VFC Plauen: Chancenwucher macht Fehlstart perfekt

Daniel Heinrich (links) wird hier vom Sandersdorfer Rico Gängel gestoppt. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt der neuen Saison stehen die Plauener vor dem Derby am Freitag in Auerbach unter Druck.
Daniel Heinrich (links) wird hier vom Sandersdorfer Rico Gängel gestoppt. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt der neuen Saison stehen die Plauener vor dem Derby am Freitag in Auerbach unter Druck. Foto: Oliver Orgs

Der VFC Plauen hat auch sein zweites Saisonspiel in der Fußball-Oberliga ohne Punkt beendet. Beim 0:1 gegen Union Sandersdorf ließen die Vogtländer gleich elf gute Möglichkeiten liegen.

Plauen.Der VFC Plauen hat in der Fußball-Oberliga einen klassischen Fehlstart hingelegt. Nach dem 1:3 in Zorbau verloren die Plauener am Samstag zu Hause gegen Union Sandersdorf mit 0:1 (0:1). Damit steigt für die Gelb-Schwarzen der Druck am Freitagabend im Vogtlandderby beim VfB Auerbach.

„Man kann gar nicht verstehen, wie wir angesichts dieser Überlegenheit in der zweiten Halbzeit das Spiel verlieren konnten“, fasste sich VFC-Routinier Alexander Morosow an den Kopf. Die Plauener vergaben sage und schreibe elf Tormöglichkeiten, darunter einen Foulelfmeter, eine Dreifachchance, einen sogenannten Riesen und einen Lattenschuss. Cheftrainer Robert Fischer kommentierte die zweite Saisonniederlage so: „Wir haben die erste Viertelstunde völlig verschlafen und dann ein Spiel auf ein Tor gesehen. Das 0:1 ist sehr ärgerlich und bitter.“

Sandersdorf hatte den VFC bereits im Vorjahr böse überrascht (0:4). Die 419 Zuschauer im Vogtlandstadion staunten auch diesmal. Dennis Brunner verwandelte einen tollen Gästespielzug zum 0:1 (5.). Die Vogtländer wirkten verunsichert. Sandersdorf erarbeitete sich noch drei weitere Möglichkeiten, vergab diese aber. Nach 15 Minuten stellten die Gäste ihre Offensivbemühungen ein, weil die Plauener Dominanz nun allgegenwärtig wurde. Gästetrainer Thomas Sawetzki stellte im Nachhinein fest, dass „unser Sieg am seidenen Faden hing und wir sehr glücklich gewonnen haben.“ Aus Union-Sicht avancierten dabei Richard Franz und Torwart Yannik Hanak zu den Matchplayern. Ersterer rettete auf der Torlinie (25.), wobei die Plauener ein Handspiel des Verteidigers gesehen hatten, welches ungeahndet blieb. Der junge Gästekeeper Hanak wuchs dann im Endspurt nach einer zuvor schon tadellosen Leistung noch über sich hinaus. In seinem zweiten Oberligaspiel entschärfte der junge Torwart zunächst die Großchance von Plauens Ondrej Nyber (78.). Nach einem Foul an Tim Limmer trat drei Minuten vor Schluss VFC-Kapitän Lucas Albert zum Elfmeter an – Hanak parierte. In der Nachspielzeit stürmte VFC-Schlussmann Fritz Böttcher mit nach vorne. Sein Schuss aus acht Metern landete an der Querlatte (90.+4). Mit dem Schlusspfiff sanken alle VFC-Kicker fassungslos zu Boden. Sandersdorf jubelte.

Der Vollständigkeit halber erwähnt werden muss: Der VFC beklagte sechs Ausfälle und schloss diese Lücke unter anderen mit den A-Junioren Johann Kittelmann, Jamy Kroll und Tom Heinemann. Ihnen attestiert Trainer Robert Fischer „einiges an Potenzial, auch wenn sie heute nicht zum Einsatz gekommen sind. Mit Charlie Spranger, Kyriakos Andreopoulos und Moritz Kretzer stehen am Freitag im Derby drei Akteure wieder zur Verfügung.“ Der VFC hatte kurz vor Saisonbeginn Christopher Bibaku (26 Jahre, Eintracht Trier) und Lucas Will (23, Optik Rathenow) verpflichtet. Aus wirtschaftlichen Gründen will der Verein jetzt nur noch im Notfall auf dem Transfermarkt tätig werden.

StatistikPlauen: Böttcher – Walther, Albert, Träger, Morosow – T. Fischer/, Heinrich – Bibaku (57. Grandner), Limmer, Nyber – Will; Tor: 0:1 Brunner (5.); SR: Drößler (Gotha); Zuschauer: 419

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