Oberliga: Es riecht nach Fehlstart

VfB-Trainer Sven Köhler hat nach zwei Unentschieden und der Derby-Niederlage gegen Plauen einige Probleme zu lösen.
VfB-Trainer Sven Köhler hat nach zwei Unentschieden und der Derby-Niederlage gegen Plauen einige Probleme zu lösen. Foto: Joachim Thoß

Ohne Sieg aus drei Spielen steht der VfB Auerbach in die Fußball-Oberliga bereits unter Druck. Gegen die spielstarken Bautzener erwartet Trainer Köhler wieder ein enges Spiel.

Auerbach.Zumindest auf der Anzeigetafel setzt sich beim VfB Auerbach derzeit die Misere der letzten Saison fort: Auch in der Fußball-Oberliga haben die Vogtländer noch nicht in eine Erfolgsform zurückgefunden. Drei Spiele, kein Sieg – das riecht nach einem Fehlstart.

„Es wird langsam an der Zeit, einen Sieg einzufahren“, sagt auch VfB-Coach Sven Köhler, der allerdings auch geduldig mit seinem jungen Team umgehen will. „Gegen Plauen hatten wir sieben U23-Spieler in der Startelf, der VFC vier – diesen Unterschied merkt man natürlich.“ Am Sonntag, 13 Uhr, bei Budissa Bautzen, wird es für die Vogtländer auch nicht einfacher. „Das ist eine gute Truppe“, sagt Köhler über die Ostsachsen und langjährigen Konkurrenten in der Regionalliga. „Eine spielstarke Mannschaft, weshalb es wieder ein enges Spiel wird – wie auch unsere drei Spiele zuvor und fast alle Spiele in der Oberliga.“

Denn die Liga scheint so eng zusammenzuliegen wie lange nicht mehr. Das hätte auch das Derby gezeigt, dass in Auerbach noch einige spürbare Nachwehen hatte. „Natürlich tut so eine Niederlage immer weh. Und es dauert auch länger, bis man darüber hinweg ist“, sagt Köhler, der allerdings die 1:3-Niederlage spätestens am Dienstag mit seinem Team abgehakt hatte. Die wichtige Erkenntnis: Auch gegen die auf dem Papier stärker besetzten Gäste hielt der VfB gut mit, leistete sich nur mehr Aussetzer in der Defensive. „Alle Tore sind nicht aus Torchancen entstanden – auch unser Tor. Das haben wir nicht so gut gemacht“, ärgert er sich über die vermeidbaren Fehler bei den Gegentreffern – und über die Einstellung im zweiten Abschnitt. „Da hätten wir mutiger und aktiver agieren müssen.“

In Bautzen fordert er dies von seinem Team. Mehr Mut – selbst wenn der Gegner ebenfalls über eine erfahrene Truppe verfügt – mit guter Ausbildung. „Viele haben eine Dynamo-Vergangenheit“, weiß Köhler. Beim VfB steht unterdessen die Frage, wie die Defensive wieder stabiler wird – und die Offensive schlagfertiger. Im Defensivbereich kehrt immerhin Pascal Schardt, ein Hoffnungsträger im zentralen Abwehrverband, nach Verletzungspause ins Training zurück. Ein Einsatz würde aber zu früh kommen. Da Matej Dybala weiterhin verletzt ist, wird wohl Marvin Todt seinen zweiten Oberliga-Einsatz von Beginn an haben. „Er hat sein Zeug gegen Plauen gut gemacht“, lobt Köhler seinen jungen Innenverteidiger.

Ein anderer junger Spieler steht auch wieder auf dem Trainingsplatz: Lucas Seidel. Der Stürmer, der in einen schweren Autounfall verwickelt war, hat nun eine komplette Trainingswoche hinter sich. Allerdings wird auch er nicht von Beginn an spielen können. „Eine Woche im Krankenhaus steckst du nicht so schnell weg“, sagt Trainer Köhler – und hat deshalb weiterhin kaum Alternativen in der Offensive. Deshalb scheint es umso wichtiger, dass Marc-Philipp Zimmermann seine Torflaute beendet. „Er merkt auch, dass er älter wird und im Schichtbetrieb arbeitet. Er hat viel um den Hals, aber er wird sein Erfolgserlebnis haben – und dann auch wieder öfter treffen.“ Bislang steht Zimmermann in der Oberligasaison noch bei null Treffern. „Gegen Freital hatte er seine Abschlüsse, Plauen hat es hingegen clever gemacht. Aber er wird auch wieder Tore für uns schießen“, ist sich Sven Köhler sicher. Und wenn er wieder trifft, könnte auch endgültig die lange Durststrecke des VfB enden. „Dass die alte Saison noch in den Köpfen steckt, lässt sich nicht wegdiskutieren. Aber ein Erfolgserlebnis löst gewisse Bremsen“, weiß der Trainer.

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