Christian Glück ist der Ehrenamtler des Monats beim Vogtländischen Fußball-Verband. Beim SV Concordia Plauen geht mittlerweile alles über seinen Tisch.

Plauen.Als Christian Glück sieben Jahre alt war, nahm ihn sein Vater Manfred immer mit zu seinen Spielen beim Fußballverein aus der Plauener Südvorstadt. Selbst spielte der heutige Vorstand des SV Concordia nie für den Club. Doch die Zeit als Zuschauer und Fan hatte ihn so geprägt, dass er Jahr für Jahr mehr in den Verein hineinwuchs und mittlerweile an dem Punkt angekommen ist, dass man bei der Concordia nicht mehr ohne ihn kann.

„Warum ich nie selbst gespielt habe, ist gar nicht so klar. Aber die Stimmung damals rund um den Verein in der Bezirksklasse und bei den Hallenturnieren hatte mich so gefesselt, dass ich immer da war“, erklärt Christian Glück die Anfänge. War er zuerst für kleinere Aufgaben wie den Schaukasten verantwortlich, dehnte sich Glücks Aufgabenfeld immer weiter aus.

Mitglied beim SV Concordia ist der 37-Jährige seit seinem 21. Lebensjahr. „Das war aber auch eher ein komischer Zufall“, blickt er zurück. In den Jahren davor habe schon immer geholfen, egal ob bei der ersten oder zweiten Mannschaft, als Linienrichter oder Ordner. „Aber Mitglied wurde ich erst, als wir im Verein eine Dart-Mannschaft gründen wollten“, erzählt Glück.

Wenige Jahre nach seinem Vereinseintritt hörte der damalige Fußball-Abteilungsleiter Edgar Hiller auf. „Da ich so schon sehr aktiv in die Organisationen eingebunden war, sollte ich die Nachfolge antreten. Nun bin ich schon seit siebeneinhalb Jahren im Vorstand und seit eineinhalb Jahren 1. Vorstand“, erklärt Christian Glück seinen Aufstieg an die Vereinsspitze.

In seiner Zeit beim SV Concordia Plauen hat der Vogtländer so gut wie alles miterlebt. Von der damaligen Bezirksklasse ging es runter bis an den Abgrund der Kreisliga und wieder zurück in die Vogtlandliga. Auf die Entwicklung des Vereins ist der 37-Jährige stolz. „Es war immer ein rauf und runter bei uns. Aber in den vergangenen Jahren ging es dann stetig bergauf“, sagt der Vorstand, der neben seiner Abteilungsleitertätigkeit auch noch die C-Jugend des Vereins betreut.

Christian Glück ist der „Macher“ beim SV Concordia Plauen. Das veranlasste seinen Verein, ihn als Ehrenamtler des Monats beim Vogtländischen Fußball-Verband vorzuschlagen. Dass ihm seine Aufgaben während des Lockdowns fehlen, zeigte er vor kurzem, als er auf Facebook seine Gedanken teilte. In seinem Text beschrieb er seine Wochenendroutine, die sich fast ausschließlich auf dem Fußballplatz in der Plauener Südvorstadt abspielte – wie ihn der Fußball Woche für Woche emotionalisierte und wie er sich samstags im Lockdown am Frühstückstisch dabei ertappte, von einem stressigen Zwölf-Stunden-Fußballtag zu träumen.

An diesem Tag habe er genug vom Lockdown gehabt, und es hatte ihn einfach gepackt, seine Emotionen aufzuschreiben. „Ich vermisse einfach die Leute, die ich sonst Woche für Woche auf dem Fußballplatz gesehen habe“, erklärt Christian Glück, dessen Text sich in den sozialen Medien rasant verbreitete, weil er damit ein Thema angesprochen hatte, das vielen Fußballern derzeit unter den Nägeln brennt.

Der Concordia-Chef setzt sich dafür ein, dass der Sport endlich wieder loslegen kann. Deswegen auch der emotionale Text. „Doch egal, was man macht, es ist ein Kampf gegen Windmühlen.“ Egal ob der Verband etwas mache oder ein Einzelner – man fühle sich zwar besser, weil man etwas unternommen hat, „aber ändern wird sich wahrscheinlich nichts“, sagt Glück.

Nun hofft der Vereinschef, dass nächste Woche zumindest die Kinder in Fünfergruppen zurück auf den Platz können. „Wir erstellen gerade ein Konzept, das dann hoffentlich genehmigt wird. Wir müssen etwas für die Kinder machen, auch wenn es nur ein wenig Torschusstraining ist“, sagt Glück. Im Verein habe man große Angst, „dass die Kinder nach der langen Zeit des Wartens nicht wiederkommen.“