uns nicht nur mit dem Jetzt, sondern auch mit der Zukunft befassen.“ Der DFB sei „nicht der Spielball einiger weniger, die noch dazu untereinander zerstritten sind“.

Ein Antrag des Saarländischen Fußball-Verbandes auf Einführung einer zweigleisigen 3. Liga mit jeweils 18 Mannschaften schon ab der kommenden Saison wurde ebenfalls mit deutlicher Mehrheit bei nur 18 Ja-Stimmen abgeschmettert.

DFB-Vorstand darf künftig alle Fragen regeln

Die Delegierten stimmten außerdem zu, dass der DFB-Vorstand künftig alle Fragen im Zuge der Coronakrise regeln kann. Dies obliegt normalerweise dem DFB-Bundestag. Somit würde im Falle des Falles der DFB-Vorstand über einen vorzeitigen Saisonabbruch und als Folge unter anderem auch über die Wertung der abgebrochenen Spielzeit, die Regelung von Auf- und Abstieg sowie Änderungen des Wettbewerbsmodus‘ entscheiden.

Zustimmung gab der Bundestag auch zur Einrichtung einer Taskforce „Wirtschaftliche Stabilität 3. Liga“, die sich mit der wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit und der Weiterentwicklung der 3. Liga als Profispielklasse beschäftigen soll.

Regelungen zum Aufstieg in die 3. Liga angepasst

Der DFB-Bundestag setzte sich auch mit dem Aufstieg in die 3. Liga auseinander: Bei einer vorzeitigen Beendigung der Saison in einer der Regionalligen muss der zuständige Regionalverband über die sportliche Qualifikation zum Aufstieg in die 3. Liga bzw. zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen entscheiden. Dem DFB muss das jeweilige Team gemeldet werden.

In dieser Saison liegt das Direktaufstiegsaufrecht bei den Regionalligen Südwest, Nord und Bayern. Den vierten Aufsteiger ermitteln die Staffeln West und Nordost. Der DFB-Spielausschuss dürfte bei entsprechender Notwendigkeit durch die Corona-Pandemie entscheiden, dass die Aufstiegsspiele in einem neutralen Stadion mit Hin- und Rückspiel oder auch nur als einfaches Entscheidungsspiel durchgeführt werden.

Quelle: kicker.de