Trauben hängen hoch in der Oberlausitz

Von Karsten Repert

Plauen.Für die Oberliga-Fußballer des VFC Plauen geht es am Samstag zum Tabellenletzten. Doch jeder weiß: Beim FC Oberlausitz Neugersdorf hängen für die Vogtländer ab 14 Uhr schon deshalb die Trauben hoch, weil das VFC-Ensemble derzeit personell von unglaublichen Problemen geplagt wird. Seit vier Wochen stellt sich die Mannschaft quasi von ganz allein auf. Plauens Cheftrainer Robert Fischer ließ in seiner Not zuletzt sogar den etatmäßigen Torhüter Jakob Pieles als Innenverteidiger auflaufen.

„Das ist alles abenteuerlich. Aber wir haben keine Wahl. Wir müssen jetzt da durch“, will der Coach mit seinen Jungs den Medaillenplatz verteidigen. Nach dem völlig verrückten 5:4-Heimsieg der Plauener gegen Wernigerode stellten ganz viele VFC-Fans die Frage, weshalb die Mannschaft so wechselhafte Leistungen anbietet. Drei Rückstände holten die Vogtländer auf, um dann in der Nachspielzeit den umjubelten Sieg perfekt zu machen. Zuvor waren die Plauener in drei Spielen ohne Torerfolg geblieben.

Der Tabellendritte hat durch dieses Auf und Ab so viele Punkte liegenlassen, dass man inzwischen 15 Zähler hinter Spitzenreiter Eilenburg rangiert. „Jeder von uns wünscht sich mehr Konstanz. Wenn sich Woche für Woche die Formation ändert, ist es sehr schwierig, Stabilität reinzubringen“, beantwortet Robert Fischer die Kernfrage. In dieser Woche ist mit Kyriakos Andreopoulos der nächste Leistungsträger ausgefallen, Tim Limmer fehlt wegen der fünften gelben Karte. Es ist für die Plauener die schwierigste Phase der Saison. „Jetzt heißt es, nicht aufgeben und zusammenzuhalten. Und das haben wir gegen Wernigerode gut gemacht“, hofft Dreifachtorschütze Moritz Kretzer, dass drei weitere Punkte folgen.

Trotz der andauernden Rückschläge: In der Zuschauergunst liegt der VFC ganz vorne: 6.130 Besucher insgesamt und 438 Besucher im Schnitt kann in der Südstaffel der Fußball-Oberliga kein anderer Verein vorweisen. Lediglich Nord-Oberligist Dynamo Schwerin (6.096) kann da mithalten.

Die Neugersdorfer sind übrigens ganz schwer ausrechenbar. Die Oberlausitzer freuen sich schon auf das Halbfinale im Sachsenpokal gegen den Chemnitzer FC am kommenden Mittwoch. Dort winkt dem Außenseiter der Einzug ins Endspiel. Gleichzeitig sind die Neugersdorfer aber nach elf Spielen ohne Sieg vom 11. auf den letzten Tabellenplatz zurückgefallen. Den letzten Dreier fuhren die Ostsachsen vor fünf Monaten beim 2:1-Heimerfolg gegen den VfL Halle ein. „Wir müssen versuchen, wieder alles rauszuhauen. Wie gegen Wernigerode“, heißt die Devise von Plauens Top-Torschützen Lucas Will (bisher 21 Treffer).

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