-
VfB-Trainer Sven Köhler dirigiert an der Seitenlinie. Foto: Joachim Thoß
Und er setzte auf Moritz Seidel. „Natürlich war ich überrascht, als ich auf die Aufstellung geschaut habe. Darauf habe ich mich sehr gefreut, und ich war sehr motiviert, von Anfang an die Mannschaft zu unterstützen und alles zu geben.“ Wobei allerdings auch klar war: Nur die jungen Spieler können das Ruder nicht rumreißen. So übernahmen in Berlin zunächst die Routiniers die Verantwortung. Marc-Philipp Zimmermann erzielte den frühen Führungstreffer. „In der Anfangsphase haben wir es geschafft, die Nadelstiche zu setzen“, sagte Köhler. „Altglienicke war zwar optisch überlegen und hatte auch einige Halbchancen, erst nach der Pause wurde der Druck zu groß.“ Die Folge: Das junge VfB-Team – Köhler hatte von der Bank weitere U-20-Spieler eingewechselt – musste sich der Qualität der Gastgeber geschlagen geben. „Wir haben mit dieser Mannschaft das erreicht, was möglich war“, sagte Köhler.
Zum Zeitpunkt, als die drei Gegentreffer für Auerbach fielen, war einer bereits nicht mehr auf dem Feld: Moritz Seidel. Ihn hatte Köhler noch beim Stande von 1:0 ausgewechselt. „Er war bemüht“, sagt Köhler. „Natürlich sieht man die Unterschiede. Moritz fehlt noch etwas die Körperlichkeit.“ Auch der junge Auerbacher selbst sieht sein Spiel mit Licht und Schatten: „Ich würde sagen, dass ich ein gutes Spiel gemacht habe, mit leider ein paar zu wenigen Offensiv-Aktionen. Aber im Großen und Ganzen war ich mit mir selber zufrieden.“ Davon kann sich der VfB allerdings nichts kaufen. „Er ist sehr schade, dass wir die Führung aus der Hand gegeben haben. Sehr ärgerlich“, so Seidel.
Für ihn und das gesamte VfB-Team ist nun Zeit zum Wundenlecken. „Nach drei Niederlagen in Folge wird es irgendwann auch mal eine Kopffrage“, weiß Trainer Köhler, der sein Team nun weiter voll trainieren lässt – auch trotz des spielfreien Wochenendes. Vielleicht ist auch dies ein Baustein, seine jungen Spieler schnell ans Regionalliga-Niveau zu gewöhnen. Moritz Seidel hat schon mal Lust auf mehr Regionalliga: „Wenn ich im Training immer Gas gebe und versuche, das zu liefern, was der Trainer sehen will, dann habe ich gute Chancen, oft zu spielen und der Mannschaft von Anfang an weiterzuhelfen.“