Bei Pokalschlacht fliegen die Fetzen

  • Beitrag veröffentlicht:18. November 2019
  • Beitrags-Kategorie:Aktuelles
Plauen.Fußball-Oberligist VFC Plauen hat am Sonntagnachmittag die erhoffte Überraschung im Sachsenpokalwettbewerb verpasst. Die Plauener mussten sich nach großem Kampf im Viertelfinale dem aktuellen Tabellenzweiten der Regionalliga, 1. FC Lok Leipzig, mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Am Ende feierten die 1447 Zuschauer beide Teams. Nur für die Schiedsrichter gab es kein Lob. „Die gelb-rote Karte gegen uns war der Lacher des Jahres“, schimpfte VFC-Trainer Falk Schindler nach der Pokalschlacht.

Vorangestellt sei: Lok Leipzig ist vollkommen verdient ins Halbfinale eingezogen. Die Leipziger zwangen die Vogtländer in eine Abwehrschlacht. Aus Plauener Sicht stand es nach Großchancen am Ende 3:10, bei einem Eckenverhältnis von 2:11. Gästetrainer Wolfgang Wolf rügte dennoch sein Team: „Das ist unser großes Manko, dass wir es uns trotz Überlegenheit selbst schwer machen. Uns fehlt die Geilheit, die Entscheidung zu erzwingen. Den Plauenern muss ich ein großes Kompliment machen. Die haben sich nie aufgegeben.“ So durften die Leipziger froh sein, dass sie sich am Ende nicht irgendein Ding eingefangen haben, stellte Wolfgang Wolf fest. Die Plauener spielten gegen den Regionalliga-Zweiten 44 Minuten in Unterzahl, hielten aber das Spiel über die volle Distanz ergebnismäßig offen.

VFC-Trainer Falk Schindler hatte seine Mannschaft bereits vorab gewarnt: „Lok ist bei Standards sensationell gefährlich!“ Das bewiesen die Leipziger Profis in Minute 9: Paul Schinke trat von rechts den ersten Leipziger Eckball. Djamal Ziane verlängerte die perfekt servierte Bananenflanke per Kopf unter die Querlatte. Schon stand es 0:1.

„Wir konnten heute nur 14 Feldspieler aufbieten. Uns fehlten gerade in dieser Szene eben auch die Leute, die so etwas verteidigen können“, nahm Schindler seine Mannschaft in Schutz. Bei drei Grad Celsius und Nebel rannte der Oberligist somit frühzeitig dem Rückstand nach. Als Außenseiter wehrten sich die Vogtländer nach Kräften. Sogar in Unterzahl verteidigten die Platzherren ihr Tor 44 Minuten erfolgreich.

Heftige Kritik handelte sich Schiedsrichter Clemens Biastoch aus Großröhrsdorf ein. Der bewertete die Zweikampfführung des Plaueners Kyriakos Andreopoulos als übertrieben. War diese Auslegung bereits strittig, so brachte die dann folgende gelbe Karte die VFC-Fans gar auf die Palme, denn Andreopoulos war da bereits verwarnt und flog so in der 35. Minute mit Gelb-Rot vom Platz. Insgesamt gab es in Halbzeit 1 sechs strittige Entscheidungen gegen Plauen. Auch VFC-Trainer Falk Schindler kassierte nach dem Seitenwechsel wegen fortwährenden Meckerns Gelb. Das war sicherlich berechtigt, wenngleich die Aufregung guten Grund hatte.

Der VFC hatte durch Tim Sluga (23.), Lars Albert (90.+2) sowie einen abgefälschten Schuss von Aleksandrs Guzlajevs (90.+3) drei Großchancen. „Es war für mich ein tolles Erlebnis, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Schade, dass ich nicht getroffen habe. Ich möchte allen Fans im Stadion danken für diese fantastische Stimmung“, bekannte der 19-jährige Tim Sluga nach der Niederlage. Der 20-jährige Verteidiger Kevin Walther durfte sich ebenso feiern lassen: „Lok war bärenstark. Wir haben uns reingeworfen in jeden Schuss und können stolz sein, dass wir nur ein Gegentor kassiert haben gegen so einen Gegner.“

Die Leipziger spielten in der Schlussphase ebenfalls nur zu Zehnt, weil Paul Schinke mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war. Auf Seiten der Plauener gab es auch noch einen Verlust: Philipp Dartsch musste nach einer Knieverletzung ins Krankenhaus. Insgesamt aber durfte man von einem Fußballfest sprechen, bei dem das Publikum feierte. Die etwa 700 Lok-Fans freuten sich riesig über den Halbfinaleinzug. Und die Plauener Anhänger applaudierten ihrem Team, das sich teuer verkauft hatte. Allen voran VFC-Torwart Ondrej Cap, der neun tolle Paraden zeigte.

StatistikVFC Plauen: Cap – Walther, Schröder, Dartsch (63. Limmer), Albustin – Lucenka, Andreopoulos (35. gelb-rote Karte) – Guzlajevs, Sluga, Nyber (72. Albert) – Bach. Tor: 0:1 Ziane (9.). SR: Biastoch (Großröhrsdorf). gelb-rote Karte: Andreopoulos (VFC 35., wiederholtes Foulspiel), Schinke ( Lok 79., wiederholtes Foulspiel); Zuschauer: 1447

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