Aufsteiger hat nichts zu verlieren

Von Olaf Meinhardt

Reichenbach/Auerbach.Nichts wird aus dem Gipfeltreffen Erster gegen Zweiter in der Fußball-Landesklasse am Samstag im Stadion am Wasserturm (Anstoß: 15 Uhr). Denn der VfB Auerbach II ist vor dem Vogtlandderby auf Rang 5 abgerutscht. Was aber nicht daran liegt, dass er zuletzt Punkte liegen ließ, sondern weil er gleich zweimal in Folge witterungs- und platzbedingt unfreiwillig pausieren musste.

Der letztjährige Vogtlandligameister schreibt im Moment eine Erfolgsgeschichte, die in Zahlen sogar besser als jene des Reichenbacher FC ist. Denn das Lehrgeld, welches der VfB im Neuland Landesklasse zu Beginn bezahlen musste, war im weiteren Saisonverlauf gut angelegt. Mit acht Punkten nach acht Runden kam Auerbach nur mühsam in die Gänge. Doch ausgerechnet nach der 0:2-Heimniederlage gegen den RFC am 15. Oktober, es war die vorletzte in dieser Saison, lief er zu toller Form auf. Seitdem befand er sich auf der Überholspur und ließ in zwölf Begegnungen 29 von 36 möglichen Zählern folgen – bei den Reichenbachern waren es „nur“ 27. Kurzum: Sollte den Hausherren überhaupt noch einer in die Aufstiegssuppe spucken können, dann wohl nur der VfB.

Reichenbachs Coach Carlo Kästner hat mächtig Respekt vor den Leistungen der Auerbacher und sieht diese in der Rolle seiner Truppe aus dem Vorjahr: „Da spielten wir quasi auch munter drauflos, ohne Druck, und wurden uns erst gegen Ende unserer Tabellenlage so richtig bewusst.“ Er weiß genau, was ihm am Samstag gegen den VfB erwartet: „Er wird mehr als 100 Prozent geben, wie die meisten gegen uns. Es wird eine Partie auf Augenhöhe werden, also eine 50:50-Situation. Wir wollen den VfB weiter auf Abstand halten, möglichst alle drei Zähler einfahren.“ Zumindest als Vorteil sieht er für seine Jungs, wieder auf Rasen zu spielen. Was nicht von der Hand zu weisen ist. Schließlich kassierten sie ihre bisherigen drei Niederlagen ausnahmslos auf künstlichem Grün.

Dass es für sein Team in der Vorwoche in Meerane trotz klarer Feldüberlegenheit nur zu einem Punkt reichte, hat er mit seinen Spielern ausgewertet: „Wir müssen einfach noch effektiver werden. Dazu kam, dass eine kleine Unaufmerksamkeit ausreichte, dass zwei Punkte futsch waren. Aber mit dem Gesamtauftritt war ich zufrieden. Denn der Siegeswille war von der ersten bis zur letzten Minute an zu spüren. Mit dieser Einstellung werden wir auch das Derby angehen.“ Personell plagen beide Mannschaften keine Sorgen. Schiedsrichter ist Stefan Steingräber aus Annaberg.

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