Fünf Spiele bestimmen den Weg

Von Marcus Schädlich
Auerbach.Die zwei Wochen Pause kamen dem VfB Auerbach gar nicht recht. Erst ein Coronavirus-Ausbruch beim SV Lichtenberg 47, dann das Pokalwochenende, als das Auerbacher Regionalliga-Team einen Mini-Lauf gestartet hatte. Drei Spiele in Serie ohne Niederlage, das hatte es in dieser Saison noch nicht gegeben.

„Wir können es nicht ändern, sondern haben versucht, das Beste daraus zu machen und im Rhythmus zu bleiben“, sagt VfB-Coach Sven Köhler, dessen Team an den freien Wochenenden zwei Testspiele absolviert hat. Mit Erfolg – nicht nur für den Rhythmus, sondern auch für das Selbstvertrauen. Die Siege gegen die U 19 des FC Erzgebirge Aue und gegen Oberligist Zorbau lassen zumindest die Hoffnung aufblühen, dass am Freitagabend, 19 Uhr, bei Hertha BSC II eine Fortsetzung der Serie möglich ist.

Allerdings sind die „Hertha-Bubis“ ein völlig anderes Kaliber. Das weiß auch VfB-Coach Sven Köhler: „Sie zählen zu den spielstärksten Mannschaften der Liga. Die können an einem guten Tag jeden Gegner schwindelig spielen.“ Natürlich auch den VfB. Die bisherigen Erfahrungen in Berlin sind schnell zusammengefasst: Entweder große Freude oder bittere Enttäuschung. Entweder gelang Auerbach die Überraschung oder die Vogtländer bekamen eine Abreibung. „Das hängt auch mit der Berliner Spielweise zusammen. Wenn sie einmal ins Laufen kommen, überrollen sie dich schnell mal“, weiß Köhler, der ein ähnliches Schicksal diesmal nicht ausschließen will. Natürlich bevorzugt er die erste Variante: glückliche Auerbacher. Doch dafür muss sein Team das Hertha-Spiel empfindlich stören. „Wir müssen versuchen, ihnen mit fairen Mitteln die Freude am Spiel zu nehmen. Nur dann haben wir eine Chance.“

Eine Blaupause könnte das Hinspiel sein: Damals siegte Auerbach mit 3:2. Es war der erste Saisonsieg. „Das war damals sehr wichtig, aber heute spielt es vermutlich keine Rolle mehr“, sagt Köhler. Vielmehr vertraut er auf das Fundament, das sein Team in den vergangenen Wochen aufgebaut hat: weniger Gegentore und ein Offensivspiel, das deutlich mehr Durchschlagskraft entwickelt hat. Das Duo Zimmermann/Fragkos soll auch in Berlin treffen: „Zimbo hat zu alter Stärke zurückgefunden“, stellt Köhler fest. „Sein Knoten ist geplatzt.“ Und Fragkos findet sich nach einem halben Jahr in Deutschland immer besser zurecht. „Er hat sich an die Liga gewöhnt. Dass er einen guten Abschluss hat, wussten wir schon vorher. Jetzt kommt er auch in die Räume und es kommt das Selbstvertrauen hinzu, dass er in der Liga bestehen kann.“

Einen Nachteil hat die Pause aber: Köhler muss seine Erfolgself umbauen. Mohand Almansori ist mit dem Coronavirus infiziert und fällt aus. Damit muss Köhler erstmals wieder seit drei Spieltagen seine Startelf ändern. Auch schlugen sich weitere VfB-Spieler zuletzt mit dem Virus herum. Es ist unklar, wie stark die Folgewirkungen sind. „Ich hoffe, dass nicht noch weitere Positivfälle hinzukommen“, sagt Köhler, denn auf dessen Team kommen nun zwei Englische Wochen mit fünf wichtigen Spielen zu. „Nach diesen fünf Spielen in 14 Tagen wissen wir, wohin es in dieser Saison geht“, sieht er sein Team vor den Wochen der Entscheidung über Klassenverbleib oder Oberliga.

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