Bei den Sprangers läuft’s richtig gut

Leubnitz.Das nebenstehende Foto ist ein Bild für die Ewigkeit, denn die Sprangers aus Leubnitz sieht man nur ganz selten gemeinsam, obwohl die Familie zusammenhält wie Pech und Schwefel. Gerade in dieser Woche geht es für Vater Arnd Spranger sowie Tochter Gina und Sohn Charly richtig zur Sache. „Bei uns ist immer etwas los, wir haben auch im Corona-Lockdown alle Hände voll zu tun“, sagt Arnd Spranger lachend. Der 51-Jährige wurde einst von den Fußballfans des FC Karl-Marx-Stadt/Chemnitzer FC (1989 bis 1992), FSV Zwickau (1993 bis 1996), VFC Plauen (1996 bis 2005), Wacker Plauen (2005 bis 2007) und VfB Auerbach (2007/08) geliebt. Sein Freund und Sportkamerad Thomas Sesselmann sagte einmal über den Vollblutstürmer: „Der Arno hat die Bauernschläue. Der weiß genau, wie er die Verteidiger einlullt, um sie dann alt aussehen zu lassen.“

Vor dem Schlitzohr aus Leubnitz fürchteten sich die Abwehrreihen aber nicht nur auf dem grünen Rasen. Bei Schnee und Eiseskälte brannte erst recht die Luft. All diesen Elementen ist Arnd Spranger im Garten- und Landschaftsbau treu geblieben. Er gilt als Experte in Sachen Rasenpflege, derzeit kämpft der Familienvater mit seiner kleinen Firma an der Winterdienstfront gegen die Russenpeitsche, wie die Meteorologen die aktuelle Kälte-Schnee-Front nennen.

„Da ist noch Luft bis zur Decke“, lacht die beliebte Vogtländerin, die für das Boxteam Oelsnitz startet und inzwischen den Sprung an den Bundesstützpunkt in Frankfurt (Oder) geschafft hat. Dort möchte die Studentin für Sozialpädagogik und Management noch eins draufsetzen. „Mein Großcousin Tino Spranger war Betreuer beim Post SV Plauen. Der hat mich 2013 mit zum Boxen genommen. Jetzt stehe ich zusammen mit der ersten Amateur-Weltmeisterin Deutschlands, Ornella Wahner, im Ring. Das ist schon ziemlich verrückt“, sagt Gina. Die vierfache Landesmeisterin hatte 2017 Pech, als ein Formalitätsfehler des Verbands ihre Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Indien verhinderte. 2020 schaffte die Leubnitzerin die EM-Qualifikation. Doch das Championat auf Sardinien musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die 1,69 Meter große Vogtländerin hofft nun in diesem oder nächsten Jahr auf den großen Knall. „Ich will nicht ewig Vize sein, obwohl der zweite Platz natürlich auch eine große Ehre ist“, betont Gina Spranger, die stark wirkt wie noch nie.

Das gilt übrigens auch für Charly Spranger. Der Junior ist gerade 18 Jahre alt geworden, schon hat mit ihm der neue Trainer des VFC Plauen telefoniert, denn als A-Junior ist Charly nun auch in der Oberliga spielberechtigt. Allerdings gibt der junge Mann zu Protokoll: „Ich habe zwar mit Robert Fischer gesprochen, aber es steht mir nicht zu, mich dazu zu äußern.“ Das bodenständige Nachwuchstalent befindet sich als angehende Fachkraft für Abwassertechnik gerade im ersten Lehrjahr beim Zweckverband Wasser und Abwasser Vogtland. Schwester Gina verrät: „Charly will nichts geschenkt bekommen, nur weil unser Vater mal 1. Liga gespielt hat. Der macht sein eigenes Ding, und ich finde, das macht er super. Ich bin mächtig stolz auf meinen Bruder!“

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