VfB Auerbach: Cupfinale ist jetzt erklärtes Ziel

Keine leichten Zeiten für Manager Volkhardt Kramer (links) und Trainer Sven Köhler derzeit beim VfB Auerbach. Sie müssen ihr Team noch bis in den Mai hinein ohne Pflichtspiele bei Laune halten.
Keine leichten Zeiten für Manager Volkhardt Kramer (links) und Trainer Sven Köhler derzeit beim VfB Auerbach. Sie müssen ihr Team noch bis in den Mai hinein ohne Pflichtspiele bei Laune halten. Foto: opokupix via www.imago-images.de

Obwohl die Saison in der Fußball-Regionalliga jetzt endgültig abgebrochen wird, hält der VfB Auerbach den Trainingsbetrieb aufrecht. Zumindest im Landespokalwettbewerb soll noch gespielt werden. Doch auch da tun sich noch viele Fragen auf.

Auerbach.Auch wenn die politische Osterruhe vom Tisch ist, beim VfB Auerbach herrscht nach eher betriebsamen Wochen in diesen Tagen eher eine sportliche Osterruhe. Nachdem die Vereine der Fußball-Regionalliga vorige Woche dem Verband empfohlen hatten, die Saison abzubrechen, hat der vogtländische Viertligist einen Gang zurückgeschaltet. Ein Ligastart ist frühestens im Juli denkbar, sollte der Verband der Vereinsempfehlung folgen und die Saison tatsächlich abbrechen. Allerdings scheint dies nur eine Formalie zu sein. „Alle unsere Entscheidungen müssen wir in die Gesamtsituation einbetten“, sagt VfB-Manager Volkhardt Kramer. „Der Spielbetrieb der Regionalliga ist nicht der Nabel der Welt“, sagt Kramer, weshalb er sich auch für einen Abbruch der Saison ausgesprochen hatte.

Eine Entscheidung, die sich schon zuvor angedeutet hatte, weshalb der VfB zwar seinen Trainingsbetrieb noch nicht wieder einstellte, aber zumindest bei der Suche nach Testspielpartnern zuletzt keine Handstände veranstaltete, um doch weiter im Rhythmus zu bleiben. So fiel das geplante Spiel gegen Meuselwitz aus, ein neues Testspiel steht derzeit noch nicht auf dem Plan. So kehrt in der Arena zur Vogtlandweide eine gewisse Osterruhe ein. „Wir können natürlich nicht die gesamte Zeit nun das volle Pensum trainieren“, sagt Kramer. Daher wurde der Trainingsumfang für die Regionalliga-Spieler von drei auf zwei Trainingseinheiten heruntergefahren. „Wir unterbreiten ihnen das Angebot auf eine dritte Einheit, aber wer andere Prioritäten setzt oder es nicht schafft, dem ist die Teilnahme freigestellt“, so Kramer weiter.

Allerdings ist das reduzierte Trainingsprogramm nur eine Zwischenlösung. Einerseits sieht ein aktueller Entwurf der Regionalligisten vor, schon im Juli wieder mit der neuen Saison zu beginnen, um später die Anzahl an Wochenspieltagen möglichst klein zu halten. Ein Vorstoß, den auch Auerbach unterstützt. Allerdings ist der Juli noch Zukunftsmusik. Vorher steht die alte Saison oder zumindest das, was von ihr noch übrig ist: der Wettbewerb um den Sachsenpokal. Am 29. Mai findet definitiv der Finaltag der Amateure mit dem Finale um den sächsischen Cup statt. „Unsere Zielstellung ist es, an diesem Tag dabei zu sein“, sagt Kramer. Der VfB will über den Landespokal den Einzug in den DFB-Pokal schaffen. Bis es allerdings so weit ist, stehen wohl noch einige Konflikte ins Haus. Denn im Gegensatz zur Regionalliga, in der es Einigkeit über das weitere Vorgehen zwischen allen Klubs gab, dürfte dies im Sachsenpokal anders sein, was allein schon daran liegt, dass neben den Dritt- und Regionalligisten, die allesamt bereits wieder trainieren dürfen, auch unterklassige Vereine ohne Trainingsgenehmigung noch im Rennen liegen. Auch Auerbachs Gegner Weißig, der Stadtligist aus Dresden, zählt dazu.

„Herzlich gerne würden wir dahin fahren und spielen“, sagt Kramer. „Wir stehen natürlich auf der Seite der Kleinen, aber es ist eigentlich unvorstellbar, dass Teams aus dem Stand drei oder vier Pokalrunden spielen, ohne dass sie vorher trainieren durften.“ Eine Lösung, die nun diskutiert wird, ist, nur die spielen zu lassen, die auch eine Genehmigung dafür besitzen – also alle Dritt- und Viertligisten. Die anderen Klubs erhalten eine Entschädigung. Am Montagabend saßen die noch im Pokalwettbewerb vertretenen Klubs in einer Videokonferenz zusammen und diskutierten erstmals gemeinsam über einen Ausweg aus der vertrackten Lage. Neben der Frage der Teilnehmer stellt sich auch die Terminfrage: Der Zeitplan der 3. Liga ist ohnehin schon gut gefüllt. „Ich gehe davon aus, dass der Pokal erst im Mai gespielt wird“, sagt Kramer.

Und damit schließt sich für die Vogtländer ein weiteres Problem an: Einen weiteren Monat lang muss Trainer Sven Köhler das Team bei Laune halten – ohne Pflichtspiele, nur mit Training und womöglich mit wenigen Testspielen. „Es ist eine schwierige Situation für alle“, sagt Kramer. „Von den Spielern und vom Verein wird viel verlangt. Wir kommen weiterhin für die Verträge der Spieler auf, weil sie korrekterweise Anspruch auf ihr Geld haben.“ Allerdings habe es bereits Gespräche zwischen Klub und den Fußballern gegeben. „Die Spieler sind verständnisvoll und entgegenkommend“, so der VfB-Manager. Und so hofft man im Göltzschtal im einzig verbleibenden Wettbewerb sozusagen auf ein Corona-Wunder. Denn ganz klar: Mit einem erfolgreichen Abschneiden im Pokalwettbewerb wäre der VfB um einige Zukunftssorgen um die Finanzierung von Regionalliga-Fußball in Auerbach ärmer.

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