Fußball-Regionalliga: Dritte Niederlage für VfB Auerbach: Für Jungspunde wird Druck am Ende zu groß

Auerbach.Auch wenn der VfB Auerbach derzeit in der Fußball-Regionalliga kaum etwas zu feiern hat, konnten sich die Vogtländer am Sonntagnachmittag doch ein wenig freuen. Zwar nicht über die 1:3-Niederlage bei der VSG Altglienicke, aber über eine Premiere: Mit Moritz Seidel stand beim schweren Auswärtsspiel im Berliner Olympiapark ein Eigengewächs in der Startformation. Einer weiterer Spieler also, der es aus dem VfB-Nachwuchs auf die Viertligabühne geschafft hat. Doch bei aller Freude zeigt dies auch: Auerbach geht personell derzeit am Krückstock. VfB-Coach Sven Köhler muss schon fast zwangsläufig auf junge Spieler wie den 18-Jährigen, der seit der E-Jugend mit einigen Zwischenstationen beim VfB spielt, zurückgreifen. So rückte Seidel für den Sommer-Neuzugang Tomas Kepl in die Startelf. „Tomas ist erst kurze Zeit bei uns. Auf ihn ist viel eingeströmt, weshalb er mal eine Pause benötigt hatte“, erklärte Köhler, weshalb er seine Startelf der ersten beiden Spiele änderte.

Und er setzte auf Moritz Seidel. „Natürlich war ich überrascht, als ich auf die Aufstellung geschaut habe. Darauf habe ich mich sehr gefreut, und ich war sehr motiviert, von Anfang an die Mannschaft zu unterstützen und alles zu geben.“ Wobei allerdings auch klar war: Nur die jungen Spieler können das Ruder nicht rumreißen. So übernahmen in Berlin zunächst die Routiniers die Verantwortung. Marc-Philipp Zimmermann erzielte den frühen Führungstreffer. „In der Anfangsphase haben wir es geschafft, die Nadelstiche zu setzen“, sagte Köhler. „Altglienicke war zwar optisch überlegen und hatte auch einige Halbchancen, erst nach der Pause wurde der Druck zu groß.“ Die Folge: Das junge VfB-Team – Köhler hatte von der Bank weitere U-20-Spieler eingewechselt – musste sich der Qualität der Gastgeber geschlagen geben. „Wir haben mit dieser Mannschaft das erreicht, was möglich war“, sagte Köhler.

Zum Zeitpunkt, als die drei Gegentreffer für Auerbach fielen, war einer bereits nicht mehr auf dem Feld: Moritz Seidel. Ihn hatte Köhler noch beim Stande von 1:0 ausgewechselt. „Er war bemüht“, sagt Köhler. „Natürlich sieht man die Unterschiede. Moritz fehlt noch etwas die Körperlichkeit.“ Auch der junge Auerbacher selbst sieht sein Spiel mit Licht und Schatten: „Ich würde sagen, dass ich ein gutes Spiel gemacht habe, mit leider ein paar zu wenigen Offensiv-Aktionen. Aber im Großen und Ganzen war ich mit mir selber zufrieden.“ Davon kann sich der VfB allerdings nichts kaufen. „Er ist sehr schade, dass wir die Führung aus der Hand gegeben haben. Sehr ärgerlich“, so Seidel.

Für ihn und das gesamte VfB-Team ist nun Zeit zum Wundenlecken. „Nach drei Niederlagen in Folge wird es irgendwann auch mal eine Kopffrage“, weiß Trainer Köhler, der sein Team nun weiter voll trainieren lässt – auch trotz des spielfreien Wochenendes. Vielleicht ist auch dies ein Baustein, seine jungen Spieler schnell ans Regionalliga-Niveau zu gewöhnen. Moritz Seidel hat schon mal Lust auf mehr Regionalliga: „Wenn ich im Training immer Gas gebe und versuche, das zu liefern, was der Trainer sehen will, dann habe ich gute Chancen, oft zu spielen und der Mannschaft von Anfang an weiterzuhelfen.“

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