Der Straßenfußballer kommt gleich in die Erste

Von Thomas Gräf
Rodewisch.Auch im September hat der Vogtländische Fußballverband einen Ehrenamtler des Monats gekürt. Für sein überdurchschnittliches Engagement ausgezeichnet wurde diesmal ein Sportler des 1. FC Rodewisch, der über vier Jahrzehnte seines Lebens für den Fußball opferte und weit über das Vogtland hinaus bekannt ist: Stefan Gäbler.

Mittlerweile 60 Jahre alt, steht er wie kaum ein anderer für seinen Verein. Fußballerisch gesehen ist Gäbler, der in seiner Jugend für die TSG Rodewisch kegelte und sogar bei der DDR-Meisterschaft Platz 4 belegte, ein Spätstarter. „Ich war schon 17 Jahre alt und Straßenfußballer, da haben mich meine Brüder Jens und Jörg zum Training mitgenommen. Die spielten schon im Nachwuchs der damaligen TSG Rodewisch“, erinnert sich der gelernte Fernmeldemechaniker.

Gäbler: „Das war der größte sportliche Erfolg, den ich mit erringen durfte. Aber in der folgenden Landesligasaison habe ich aufgrund einer Verletzung nur ein einziges Spiel machen können“, bedauert er heute noch. „Danach kam ich nie wieder richtig auf die Beine und habe dann in der Zweiten gespielt.“ Gäbler erlebte auch die folgenden bitteren Zeiten mit der Insolvenz des Vereins und dem freiwilligen Rückzug in den Kreisfußball mit.

„Nebenbei“ hatte Gäbler, als Hallenwart und Hausmeister für die Stadt Rodewisch tätig, in seinem Club praktisch schon jede Funktion inne. Vorstandsmitglied ist er bis heute, 14 Jahre lang war er Vorsitzender. Auch Nachwuchstrainer der E- und F-Junioren oder Mannschaftsleiter der Ersten war Gäbler.

Und als ob das noch nicht genug wäre: Seit dem Jahr 2000 pfeift der Fußball-Enthusiast als Referee für Rodewisch und sorgt bis heute dafür, dass das wichtige Schiedsrichtersoll erfüllt werden kann. Als Spielleiter schaffte er es bis in die Landesklasse. Zwischenzeitlich beurteilte er als Beobachter angehende Referees. Und wenn doch mal Zeit ist, kümmert sich Gäbler bei Heimspielen in der vereinseigenen Kneipe um das Wohl der Gäste. Aber auch er musste etwas kürzertreten. Vor zwei Jahren zog er sich von der „vordersten Front“ zurück, steht aber als Vorstandsmitglied seinen Sportfreunden weiter mit Rat und Tat zur Seite.

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