Kapitän behält vom Punkt die Nerven

Von Ilong Göll

Wären am Samstag im Torgauer Hafenstadion, wo der FC International Leipzig seine Heimspiele in der Fußball-Oberliga austrägt, Zuschauer zugelassen gewesen, sie hätten ein sehr temperamentvolles Spiel gesehen, das der VFC Plauen am Ende 2:1 (1:0) für sich entschied. In der ersten Halbzeit standen sich zwei Teams auf Augenhöhe gegenüber. Die erste Möglichkeit zur Plauener Führung bot sich James-Kevin Nahr. Er zielte nicht genau genug, sodass sein Ball links neben dem Pfosten landete. Auf der anderen Seite funktionierte die Abwehr bei einer der vielen gefährlichen Standardsituationen der Platzherren.

Dann war wieder der VFC an der Reihe: Patrick Grandner platzierte den Ball aus 18 Metern deutlich über den Querbalken. Wenig später stand VFC-Torhüter Cap im Mittelpunkt des Geschehens. Bei Kim Dong Mins Versuch hielt er seiner Elf die Null. Als Nahr von dos Santos im Strafraum von den Beinen geholt wurde, übernahm Marian Albustin Verantwortung und hämmerte den Ball vom Elfmeterpunkt aus in die Maschen (24.). Das wollte Inter nicht so stehen lassen. Die Heimelf machte Druck, und Cap stand gegen van Doome und bei einem Standard der Heimelf seinen Mann (30., 31.).

Die Restzeit der ersten Hälfte gehörte der Heimelf. Doch weder Hadaschik (2) noch Dong Min und Sindik konnten ihre guten Möglichkeiten nutzen. So ging der VFC mit einer 1:0-Führung in die Pause.

Die Leipziger machten auch nach Wiederbeginn sofort Dampf. Der VFC Plauen kam kaum noch zum Zug. Zwischendurch versuchte sich zwar auch Tim Limmer um eine Resultatserhöhung, aber ansonsten setzten die Platzherren viele Akzente, ließen aber zum Glück für Plauen viele Chancen liegen. Nach einem abgefälschten Schuss schlug es aber dann doch im VFC-Gehäuse ein. Niklas Hadaschik schrieb sich mit dem Treffer zum 1:1 in die Torschützenliste ein (69.).

Das wiederum stachelte die Vogtländer an. Sie kamen wieder besser ins Spiel. Als Dong Min einen wuchtigen Durchbruch von Grandner nur mit einem Foul im Strafraum verhindern konnte, war die zweite Elfmeterentscheidung für Plauen fällig. Auch diesen Strafstoß verwandelte Albustin sicher, und der VFC führte in der 82. Minute 2:1. Mit letztem Willen verteidigten die Vogtländer ihre Führung bis zum Abpfiff. „In der zweiten Halbzeit machte Inter viel Druck. Aber wie wir aus dem 1:1 noch einen Sieg machten, zeigt, wie die Mannschaft zusammengewachsen ist“, freute sich Kapitän und Doppeltorschütze Marian Albustin.

Der VFC verbesserte sich mit diesem Sieg auf Platz 8 der Tabelle. Auf dem bleibt er mindestens vier Wochen stehen, denn auch die Oberliga geht jetzt in eine vierwöchige coronabedingte Zwangspause. Ob und wann in diesem Jahr noch gespielt wird, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemand sagen.

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