Amateur-Schiris befürworten „Mecker-Gelb“

Konsequentes Vorgehen: Tobias Stieler in der Bundesligapartie zwischen Leipzig und Mönchengladbach.[Foto: imago images/opokupix]
Die Schiedsrichter in den Amateurligen unterstützen die Unparteiischen in der Bundesliga beim konsequenten Vorgehen gegen Unsportlichkeiten. Dies ist das Ergebnis unserer FUSSBALL.DE-Umfrage. Dort hatten Schiedsrichter eine Woche Gelegenheit, ihre Meinung zu sagen. Das Ergebnis: 76 Prozent der Umfrage-Teilnehmer befürworten das konsequente Vorgehen im Rahmen der bestehenden Regel zu persönlichen Strafen.

„Wir haben binnen weniger Tage sehr viele, teils sehr ausführliche und emotionale Mails bekommen. Die Schiedsrichter in den Kreis- und Bezirksligen unterstützen mehrheitlich den neuen Kurs, nämlich dass Unsportlichkeiten gegenüber dem Spiel, dem Gegner und dem Schiedsrichter, wie zum Beispiel heftiges Meckern und gestenreiches Reklamieren, konsequent sanktioniert werden. Wir werden sehr genau verfolgen, ob wir damit positive Abstrahleffekte in den Amateurligen erzielen“, sagt DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann.

15.000 Leser des Amateurfußball-Portals hatten den Aufruf gelesen. Dort hatte man gefragt: Was halten die Schiedsrichter von der Kreisliga bis zur Regionalliga vom neuen Kurs im Profifußball? Ist der Respekt auf dem Platz in den vergangenen Jahren wirklich zurück gegangen? Und: Kann ein Signal von „oben“ beim Fußball an der Basis wirklich etwas bewegen?

Die Teilnehmer waren aufgefordert, ihren Standpunkt und auch ihre Erfahrungen bei der Internetseite einzureichen. Ein Schiedsrichter schrieb: „Weiter so! Das Ganze ein Jahr durchsetzen und wir bekommen wieder Ruhe auf den Plätzen“. „Echt prima und ein dickes Danke, dass nicht immer nur geredet und geschrieben, sondern einfach auch mal gemacht wird!“, meinte ein anderer Unparteiischer.

„Echt prima und ein dickes Danke, dass nicht immer nur geredet und geschrieben, sondern einfach auch mal gemacht wird!“

Ein Schiedsrichter, der vor ein paar Jahren auf dem Fußballplatz tätlich angegriffen worden war, bis heute aber weiter Spiele leitet, schrieb: „Amateurfußballer kopieren Torjubel, kopieren Spielzüge, kopieren Tricks und kopieren sogar Namen von den Profis. Aber gerade diese Verhaltensweisen sollen sie nicht kopieren? Das schiene fragwürdig. Im Fußball hat man bedauerlicherweise in den letzten Jahren eine unrühmliche Entwicklung zugelassen.“

Vereinzelt aber gab es auch Kritik an der neuen Linie. So bewertete ein Schiedsrichter die Lage folgendermaßen: „Der neue Kurs ist eigentlich richtig, aber er lässt jegliches Fingerspitzengefühl vermissen. Emotionen gehören zum Fußball dazu.“

Doch dabei handelte es sich um eine vereinzelte Meinung. 76,4 Prozent der Schiedsrichter, die sich entweder per Mail oder per Instagram beim DFB gemeldet hatten, befürworteten den neuen Umgang mit Unsportlichkeiten.