Zarte Hoffnung erfüllt sich nicht

Plauen.Auf den ersten sächsischen Gewinner des Großen Sterns des Sports in Gold muss weiter gewartet werden. Auch die Badkurve-Fans des Fußball-Oberligisten VFC Plauen haben es als Landessieger des wichtigsten deutschen Vereinswettbewerbs für den Breitensport nicht unter die besten drei geschafft. Gemeinsam mit 13 anderen Landessiegern stufte sie die Jury auf Rang 4 ein, womit immerhin nochmals ein Preisgeld von 1000 Euro verbunden ist.

Die Stimmung bei den VFC-Fans war am Montagmittag nach der Verkündung der Preisträger trotz der geplatzten Hoffnungen nicht übermäßig gedämpft. „Natürlich ist es eine kleine Enttäuschung, dass wir nicht einen der ersten drei Preise bekommen haben, aber für uns überwiegt das Positive. Immerhin muss man es erst einmal so weit schaffen“, ordnet Badkurve-Sprecher Marcus Mosch das Abschneiden ein. „Wir haben uns mit allen 17 Projekten beschäftigt, und da muss man sagen, dass die alle toll sind. Die Gewinner haben das absolut verdient“, räumt Mosch als fairer Sportsmann ein. Das Siegerprojekt des Vereins Icando aus Hannover war ebenso wie das Plauener aus der Pandemiesituation heraus entstanden. Dabei geht es um Möglichkeiten des Sporttreibens für Kinder unter den derzeit herrschenden Einschränkungen.

Während des ersten Lockdowns im Frühjahr vorigen Jahres hatten die Fans des VFC schnell die Initiative ergriffen und Hilfsbedürftigen ihre Unterstützung angeboten. „Nachdem das öffentliche Leben zum Stillstand gekommen war, haben wir uns als Fangruppe überlegt, wie wir helfen können“, erklärt Mosch. „Seither unterstützen wir mit einer Gruppe von bis zu 15 Leuten hilfsbedürftige Menschen zu Hause, erledigen Einkäufe, holen Medikamente von der Apotheke, geben Nachhilfe und vieles mehr – alles komplett ehrenamtlich und unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln.“

In den vergangenen Monaten hielten die VFC-Fans zur Stange, sammelten in der Weihnachtszeit für Sozialvereine der Region und setzten auch ihre Preisgelder für Weihnachtsgeschenke an Bedürftige ein. Gerade eben haben sie den Plauener Verein Karo, der sich gegen Zwangsprostitution, Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung von Kindern einsetzt, mit einer Spende unterstützt. „Der Verein betreibt Frauenhäuser und Zufluchtsstätten für Frauen im Vogtland und in Tschechien. Bei unserer Weihnachtsaktion hatten wir ihn schon unterstützt und dabei erfahren, dass dort ein großer Bedarf an Hygieneartikeln besteht. Also haben wir gesammelt und jetzt acht große Kartons mit dringend benötigten Sachen abgegeben“, schildert Mosch.

Die Preisverleihung hatte er gemeinsam mit VFC-Präsident Thomas Fritzlar und VFC-Geschäftsstellenleiterin Silja Schumann bei der Volksbank Vogtland-Saale-Orla in Plauen verfolgt. Wegen Corona verkündete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Preisträger wegen Corona erstmals unter Ausschluss der Öffentlichkeit per Internet-Livestream der ARD-Sportschau.

Auch bei Andreas Hostalka, Vorstandsmitglied der Volksbank Vogtland-Saale-Orla, überwog am Ende der Stolz. „Immerhin haben es die VFC-Fans unter 1100 Bewerbern aus ganz Deutschland unter die besten 17 geschafft. Und das Projekt entstand ja aus der Fangruppe selbst. Dass da nichts von außen hineingetragen ist, macht das Projekt noch einmal zu etwas Besonderem.“ In Verbindung werde man auch nach Abschluss des Wettbewerbs bleiben. „Der VFC und wir als Volksbank bleiben ja Partner, zum Beispiel auch beim Firmenlauf, auch wenn der nicht mehr im Plauener Vogtlandstadion ausgetragen wird.“ Am 1. September soll der nächste Versuch unternommen werden, das größte Laufereignis des Jahres im Vogtland erstmals in der Plauener Innenstadt auszutragen, nachdem die Auflage 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde.

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