VFC Plauen: Ohne Hektik zum Erfolg

Gegen Union Sandersdorf ließ der VFC Plauen (rechts am Ball Ondrej Nyber, der hier vom Sandersdorfer Maximilian Sommer bedrängt wird) zu viele gute Chancen liegen.
Gegen Union Sandersdorf ließ der VFC Plauen (rechts am Ball Ondrej Nyber, der hier vom Sandersdorfer Maximilian Sommer bedrängt wird) zu viele gute Chancen liegen. Foto: Oliver Orgs

Aller guten Dinge sind drei: Nach zwei verlorenen Spielen zum Auftakt in die neue Saison der Fußball- Oberliga muss der VFC Plauen am Freitagabend zum Derby beim VfB Auerbach. Zwei Spieler aus dem Kader von Trainer Robert Fischer sind dann nicht mehr mit dabei.

Plauen.Sieben Jahre lang haben die Fußballfans im Vogtland auf das Derby warten müssen: Am Freitag stehen sich um 19 Uhr der VfB Auerbach und der VFC Plauen gegenüber. Die Brisanz ist enorm. Denn beide Teams werden von den Experten zu den Favoriten der Oberliga gezählt, haben jedoch ihre beiden ersten Spiele nicht gewinnen können.

„Wir fahren nach zwei Niederlagen zum Regionalliga-Absteiger, der mit Marc-Philipp Zimmermann einen absoluten Ausnahmestürmer in seinen Reihen hat. Wir sind also kein Favorit, wollen aber unbedingt gewinnen“, betont VFC-Cheftrainer Robert Fischer, der weiß, dass nach dem Fehlstart so schnell wie möglich gepunktet werden muss. Gleichzeitig aber ist dem VFC im Vergleich zur Vorsaison fast die halbe Mannschaft weggebrochen, „wodurch wir an vielen Stellen jetzt erst mal von vorne beginnen, was in unserem Geschäft zwar normal ist, aber zugleich natürlich der erhoffte nächste Schritt auf sich warten lässt“, erläutert Robert Fischer. In dieser Woche haben den Verein zwei Spieler verlassen. Wie der VFC bestätigt, wurde der Vertrag mit Mittelfeldspieler Philipp Dartsch in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Hintergrund ist die berufliche Veränderung des VFC-Routiniers, der künftig seinen Arbeitsort in Chemnitz haben wird und dann aller Wahrscheinlichkeit nach im dortigen Umkreis Fußball spielen möchte. „Meine Familie lebt in Chemnitz und ich habe jetzt die Möglichkeit bekommen, dort in meinem Beruf zu arbeiten. Ich werde bald 29 und möchte mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Plauen, ganz besonders meine Mannschaftskameraden und meine Arbeitskollegen, verlasse ich nicht gern“, sagt Philipp Dartsch. Nach nur zwei Monaten den VFC verlassen hat Maurice Meißner. Der junge Mann blieb ohne Punktspieleinsatz. Er ist aus persönlichen Gründen wieder in seine Heimat Thüringen zurückgekehrt.

Fehlen werden am Freitagabend in Auerbach auch Philipp Sovago (verletzt) und Alexander Dartsch (krank). Dafür aber kann der VFC mit Stürmer Charlie Spranger und den Mittelfeldspielern Moritz Kretzer und Kyriakos Andreopoulos drei Akteure von der Ausfallliste streichen. Cheftrainer Robert Fischer hat seine Jungs in der Kabine gefragt: „Genau für solch ein Spiel trainieren wir jeden Tag. Was gibt es Schöneres, als unter Flutlicht vor über tausend Zuschauern ein Derby zu spielen?“ Den VfB Auerbach – der nach dem Abstieg fast seine gesamte Mannschaft erneuert hat – haben sich die Plauener genau angesehen. Co-Trainer Tommy Färber: „Wenn wir jetzt aber zu viel wollen, wenn wir übereifrig Fußball spielen und hektisch werden, dann spielt das natürlich unserem Gegner in die Karten.“

Umso erfreulicher war aus Plauener Sicht der Umstand, dass es trotz der bitteren 0:1-Niederlage gegen Sandersdorf keine Pfiffe der 419 Zuschauer gab. „Das liegt vielleicht auch daran, dass jeder gesehen hat, wie sehr sich unsere Mannschaft reingehauen hat“, mutmaßt Fischer. Über 500 Fans werden den VFC in Auerbach unterstützen.

© Copyright Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG