Duell des Ersten mit dem Letzten kann Klarheit bringen

von Thomas Gräf

Plauen.Einem dramatischen Saisonfinale strebt die Fußball-Vogtlandliga entgegen. Zwei Spieltage vor dem Ende stehen drei Teams fast gleichauf an der Tabellenspitze. Die möglichen Szenarien sind vielfältig, zumal Meister und Aufsteiger in dieser Saison nicht dasselbe sind. Auch der einzige Absteiger könnte am Sonntag endgültig feststehen.

Mit 49 Punkten führt der SC Syrau das Klassement an, gefolgt von VfB Mühltroff und FC Fortuna Plauen mit je 48. Der viertplatzierte SVFronberg Schreiersgrün hat in diesem Kampf mit 45 Zählern nur noch Außenseiterchancen.

Der SC Syrau kann als einziges Team den Titel aus eigener Kraft holen. Und dass die Syrauer am Sonntag auch noch beim erst zweimal in dieser Saison siegreichen Schlusslicht VfB Lengenfeld antreten, macht die Aufgabe sicher nicht schwerer. „Das ist nur von der Papierform her ein leichtes Spiel. Lengenfeld ist ein unangenehmer Gegner, das haben wir schon beim 0:0 im Hinspiel gemerkt“, sagt der Syraus Trainer Chris Begerock, der den Ball flachhalten möchte. „Trotzdem: Wir wollen uns den Titel nicht mehr nehmen lassen und werden alles reinhauen.“ Das darf man auch als Trotzreaktion auf den verpassten Einzug ins Finale des Kreispokalwettbewerbs im eigenen Stadion verstehen. „Das haben wir uns vorgenommen, uns den Titel als neues Ziel gesteckt und damit die Pokalniederlage abgehakt.“

Der VfB stünde dagegen mit einer Niederlage praktisch als Absteiger fest, selbst wenn der Vorletzte Wacker Plauen – er gastiert beim Elften FC Werda – auch verliert. Neben drei Punkten Unterschied zwischen beiden Teams ist da auch noch Lengenfelds um 18 Treffer schlechteres Torverhältnis. Da können die Lengenfelder nur noch hoffen, dass sich wie schon im Vorjahr ein Verein freiwillig zurückzieht. Damals durfte man in der Liga bleiben, weil die SGNeustadt das Handtuch warf.

Meister könnte auch der Tabellenzweite VfB Mühltroff werden, den Aufstieg in die Landesklasse hat er beinahe sicher. Dafür müssten die Mühltroffer, die als einziges der vorn platzierten Teams das Startrecht in der höheren Klasse nicht abgelehnt haben, am Saisonende unter den drei Erstplatzierten stehen. Auch das könnte am Wochenende schon zur Gewissheit werden. Das Spiel beim Tabellensechsten VfB Auerbach II, vorigen Samstag immerhin 2:1-Sieger gegen Fortuna Plauen, ist aber beileibe kein Selbstläufer.

Fortuna selbst scheint ausgerechnet kurz vor der Ziellinie die Puste auszugehen. Drei Niederlagen, allerdings allesamt gegen Topteams der Liga, stehen für den Dritten aus den vergangenen vier Partien zu Buche. So scheint es der Aufsteiger tatsächlich zu verpassen, seine wahrlich tolle Saison zu veredeln. Um das vielleicht noch zu verhindern, muss nun zuhause gegen den personell zuletzt arg gebeutelten SV Kottengrün (Rang 9) auf alle Fälle gewonnen werden.

Etwas abgefallen ist der SV Fronberg Schreiersgrün. Der Vierte blieb in den jüngsten vier Begegnungen ohne Dreier und erwartet nun die SG Unterlosa (Platz 7). Die Rand-Plauener feierten jüngst mit einem 4:3 gegen Rotschau ihren ersten Sieg seit Anfang März. Rotschau ist trotzdem weiter Fünfter und hat nun Heimrecht gegen Grün-Weiß Wernesgrün (Rang 12). Da auch die Grün-Weißen mit 13 Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz längst gesichert sind, können beide Mannschaften ohne nervlichen Ballast in diese Partie gehen. Dies gilt auch für das Duell des 1. FC Rodewisch (Platz 8) mit dem BSV Irfersgrün (Rang 10).

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