Adler beließ es nicht nur bei Zuschauerrolle und folgender Mitgliedschaft im Verein. Kaum war er bei der Spielgemeinschaft Bad Elster/Adorf aktiver Kicker, wurde er auch noch zum Nachwuchstrainer und Funktionär. Und letztlich zum Fußballhelden. Mit dem Erhalt dieser vom Deutschen Fußballbund (DFB) vergebenen Ehrung vertritt der Elsteraner dieses Jahr den Vogtländischen Fußball-Verband bei der zur Auszeichnung gehörenden Weiterbildungsreise nach Spanien.

Das Ganze habe ihn völlig überrascht. „Ich wusste anfangs gar nichts von der Sache, das hat der Verein im stillen Kämmerlein ausgeheckt und mich vorgeschlagen“, erzählt Adler. „Ich habe nicht schlecht geguckt, als ich plötzlich ein Schreiben vom DFB im Briefkasten hatte und musste erst mal im Internet nachschauen, worum es bei dieser Fußballhelden-Geschichte eigentlich geht. Am Ende war das eine tolle Überraschung!“

Warum er in rekordverdächtiger Zeit vom Fan zum Macher im Verein wurde, erklärt Adler so: „Mein Herz schlägt halt für Elster. Mein Vater Frank hat hier gespielt und ich als Kind auch schon mal. So kannte ich ja viele Sportler und bin aus Spaß als Zuschauer hingegangen. Da kam schnell der Gedanke, selbst wieder mitzukicken.“ Mittlerweile läuft Marcus Adler als Verteidiger auf. „Dann bin ich angesprochen worden, ob ich mir vorstellen könnte, mich als Übungsleiter für den Nachwuchs zu engagieren.“

So hob Adler zusammen mit Andreas Geier die neu gegründete Bambini-Elf des Vereins aus der Taufe. Ein Stamm von zwölf Knirpsen im Alter zwischen vier und sieben Jahren übt derzeit unter ihren Fittichen. Trainiert wird immer freitags ab 17 Uhr. Bald soll es das erste richtige Spiel im Rahmen der vogtländischen G-Junioren-Runde geben. „Es macht Riesenspaß, aber Unterstützung können wir immer gebrauchen, egal ob als Übungsleiter oder Helfer“, sagt Adler.

Doch nicht nur um die kleinsten Kicker kümmert er sich. Auch die Finanzen des Vereins laufen mittlerweile über seinen Tisch. Im Herbst 2018 ist der 24-Jährige, der in Nürnberg zum Elektroniker ausgebildet wurde und aktuell an der Berufsakademie Plauen Technisches Management studiert, zum Schatzmeister des FSV Medizin gewählt worden. Er übernahm die Funktion aus den Händen von Michael Scherzer, der seinen Nachfolger aktuell noch einarbeitet.