„Das ist ein Wahnsinns-Jahrgang“, charakterisiert Trainer Toni Seidel seine Mannschaft. Schon im Landespokal bewiesen die Vogtländer, dass sie mit den Großen mithalten können. Die Bundesliga-Junioren von Dynamo Dresden sicherten sich beim 5:3-Erfolg in Auerbach erst in der Verlängerung das Weiterkommen. „Schade, dass sich die Mannschaft für eine großartige Leistung nicht belohnt hat. Aber keiner wird dieses Spiel vergessen“, sagt Seidel. Er ist nicht nur Trainer der B-Jugend, sondern auch Nachwuchsleiter des VfB Auerbach und hat sich als echter Glücksgriff erwiesen. Mit seiner Mannschaft bastelt er nun am größten Vereinserfolg im Nachwuchsbereich: Nach dem 3:0-Erfolg gegen die SG Dresden Striesen stehen die Vogtländer punktgleich mit dem FSV Zwickau an der Spitze, haben noch ein Spiel mehr in der Hinterhand. Sollten sie diese Platzierung halten, stehen zwei Relegationsspiele gegen den Ersten der Verbandsliga Berlin an.

„Der Aufstieg wäre der Wahnsinn für uns“, sagt Toni Seidel. Er blickt gelassen in die Zukunft. Denn genau jene Gelassenheit, verbunden mit akribischer Arbeit und Fußballverrücktheit sollen zum Erfolg führen. Seidel übernahm die Mannschaft als D-Junioren vor sechs Jahren und betreut sie heute noch. Es gilt der Leitsatz „Wille siegt über Talent“. Mannschaftliche Geschlossenheit hat oberste Priorität im Team. An fünf Tagen in der Woche wird trainiert, dazu müssen die Jungs aber auch Schule und Prüfungen unter einen Hut bringen. „Das meistern sie wirklich gut. Dafür gebührt ihnen, wie auch den Eltern, viel Respekt“, sagt Seidel.

Die Grundlage für den jetzigen Erfolg wurde in einem Wintertrainingslager in der Türkei gelegt. Sponsoren und Eltern hatten das ermöglicht. Alle 18 Spieler waren dabei und konnten unter optimalen Bedingungen trainieren. Neben zwei Trainingseinheiten am Tag gab es viele Gespräche, in denen Probleme geklärt und die Teambildung weiter gefördert wurde. Toni Seidel betont: „Diese Woche hat uns entscheidend nach vorn gebracht. Wir konnten in Ruhe und konzentriert arbeiten.“ Sollte der große Wurf gelingen, so käme die aktuelle Mannschaft aber nicht in den Genuss der Regionalliga, da die meisten Spieler altersbedingt zu den A-Junioren wechseln. Aber der Erfolg würde ihnen bleiben.

Toni Seidel wünscht sich mehr Anerkennung für die Leistungen der Nachwuchsmannschaften. Zum Pokalspiel gegen Dynamo Dresden kamen 300 Zuschauer und konnten sich von der guten Auerbacher Nachwuchsarbeit überzeugen. Die nächste Möglichkeit dafür gibt es am Samstag um 10.30 Uhr: Dann treffen die VfB-Junioren im Vogtland-Derby auf dem Diesterweg auf den VFC Plauen.