VfB Auerbach: 17-Jähriger gehört zu Aktivsten

Yannic Voigt war nach der Niederlage enttäuscht, zeigte aber ein beherztes Debüt.
Yannic Voigt war nach der Niederlage enttäuscht, zeigte aber ein beherztes Debüt. Foto: Marcus Schädlich

Der VfB Auerbach verliert zum Auftakt der Fußball-Regionalligasaison beim Bischofswerdaer FV 0:2 (0:2). Zwei neue Ausfälle vergrößern die Sorgen von Trainer Sven Köhler.

Auerbach.Es läuft gerade die Schlussphase des ersten Spiels des VfB Auerbach in der neuen Saison in der Fußball-Regionalliga: Yannic Voigt kommt im Strafraum mit dem Rücken zum Tor an den Ball. Eine Drehung, ein technisch sauberer Schuss, und der Torhüter ist schon überwunden. Nur geht der Ball einige Zentimeter am Kasten vorbei. Ein Tor – das wäre die Krönung der Regionalliga-Premiere für den 17-Jährigen gewesen. Zumal der Treffer noch ein ganz wichtiger gewesen wäre: Zu diesem Zeitpunkt rannte der VfB Auerbach fast 50 Minuten einem 0:2-Rückstand gegen den Bischofswerdaer FV hinterher. Und da die Routiniers Marc-Philipp Zimmermann oder Marcel Schlosser, aber auch die Hoffnungsträger wie Aleksandrs Guzlajevs nicht wie erhofft ins Spiel kamen, fasste sich der Debütant im VfB-Trikot ein Herz.

Der Anschlusstreffer wäre zu diesem Zeitpunkt nicht nur hochverdient gewesen, er hätte auch noch einmal eine Chance auf einen Punktgewinn eröffnet. Und er hätte dem jungen Mittelfeldmann das Selbstbewusstsein gestärkt. In Bautzen, wo Bischofswerda aufgrund der Lizenzbestimmungen in der Regionalliga seine Punktspiele austragen muss, gehörte Voigt zu den „jungen Wilden“, auf die Auerbach derzeit baut. Mit Voigt und später Moritz Seidel und Niclas Kubitz spielten gleich drei Spieler, die entweder noch A-Jugendliche sind oder gerade erst aus dem Nachwuchs kommen. VfB-Coach Sven Köhler sagte nach der 0:2-Niederlage: „Wir können nicht verlangen, dass A-Jugendliche für uns die Kartoffeln aus dem Feuer holen. Das zeigt auch, dass unser Kader derzeit nicht so besetzt ist wie noch in der vorigen Saison.“

Die Entscheidung, auf Voigt in der Startelf zu setzen, ist auch mit Leistungsdaten unterfüttert: Der 17-Jährige war in Bautzen wahrlich nicht derjenige, dem die Niederlage anzulasten ist. Im Gegenteil: Voigt gehörte zu den Aktivposten. „Er hat in der ersten 20 Minuten dafür gesorgt, dass wir Druck nach vorn aufbauen konnten“, adelt ihn Köhler. Danach stellten sich zwar die Bischofswerdaer auf ihn ein. „Aber er hatte trotzdem immer wieder seine Aktionen“, sagt Köhler. So wie den aussichtsreichen Abschluss kurz vor Ende der Partie.

Die Ursachen für die Auftaktniederlage liegen also woanders. Ein Grund ist in der neuen Formation der letzten Reihe zu finden: Von Köhlers Viererkette der Saison 2019/20 war in Bautzen nur noch Philipp Müller übrig, nachdem sich auch noch Marcin Sieber nach einer Operation an der Lippe krankmelden musste. Ohne Alexander Morosow (gesperrt) und Niklas Jeck (noch in Aue) musste Köhler umbauen. Mit der früheren Viererkette wären wohl beide Gegentreffer nicht gefallen: Maximilian Schmidts überflüssiges Foul vor dem Elfmeter (2.) und eine falsche Zuordnung beim 0:2 zehn Minuten vor der Pause sowie fehlende Zweikampfintensität von Michael Schlicht im Duell mit dem Torschützen Patrik Kavalir führten dazu, dass Bischofswerda den VfB „mit relativ einfachen Mitteln besiegt hat“, wie Köhler es ausdrückte.

Dass sich in der zweiten Halbzeit auch noch Eric Träger, der neben Müller als Innenverteidiger spielte, schwer verletzte, machte die Auerbacher Sorgen nicht geringer. Immerhin gab Träger – mit 22 Jahren auch noch ein Spieler aus der jüngeren Garde – Entwarnung: Sein Kopf-Zusammenstoß mit Hendrik Wurr habe schlimm ausgesehen. „Ich habe noch Schmerzen, aber mir geht es schon wieder besser“, sagte er. Trotzdem dürfte er mit einem Nasenbeinbruch und einer Gehirnerschütterung vorerst ausfallen.

„Natürlich tut die Niederlage für den Moment weh“, sagt VfB-Coach Köhler. „Wir haben kurze Phasen, in der wir es ordentlich gemacht haben. Wenn wir die von 20 auf 60 Minuten ausbauen, steigt auch die Wahrscheinlichkeit auf einen Erfolg.“ Und damit auch auf einen Erfolg für Youngster Voigt, dem die Aufregung im ersten Regionalligaspiel anzumerken war. „Natürlich war ich am Anfang aufgeregt“, sagt der Falkensteiner. „Ich habe auch gemerkt, dass das Niveau ein anderes ist: Alles ist schneller, und die Gegenspieler sind körperlich deutlich besser. Aber ich denke, dass ich es nicht schlecht gemacht habe.“

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