Von einer Auszeichnung mit gemischten Gefühlen

Von Robert Werner
Falkenstein/Grünbach.Fast hätte sie die Einladung des Deutschen Fußballbunds (DFB) in den Papierkorb geschmissen. „Ich dachte erst, der DFB will mir eine Mitgliedschaft andrehen. Dann habe ich den Brief zum Glück richtig gelesen“, sagt Katrin Feustel, 2. Vorstandsvorsitzende der SpVgg Grünbach-Falkenstein, Sektion Fußball. Als einzige Frau der insgesamt vier sächsischen Ausgezeichneten reiste sie vor wenigen Tagen nach München, um von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und FC Bayern-Präsident Herbert Heiner für ihre jahrelange Tätigkeit im Verein mit dem DFB-Ehrenamtspreis ausgezeichnet zu werden. Trotz der laut Katrin Feustel „hervorragenden Organisation“, sowie der Freude über die erhaltenen Tickets für das Nations-League-Spiel Deutschland gegen England, konnte die 40-Jährige einige Dinge der Veranstaltung nicht nachvollziehen.

„Ich möchte so etwas eher nicht mehr, auch wenn es einen sehr stolz macht. Für mich wurde zu wenig Achtung auf das Eigentliche gelegt. Bei der Rede des DFB-Präsidenten ging es um die Fußball-EM und -WM, das Ehrenamt wurde nur mal am Rande erwähnt. In meinen Augen war das leider keine wirkliche Ehrungsveranstaltung gewesen“, so Feustel zu ihrem Empfinden. Hinzu kommt, dass es in ihren Augen „veraltet sei“, die Auszeichnung auf nur eine Person pro Verein auszurichten. „Wir sind bei der SpVgg ein 3er-Team, bestehend aus Eva und Andre Steiniger und mir. Gerne hätte ich die Ehrung auch auf die beiden verteilt, da sie genauso viel leisten. Das durften wir aber nicht“, so die fußballverrückte Ex-Torhüterin weiter.

Genug mit Fußball zu tun hat die gebürtige Ellefelderin an Wochenenden trotzdem. Ihr Sohn spielt in der C-Jugend der SpVgg, ihr Mann Steve ist Trainer der F-Junioren. Im Verein betreibt sie als Vize-Vorsitzende die Bereiche Sponsoring, Veranstaltungen und Medien. „Ich freue mich immer von heute auf morgen. Den Verein, so wie er ist, liebe ich einfach“, schwärmt Katrin Feustel von ihrer Herzensangelegenheit.

Für die Zukunft hat sie eigentlich nur ein Ziel. „Ein persönlicher Traum wäre es, wenn unsere erste Fußballmännermannschaft in die Vogtlandliga aufsteigt. Einmal möchte ich so etwas miterleben, das wäre mein Highlight“, sagt Feustel und ergänzt: „Zudem hoffe ich, dass unsere Männer ihre drei Mannschaften behalten und es in unserem Nachwuchsbereich in allen Altersgruppen weiterhin so gut läuft wie bisher.“

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